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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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die Runde. „Kommt mit uns und ihr werdet sicher euer Ziel erreichen.“
    Robbie versuchte einen Vorstoß. „Wer sagt uns, daß wir euch trauen können?“
    „Das sage ich als Ehrenmann und Clansmitglied!“
    Robbie lachte verächtlich. „Zu welchem Clan gehört ihr? Ihr nennt den Namen nicht. Das ist ein Grund mehr, euch nicht über den Weg zu trauen.“
Er schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Wir werden es auch ohne eure Hilfe schaffen. Vielen Dank. Jeder im Land weiß, daß euer Clansführer Campbell ein widerlicher Weiberheld ist, der keinem Rock widersteht und auch keinen in Ruhe läßt!“
    Böse starrte er sein Gegenüber an. „Ich weiß, warum wir mitkommen sollen. Aber daraus wird nichts. Sie ist meine Frau und für sie werde ich sterben, wenn es sein muß.“
„Und das kleine Mädel faßt mir auch keiner an! Verstanden?“, fügte Seamus grimmig hinzu.
    Der Teint des Wortführers hatte an Röte zugenommen. Mit zusammengekniffenen Augen blickte verächtlich zu Robbie. „Du beleidigst meinen Chief? Wie kannst du es wagen, seinen Namen in deinen dreckigen Mund zu nehmen.“
    Hastig trat er vor und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Entsetzt schrie ich auf, doch Robbie verzog keine Miene. Seamus trat unverzüglich einen Schritt nach vorne und griff sich den Angreifer am Plaid. „Tut das nicht noch einmal, Mann! Sonst -“
    Doch etliche Schwertern hielten ihn vor weiteren Äußerungen und Tätlichkeiten ab.
    „Mein Herr wird weiter über dich befinden! Donald!“
    Angewidert spuckte er aus und wandte sich dann umgehend seinem Gefolge zu. „Sie kommen mit! Alle!“
    Nun wandte sich die allgemeine Aufmerksamkeit wieder mir zu. „Los, lauf zu deinem Gemahl! Deinem Robert Patrick MacDonald!“
    Mit tiefster Verachtung sprach er den Namen aus, was mir einen Stich versetzte, war es doch auch mein Name. Unwirsch stieß er mich zu den wartenden Gestalten, die Robbie und Seamus mit ihren Waffen in Schach hielten und wutschnaubend fuhr Robbie mit geballten Händen nach vorne. Gerade noch rechtzeitig wurde er von Seamus aufgehalten, bevor ihn eines der Schwerter durchbohrte.
    „Ruhig, mo Brathair. Das ist es ja, was sie wollen.“
    Unwillkürlich kam er wieder zur Vernunft und nahm mich in Empfang, als ich mit hoch erhobenem Kopf durch die grölende Menge schritt. Er packte mich unsanft am Arm und zog mich ruckartig an seine Seite. Ich sah in sein wütendes Gesicht und er öffnete den Mund, schloß ihn aber sofort wieder, als er meinen furchtsamen Blick sah. Er lockerte seinen harten Griff und nahm mich sanft an der Hand.
    „Es tut mir leid“, war alles, was ich mit erstickter Stimme und nur noch flüsternd hervorbrachte. Als Antwort tätschelte er meine Hand und lächelte mich schief an. „Schon gut.“
    „Vorwärts! Wir wollen hier keine Wurzeln schlagen!“
    „Was ist mir ihr da, MacGruthar? Soll sie mit oder was?“, rief der Mann, der sie Ned nannten. Es folgte eine kurze Bestandsaufnahme der tobenden Alisa und mit ihrem Kinn in der Hand rief er: „Aye. Sie kommt mit. Vielleicht springt hier auch was raus. Wenn nicht, kann man sie immer noch verheiraten!“
    „Niemals!“ Alisa spuckte ihm ins Gesicht, aber das ließ ihn kalt.
    „Da wirst du nichts mitzureden haben, Kindchen. Und ich wüßte ein paar nette Kerle für dich, die schon lange eine Frau suchen.“
    Wiehernd stieß er auch sie zu uns und wir setzten uns stolpernd mit dem Trupp in Bewegung. In welche Richtung war mir egal, solange ich die Hand meines Liebsten nicht verlor.
    Hinter mir hastete Alisa her, noch immer schwer schimpfend und fluchend. Ich war froh darüber, daß ich nichts von dem verstand, was sie den düsteren Männern alles an den Kopf warf. Es war mit Sicherheit nichts damenhaftes, denn sogar Seamus zog den Kopf ein bei ihren Schimpftiraden, während die Männer lachten und johlten.
    Stunde um Stunde ging es durch den Wald, unter der ständigen Beobachtung unserer Entführer. Einige Male kreuzten wir einen befestigten Weg, doch wir hasteten quer durch die Bäume, über sprudelnde Quellbäche, dessen eisigkaltes Wasser glasklar im nebligen Sonnenlicht glänzte.
    Und langsam machte sich mein Magen bemerkbar. Vorsichtig stupste ich Robbie an.
    „Ich habe Hunger und ich bin müde“, keuchte ich nach einiger Zeit aufgrund des ungewohnten Tempos, das unsere Entführer einschlugen und prompt stolperte ich. Robbie fing mich gerade noch auf, bevor ich in dem matschigen Boden auf die Knie fiel.
    „Wenn du nicht

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