Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
Vom Netzwerk:
gehorsame Ehefrau sein?“
    Erstaunt blickte Robbie auf mich herab. „Mmmm. Das wäre nicht schlecht für den Anfang.“
    Aufgebracht drehte ich mich wieder um und stakste weiter durch den Schnee. „Da kann der Herr aber lange warten!“
    Mißbilligend schnalzte Seamus mit der Zunge. „Das kannst du nicht durchgehen lassen, Roy. Sie hat ein zu lockeres Mundwerk.“
    Doch Robbie lachte nur. „Das ist es ja, was ich an ihr so liebe! Mit ihr kann man so wunderbar diskutieren!“
    Mit hoch erhobenem Kopf ignorierte ich diese Bemerkung und zog eine entsetzte Alisa hinter mir her. „Bitte, Susanna, laß mich los.“
    „Du bleibst an meiner Seite.“
    Seufzend fügte sie sich in ihr Schicksal. „Aber lauf’ nicht so schnell. Bitte!“
    Auch heute war ein sonniger Tag und die Schneedecke wurde immer dünner, daß wir trotz der relativ dicken Lederschuhe nasse Füße bekamen. Auch wenn die anderen drei es so hinnehmen wollten, konnte ich diesmal mein Elend nicht einfach so hinunter schlucken.
    „Meine Füße sind ganz naß und eiskalt. Es ist eklig! Können wir denn nicht irgendwo einkehren?“, jammerte ich.
    „Uns geht es nicht anders. Aber es ist zu gefährlich, bereits jetzt ein Dorf aufzusuchen.“
    Auch meine weiteren Einwände ignorierte Robbie und es blieb mir nichts anderes übrig, als weiter zu marschieren. Der Boden wurde inzwischen immer matschiger, daß ich nun auch noch Angst hatte, auszugleiten. Ich versuchte, es den anderen gleichzutun und die wärmende Sonne zu genießen.
    Robbie gab den Weg an, Seamus pfiff ein Lied, Alisa summte mit und ich - jammerte.
     
    Die Stunden vergingen, es wurde ein hartes Stück Brot herumgereicht, das ich jedoch trotz meines knurrenden Magens dankend ablehnte. Wie in Trance setzte ich Fuß vor Fuß, daß ich die plötzliche Stimmungsänderung nicht sofort bemerkte. Wir wanderten durch ein leicht hügeliges bewaldetes Gebiet, überquerten hie und da einen Fluß und entfernt konnte man rauchende Schornsteine erkennen, doch ansonsten waren wir in der größten Einsamkeit, die ich mir vorstellen konnte. Der Boden war durch die warmen Sonnenstrahlen aufgeweicht und glitschig geworden, daß wir Mühe hatten, nicht auszugleiten.
    „Beib’ stehen.“
    Mit einer Hand hielt mich Robbie auf und Alisa, die sich anscheinend genauso auf den Boden konzentriert hatte, lief auf mich auf. Seamus war sichtlich nervös, denn er verlagerte seinen Dolch vom Stumpf in den Gürtel.
    Nun sah ich es auch.
    Eine kleine Gruppe von sieben berittenen Rotröcken hielt direkt auf uns zu. Unsicher blickte ich zu Robbie, der mich mit einer leichten Berührung beruhigte. Alisa drückte sich an meine Seite und griff sich meine Rechte, die ich gerne entgegen nahm. Das gab mir unheimlich viel Mut.
    Als die Reiter auf unserer Höhe waren, gab einer von ihnen einen bellenden Befehl, worauf die Soldaten ihre Pferde in einer Reihe aufstellten und uns so den Weg versperrten. Schnaubend fügten sich die Pferde und kauten ihre Zügelstangen durch.
    Der Befehlgeber, anscheinend ein höherer Rang, wie ich durch das viele Gold an der Jacke vermutete, ritt gemächlich auf uns zu.
    „Hooooo.“
    Das wunderschöne glänzende Pferd, das mich schmerzlich an zuhause erinnerte, schnaubte nun ebenfalls und warf den Kopf nach hinten. Nicht unfreundlich nickte der Reiter uns von seinem Roß zu und tippte an seine Kopfbedeckung.
    „Guten Tag, die Herrschaften! Wer seid ihr und wohin wollt ihr?“ Fragend blickte er in die Runde, wer denn nun der richtige Ansprechpartner sei.
    Robbie trat aus unserer Runde hervor, verbeugte sich leicht. „Wir sind auf dem Weg nach Edinburgh.“
Mißtrauisch blickte er jeden von uns ins Gesicht. Wir mußten ein schreckliches Bild abgeben. Robbie und Seamus mit ihren wilden, verfilzten Bärten, die Kleidung nur noch schmutzig. Alisa und ich sahen mit Sicherheit auch um keinen Deut besser aus.
Wie Bettler, ging es mir durch den Kopf, sagte aber nichts. Stattdessen sah ich interessiert zu Robbie, der keinerlei Angst oder Unsicherheit erkennen ließ, aber was Robbie nun sagte, ließ mir mein ganzes Blut in den Adern gefrieren.
    „Und woher kommt ihr?“
    „Wir kommen aus Bedford in der Grafschaft Bedfordshire. Dort habe ich meinen Dienst geleistet und bin begnadigt worden. Hier - bitteschön.“
    Er hielt dem Colonel das Begnadigungsschreiben hin, welches er aufmerksam las. Dann blickte er wieder auf uns herab.
    „Und was ist mit den anderen? Mit ihr da?“
    Mit einer Kopfbewegung zeigte

Weitere Kostenlose Bücher