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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Wand, erschien eine kleine Hand und winkte ihr zu. Die Gestalt, die sich dort versteckt hatte, erhob sich Harlekin Qual!
    Der Spion hielt einen Dolch zwischen den Zähnen und gestikulierte mit beiden Armen. Elena runzelte die Stirn, doch endlich ging ihr ein Licht auf. Ihre Augen wurden groß.
    Natürlich …
    Rasch warf sie einen Blick hinter sich. »Wer noch nicht bewegungsunfähig ist, soll sich bereithalten!« Sie drehte sich um, wehrte einen Blitz ab und schleuderte ihn zur Decke empor.
    Von hinten wurde ihr Befehl bestätigt.
    Sie richtete den Blick fest auf Harlekin Qual. Hoffentlich hatte sein Plan auch wirklich Hand und Fuß. »Jetzt! Sturm auf die Pforte!«
    Elena rannte durch einen Hagel von Blitzen. Zu beiden Seiten spurteten auch die anderen los: Merik mit seiner übernatürlichen Geschwindigkeit, Ferndal, Magnam und sogar Dorn auf ihren drei gesunden Beinen.
    Die Anrennenden zogen von allen Seiten die Blitze auf sich, der Sturm auf die Geistpforte war ein gelungenes Ablenkungsmanöver.
    Währenddessen setzte der kleine Mann im bunten Schellengewand unterhalb von Tol chuk unheimlich lautlos zum Sprung an, packte mit so fließenden Bewegungen, als hätte er weder Knochen noch Muskeln, mit einer Hand Tol’chuks Fußknöchel, zog sich daran hoch und schnitt mit seinem Dolch den Beutel am Schenkel des Og’ers auf.
    Sofort ließ er sich fallen, landete auf den Beinen, ging in die Knie, streckte die Hände aus und fing das Schwarzsteinherz auf, bevor es den Boden erreichte.
    Dann sprang er damit unter Tol’chuks Körper hervor und strebte einem der Herzsteinpfeiler zu. Erst jetzt bemerkte einer der Geister den Mann und jagte einen Blitzstrahl auf ihn nieder.
    Harlekin machte unter Schellengeklingel einen Satz und schlug einen zweifachen Salto. Schon hatte er den Bogen durchmessen und huschte, ohne innezuhalten, wie eine Spinne die Granitwand hinauf. Wieder schoss ein Blitz auf ihn zu, aber er war bereits im Sprung und stieß das Herz mit ausgestreckten Armen in die Höhlung, in die es sich so nahtlos einfügte.
    Die drei Geister schrien auf.
    Harlekin sprang zur Seite.
    Der Bogen loderte hell auf und verströmte eine Lichtflut, vor der alle zurückwichen. Die Geister gingen mit lautem Geheul in Flammen auf und zerflatterten.
    Auch Tol’chuks Fesseln lösten sich auf, er stürzte auf den Steinboden, fing sich ab und wandte sich sofort der Pforte zu.
    Elena zog sich bis zu Er’ril zurück. Er streckte den Arm nach ihr aus. Sein Gesicht war blutüberströmt. Sie ließ das Schwert fallen und ergriff seine Hand. Der Druck, den sie schon im Tunnel gespürt hatte, wurde so stark, dass er sie zu ersticken drohte. Leise stöhnend beugte sie sich zu ihm. »Wie geht es dir?«
    Er schnitt eine Grimasse. »Es könnte besser sein.«
    Verantwortung auf sich genommen. Und sie hatte beschlossen auf gewisse Dinge nicht zu verzichten: weder auf ihr Herz noch auf ihre Menschlichkeit noch auf die Fähigkeit zu lieben.
    »Er’ril …«
    »Vertraue auf dein Herz … nicht auf den kalten Stahl …«
    Langsam lüftete sich der Schleier vor ihren Augen. Zu ihren Füßen schlug ein Blitz ein. Sie wurde nach hinten gestoßen, stolperte und schrie auf. Sie sah die Welt wieder scharf. Die vollkommene Mischung aus Magik und Stahl zerbrach in tausend Scherben.
    Tol chuk hing noch immer zwischen den beiden Pfeilern des Herzsteinbogens. Rechts und links von ihm hatten die von ihr zurückgeschleuderten Blitze tiefe Furchen in die glatte Granitwand gerissen. Elena hatte ihren Og’er Freund nur um Armeslänge verfehlt.
    Neue Blitze jagten auf sie zu. Sie wehrte sie mit der Klinge ab, überließ sich dem Schwert aber nicht mehr bedingungslos, sondern suchte auf Kosten ihrer Geschicklichkeit einen Mittelweg. Schläge durchzuckten sie, drohten ihr die Waffe zu entreißen. Die Siegesgewissheit verebbte. Elena ahnte, dass sie sich nur bis zur Pforte durchkämpfen könnte, wenn sie dem Schwert freie Hand ließe, doch dann liefe sie Gefahr, sich selbst und alles um sich herum zu verlieren. Der Stahl wusste nichts von Liebe, er wollte nur den Sieg.
    An der Pforte bewegte sich etwas. Unter Tol’chuks Füßen, hinter einem Schutthaufen am Fuß der Wand, erschien eine kleine Hand und winkte ihr zu. Die Gestalt, die sich dort versteckt hatte, erhob sich Harlekin Qual!
    Der Spion hielt einen Dolch zwischen den Zähnen und gestikulierte mit beiden Armen. Elena runzelte die Stirn, doch endlich ging ihr ein Licht auf. Ihre Augen wurden groß.
    Natürlich

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