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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Bitte und mit dem Segen des Schamanen Parthus hierher. Sie sind starke Verbündete, und sie wollen uns nicht schaden, sondern helfen.«
    »Ich wusste es doch!« rief Humpf ein klein wenig zu laut.
    Einige der Umstehenden sahen zu ihnen herüber. Schargill schirmte die zierliche Kesla mit ihrem Körper ab und zog ihr die Kapuze noch tiefer ins Gesicht.
    »Meister Belgan steht unter einem finsteren Bann«, erklärte Kesla. »Er und der Fremde haben einen Freund von mir gefangen genommen. Ich muss herausfinden, wo man ihn festhält. Schamane Parthus sagt, in seinem Blut liege die Zukunft der Ödlande. Er muss befreit werden.«
    »Ich habe den Jungen gesehen«, flüsterte Humpf. »Er ist schwer verletzt. Man hätte ihn zu den Heilern bringen müssen. Selbst ein Gefangener verdient, dass man ihm die Wunden verbindet. Allein schon diese Herzlosigkeit lässt mich an Meister Belgans Geisteszustand zweifeln.«
    »Weißt du, wohin man ihn gebracht hat?« fragte Kesla.
    Schargill antwortete ihr. »Ich habe Ynian und Dryll belauscht, als sie um eine Kanne Bier zu mir kamen. Der Junge liegt gefesselt in Meister Belgans Gemächern.«
    »Dann muss ich dorthin.«
    »Wie können wir dir helfen?« fragte Humpf.
    Kesla hatte bei den Meuchlern das Schlangentraining absolviert und gelernt, unbemerkt zu kommen und zu gehen, sich in die verborgensten Winkel zu schleichen und rasch zuzustoßen. Doch hier brauchte sie Unterstützung. Sie sah ihre beiden alten Freunde an. »Es ist aber nicht ungefährlich.«
    Greschym tobte. Wütend stapfte er in dem kleinen Kämmerchen auf und ab. Man hatte zum Schutz vor der Sonne die Vorhänge geschlossen. Er war dem Erfolg so nahe gewesen! Er warf einen hasserfüllten Blick auf die Missgestalt, die in einer Ecke kauerte. Hätte der Stumpfgnom nicht genau im falschen Augenblick angegriffen, Joach wäre jetzt schon an die schwarze Magik verloren, seine Seele für immer vergiftet. Und war der Junge erst verdorben, dann war es ein Kinderspiel, auch noch den letzten Schritt zu tun, der nötig war, um Greschyms hinfälligem Körper die Jugend zurückzugeben.
    So kurz vor dem Ziel …
    Greschym stützte sich auf seinen Stab und betrachtete seinen Gefangenen. Der Junge lag nackt auf dem Bett und war mit Armen und Beinen an die Pfosten gefesselt. Trotz der Aderpresse rann Blut aus seinem Handgelenk in die Laken. Er war bleich vom Schock und hatte viel Blut verloren. Die Augen wirkten glasig, und er verlor immer wieder das Bewusstsein.
    Greschym trat mit finsterer Miene an das Bett. Der Bursche durfte nicht sterben. Greschym hatte immer noch Hoffnung, diesen jungen, so reich mit Magik gesättigten Körper eines Tages gegen seinen alten, gebrechlichen Leib eintauschen zu können. Er hob den Stab, berührte Joachs Arm und flüsterte einen Bannspruch. Langsam schlossen sich die durchtrennten Arterien und Venen; neues Fleisch bildete sich und wuchs über dem frei liegenden Knochen zusammen. Bald war aus dem Riss mit den unregelmäßigen Rändern ein glatter Stumpf geworden. Greschym war zufrieden. Die Pfeilwunde ließ sich ebenso mühelos heilen.
    Greschym sah, wie die Spannung aus dem Körper des Jungen wich. Sein Atem ging ruhiger. Der Tod war vorerst abgewendet. Joach war noch nicht wieder ganz bei sich, doch sein Blick war nicht mehr so verschwommen.
    Gut. Greschym richtete sich auf. Jetzt konnte er das unterbrochene Ritual fortsetzen. Er lehnte den Stab gegen das Bett und streckte dem Mann, der mit ihm und Joach im Raum war, auffordernd die Hand entgegen.
    Belgan reichte ihm einen langen Krummdolch.
    Greschyms Finger schlossen sich um den Griff. Es gab noch einen anderen Weg, den Willen des Jungen zu brechen. Der Aufwand war nur geringfügig höher.
    Wieder wandelte Joach durch die Traumwüste. Diesmal stand er nackt unter dem sternenlosen Himmel. Er schwankte, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Seine unsicheren Schritte hinterließen blutige Spuren im Sand. Doch dann schwappte eine kühlende Welle über seinen Körper, als spränge er noch einmal in das erfrischende Wasser des Sees von Oo’schal. Lindernd durchströmte ihn Energie, verdichtete sich in seinem brennenden Handgelenk und in der entzündeten Schulter und nahm den Schmerz wie ein heilender Balsam.
    Joach seufzte erleichtert auf, hob seinen Arm und wurde Zeuge, wie sich das misshandelte Fleisch zu einem glatten Stumpf schloss.
    »Magik«, murmelte er in die leere Wüste hinein.
    Und die Wüste antwortete. »Schwarze Magik. Kannst du die eine von

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