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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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weiter das sämige Blut seiner Artgenossen schlürfte, kehrten seine Kräfte zurück, und seine Wunden heilten.
    Als das Fass leer war, stieß er es mit der Nase über die Reling und trompetete befriedigt.
    Saag wan umarmte den dicken Hals. »Jetzt kannst du dich ausruhen, mein Riese.«
    Habe großes … starkes Herz … . wiederholte er.
    »So stark wie Himmel und Meer zusammen.«
    Stolz und Zufriedenheit durchströmten Saag wan. Der Drache übertrug seine Gefühle auf sie, als hielte sie ein schnurrendes Kätzchen auf dem Schoß.
    »Schlaf jetzt«, sagte sie leise und trat zurück.
    Sobald sie die Hand wegnahm, setzte explosionsartig die Rückverwandlung ein. Ein Wirbelwind aus Schuppen, Schwingen, Knochen und Klauen entstand, der sich mit rasender Geschwindigkeit drehte. Die Segel wurden von seinen Ausläufern erfasst und begannen zu flattern. Dann brach der Wirbel in sich zusammen, der Wind legte sich, und alle Bestandteile vereinigten sich zur Gestalt eines großen nackten Mannes, der bäuchlings auf den Deckplanken lag.
    »Kast?« fragte Saag wan zögernd. Sie wurde die Angst nie ganz los, dass der Mann, den sie liebte, irgendwann nicht mehr zurückkehren könnte.
    Der hoch gewachsene Blutreiter wälzte sich stöhnend auf den Rücken. Sein Bauch und die Vorderseite seiner Beine waren rot verbrannt und voller Blasen.
    Saag wan hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, fiel neben ihm auf die Knie und streckte den Arm nach ihm aus. Doch bevor sie ihn noch berührt hatte, trieb die Magik des Drachenblutes den Heilungsprozess weiter voran. Vor ihren Augen trockneten die gelben Blasen ein. Die geröteten Stellen verblassten und wurden weiß. Auf der breiten Brust wuchs das abgesengte Haar wieder vollständig nach. Als Kast zitternd die Lider öffnete, strich ihm Saag wan über die Wange.
    »Wir haben es geschafft?« fragte er benommen und mit schwerer Zunge.
    Sie nickte. »Wir sind wieder auf der Wilder Adler. Hast du mitbekommen, was geschehen ist?«
    Er nickte. »Je öfter ich mich in Ragnar’k verwandle, desto mehr verschmelzen seine Erinnerungen mit den meinen.« Er setzte sich mühsam und unter Schmerzen auf.
    Joach nahm seinen Umhang ab und legte ihn Kast um die Schultern. Dann half er Saag wan, den Hünen auf die Beine zu ziehen.
    »Er braucht jetzt Ruhe«, sagte Joach. »Wir bringen ihn in eure Kabine.«
    »Nein«, wehrte Kast ab. Seine Kräfte kehrten bereits zurück. Er fuhr sich mit der Hand über die Brust. »Wir müssen Vorkehrungen treffen.«
    »Ich kann ihnen berichten, was wir gesehen haben«, erbot sich Saag wan. »Ruhe du dich inzwischen aus.«
    Kast machte sich frei. »Mir geht es gut.« Doch schon beim nächsten Schritt taumelte er und wäre fast wieder gefallen. Joach fing ihn auf und stützte ihn. Kast stöhnte. »Vielleicht … eine kurze Pause.«
    Die ganze Gruppe brachte den Blutreiter unter Deck in seine Kabine, dann trafen sich alle in der großen Kombüse, um sich Saag wans Bericht über den Erkundungsflug anzuhören. Sie setzten sich um den langen Holztisch, und der Koch brachte eine Platte mit Obst und Käse und einen Krug mit dünnem Bier.
    »Was ist geschehen?« fragte Hant.
    Saag wan knabberte an einem trockenen Keks. »Wir flogen in gerader Linie von der Sonne weg und orientierten uns an einem ausgetrockneten Flussbett. Etwa vierzig Meilen von hier entdeckten wir einen großen See, der sich in Nord Süd Richtung erstreckt, und gingen tiefer, um ihn genauer zu untersuchen. Wir dachten, wir könnten dort vor der Wüste noch einmal unsere Wasservorräte auffüllen. Doch als wir näher kamen, sahen wir, dass es kein Wasser war, in dem sich die Sonne so einladend spiegelte, sondern ein Feld von Blüten mit silbrig blauen Blättern, die das Sonnenlicht reflektierten.«
    Kesla hielt erschrocken den Atem an. »Sonnenspiegelkraut. Aber das wächst nicht in den Bröckelbergen, sondern mitten in der Wüste nahe dem Südwall.«
    »Du hast solche Blüten schon einmal gesehen?«
    Kesla schüttelte den Kopf. »Nein, aber ein paar unserer Leute, die in den einsamen Regionen der Verdammten Kante umherstreiften, sind dem Kraut begegnet und haben überlebt und davon erzählt.«
    »Was für eine Pflanze ist das?« fragte Hant.
    Die Meuchlerin zögerte. »Manche behaupten, sie sei aus dem Blut der Ghule entstanden, die einst in den Ruinen von Tular ihr Unwesen trieben. Wie bereits erwähnt, wächst das Kraut gewöhnlich nur an den Sandsteinfelsen des Südwalls. Da es keine Wurzeln hat, kann es auf

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