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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Strom und schwebte vor ihnen im Raum.
    Er’ril zog Elena auf die Beine.
    Mondstein formte sich zu einem Frauenkörper, von Lichtschwaden umschwebt, so hell, wie der Herr der Dunklen Mächte schwarz war. Die Augen, die sich auf Elena richteten, glühten im Sternenlicht der Leere.
    »Cho«, sagte Elena.
    Die Gestalt nahm kaum Notiz von ihr. Sie drehte sich um sich selbst und betrachtete die Höhle. Alle verstummten vor ihrem Blick. Das Knochenheer erstarrte; das zuckende Fädengewirr an der Decke erlahmte; selbst den Skal’ten blieben ihre Schreie im Halse stecken.
    Ein einziges Wort schallte durch die Stille: »Chi.«
    Ein Teil des Knochenheeres zwischen Cho und der Mitte der Höhle zerfiel, und die Gebeine rollten klappernd über den Boden. Die Schwarzsteingestalt starrte das Mondsteinwesen unverwandt an, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    »Du!« schrie Cho und trat einen Schritt vor. »Du hältst Chi gefangen!«
    Elena reichte Er’ril das Buch. Sie selbst folgte dem Geist.
    Der Herr der Dunklen Mächte antwortete mit tiefer, spöttischer Stimme. »Chi ist mein für alle Zeit.«
    Elena und Er’ril tauschten einen besorgten Blick. Chi war also noch immer nicht frei; sie hatten das Wyvern Tor zu spät zerstört. Entsetzt erkannte Elena, dass der Herr der Dunklen Mächte nicht nur ein Schwarzwächter, sondern auch selbst ein Wehrtor war. Wie konnten sie hoffen, einen so übermächtigen Feind jemals zu besiegen?
    Unter den Füßen des Schwarzsteinmonsters hatte sich der Silbersee schwarz verfärbt. Die Verseuchung des Energiezusammenflusses war bereits in vollem Gange. Während sie ums Überleben kämpften, hatte das Schwarze Ungeheuer mit seinem Angriff auf das Herz der Welt begonnen.
    »Das lasse ich nicht zu!« schrie Cho verzweifelt. »Gib Chi frei!«
    »Du hast mir nichts zu befehlen«, grollte er. »Kämpfe mit mir, und du wirst sehen, was ich vermag!« Seine Augen flammten auf.
    Cho schrie: »Nein!« schlug die Hände vor das Gesicht und flog zu Elena und Er’ril zurück. »Macht ein Ende!« Sie sank auf dem Silberboden in die Knie.
    »Was ist geschehen?« fragte Elena.
    »Chi schreit vor Schmerz … Die Finsternis will ihn zerreißen …«
    »Folter«, flüsterte Er’ril. »Er foltert Chi.«
    Die Augen der Schwarzsteinfigur verdunkelten sich wieder. »Du kommst ohnehin zu spät.« Ihr Blick glitt verächtlich über die weinende Gestalt hin. »Ihr kommt alle zu spät.« Ly’chuk bewegte sich in ihre Richtung. Wo er den Silbersee berührte, wurde der Boden schwarz. Aus jeder Fußspur schlängelten sich Fäden der Finsternis. »Ich werde richten über das Land!«
    Er’ril trat vor. »Indem du es verseuchst?«
    Das Schwarze Ungeheuer wandte sich ihm zu. »Nein, indem ich es zerstöre. Ich werde der Welt bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust reißen und es in meiner steinernen Faust zerquetschen.«
    Elena war nicht entgangen, dass Er’ril ihr ein Zeichen gab, bevor er auf den Eidbrecher zuging. Er hatte auf Cho gedeutet, ein Hinweis, wie sie ihre Magik doch noch erneuern könnte. Elena kauerte sich dem Geist zu Füßen.
    »Ich brauche deine Kräfte«, flüsterte sie und streckte ihre Hände aus.
    Cho betrachtete die bleichen Finger und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Elena war ratlos. Sie schob die Hände ins Innere der Nebelgestalt, um die Magik hineinzuzwingen aber nichts geschah. Ihre Finger röteten sich nicht.
    Der Geist sprach wieder zu ihr, und diesmal klang die Stimme wärmer. »Nur Cho kann dich mit ihrer Macht erfüllen.«
    Elena blickte auf. Jetzt sahen menschliche Augen auf sie nieder, die nichts von der Leere in sich hatten. »Bist du es, Tante Fila?«
    Ein kurzes Nicken. »Aber Cho will nicht. Sie sieht besser als du, wie die Ströme hier fließen. Ihr Bruder wird vom Schwarzstein und von diesem Energiewirbel gefangen gehalten. Es besteht keine Hoffnung, ihn zu befreien, und jeder Versuch zu kämpfen bedeutet neue Folter für Chi. Ich habe seine Schreie gehört, sie sind durch Cho zu mir gedrungen.« Das Gesicht wurde grimmig. »Er leidet unvorstellbare Qualen. Cho will sie nicht noch vergrößern. Und ich kann es ihr nicht verdenken.«
    Elena ballte die Hände im Inneren der Nebelgestalt zu Fäusten. »Aber wir müssen den Dämon aufhalten, sonst zerstört er die Welt. Ich brauche ihre Macht.«
    »Willst du sie ihr gewaltsam entreißen, wie es der Herr der Dunklen Mächte bei Chi getan hat?«
    Elena ließ die Arme sinken. »Dann ist alles verloren?«
    Tante Fila schaute über ihre

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