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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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sage!« und rannte los.
    Immer neue Flossen kamen aus der Tiefe, durchschnitten den Sand kreuz und quer und woben ein regelrechtes Fangnetz. Kesla tänzelte zwischen den schlagenden Schwänzen hindurch. Bei ihrer Ausbildung zum Phantom hatte sie gelernt, über den Sand zu laufen, ohne dass sich ein einziges Korn bewegte. Keiner der Räuber bemerkte, dass sie ihr Jagdrevier durchquerte.
    Kesla rannte an den kleineren Flossen vorbei auf die Düne zu. »Ich lenke ihn ab!« schrie sie zu Hant hinauf. »Aber ihr müsst euch ganz still verhalten!«
    Hant wollte stehen bleiben, doch seine Füße fanden im Sand keinen Halt. Scheschon umklammerte mit beiden Armen seinen Hals. Die Flosse strebte geradewegs auf die beiden zu. Kesla bemerkte die aufsteigende Panik im Blick des großen Blutreiters, er sah schon dem Tod ins Auge, aber er bemühte sich redlich, ihrer Anweisung zu folgen. Nachdem er bis an die Knie eingesunken war, kam er endlich zum Stillstand und hielt unter Aufbietung aller Kräfte seine Position.
    Kesla stapfte schräg von den beiden weg die Düne hinauf. Sie versuchte jetzt nicht mehr, sich lautlos fortzubewegen, sondern bemühte sich ganz im Gegenteil nach Kräften, sich bemerkbar zu machen, indem sie jedes Mal den ganzen Fuß so fest aufsetzte, dass es klatschte. Dabei schaute sie immer wieder über die Schulter.

Die Flosse strebte weiter auf Hant und Scheschon zu, doch sie wurde langsamer und hielt schließlich nur einen Schritt vor den Beinen des Blutreiters an.
    Auch Kesla blieb stehen und stampfte mit einem Fuß auf. »Hör auf mich!« flehte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Doch die Flosse bewegte sich nicht. Sie brauchte ein stärkeres Lockmittel. Kesla zog sich den Nachtglasdolch über die Handfläche. Die Klinge war so scharf, dass sie den Schnitt kaum spürte. Blut quoll heraus und sammelte sich zu einer dunklen Pfütze. Sie machte eine Faust, drehte sie nach unten und träufelte das Blut auf den trockenen Sand.
    Die Flosse neben Hant sank etwas tiefer. Dann stob eine Sandwolke auf, der Sandhai warf sich mit einem peitschenden Schwanzschlag herum. Hant fiel hintenüber und landete, ohne Scheschon loszulassen, mit dem Gesäß im Sand. Doch der Hai nahm die Bewegung gar nicht wahr, er war vollkommen auf den Geruch des frischen Blutes fixiert. Die Flosse bewegte sich auf Kesla zu.
    Die ließ weiterhin Blut in den Sand tropfen und ging, immer noch so auftretend, dass ihre Füße tief einsanken, rückwärts die Düne hinauf. Oben angekommen, blieb sie stehen. »Nun komm, Jäger. Zeig mir, wie hungrig du bist.«
    Kesla sah, wie ihre Gefährten gebannt zu ihr heraufstarrten. Sie befürchteten das Schlimmste. Die anderen, kleineren Haie zogen vor ihnen ihre Kreise und machten ihrem Anführer die Beute nicht streitig.
    Kesla duckte sich zum Sprung.
    Die Flosse schoss schräg über die Düne auf sie zu. Kesla wartete, bis sie nur noch zwei Schritte entfernt war dann rannte sie ihr entgegen. Aus dieser Entfernung konnte die Bestie ihre Beute wittern und brach, ein schwarzer Schlund voller Zähne, aus dem Sand. Kesla stieß sich ab, machte einen Salto und landete auf der Flosse. Dann holte sie weit aus und stieß der Bestie den Dolch bis ans Heft in den Rücken.
    Der Sandhai bäumte sich heftig auf und schnellte mit wild peitschendem Schwanz durch die Luft. Kesla ritt auf ihm. Mit einer Hand krallte sie sich am Flossensaum fest, mit der anderen riss sie den Dolch heraus. Schwarz strömte das Blut der Bestie in den Sand und rann die Düne hinab. Beim nächsten Schwanzschlag stieß sie abermals zu, aber mehr, um den Dolch als Haltegriff zu benutzen, als um das Ungeheuer weiter zu verletzen.
    Der Hai tauchte in die sandigen Tiefen ab und versuchte zu fliehen. Fast wäre Kesla mitgerissen worden, doch im letzten Moment zog sie die Waffe heraus, warf sich zur Seite und rollte die Düne hinab.
    Unten kam sie auf die Beine und sah mit erhobener Waffe einem möglichen nächsten Angriff entgegen. Die kleineren Haie zogen noch etwas länger ihre Kreise, dann glitten auch sie in die Tiefe, um ihrem verwundeten Leittier zu folgen. Kesla winkte ihren Gefährten, sich noch nicht von der Stelle zu rühren. Sie wollte erst sichergehen, dass sich der Schwarm weit genug entfernt hatte.
    Sie wickelte ihre zerschnittene Hand in ihren Umhang, um zu verhindern, dass ihr Blut noch irgendwelche Nachzügler anlockte. Beim Aufstehen bemerkte sie, dass sich einer ihrer unten wartenden Gefährten bewegte.
    Es war Joach. Er schwenkte

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