Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross

Vom Netzwerk:

einigen Herrschaften hier nicht paßt“, fügte ich schnippisch hinzu. „Das ist alles.“
    „Wirklich?“
    „Ja!“
    „Und du würdest es mir sofort sagen, wenn du wieder zu deiner Familie willst?“
    „Ja, zum Teufel!“
    „Willst du?“
    „Nein!“
    Er grinste schelmisch und zog mich zu sich. „Dann bist du also nur eine kleine englische Kratzbürste?“
    Energisch löste ich mich aus seiner Umarmung und setzte mich gerade hin.
    „Mister MacDonald“, sagte ich mit strenger Miene, „ich weiß nicht, was in Ihren, äußerst attraktiven, Kopf vorgeht und vielleicht ist es auch besser, wenn ich es nicht weiß. Aber eins ist mir klar. Mich bekommen Sie nie mehr los!“
    Lachend nahm er mich wieder in die Arme.
    „Dann hast du keine Probleme“, er machte eine ausladende Handbewegung, „mit dieser Umgebung?“
    „Nein.“
    „Und auch nicht mit Seamus?“
    Ich schnaubte. „Nein! Auch wenn er mich manchmal zur Raserei bringt, kann ich ihn doch gut leiden.“
    Im vergeblichem Versuch, ernst zu bleiben, drückte er mich fest an sich. „Wann habe ich dir eigentlich gesagt, daß ich dich liebe?“
    „Es scheint einige Stunden her zu sein.“
    „Kannst du mir das vergeben?“
    Ich kuschelte mich eng an ihn und flüstere ihm ins Ohr. „Wenn du mich sofort küßt, ist das kein Problem für mich!“

Später fand man uns friedlich schlummernd vor dem Feuer in innigster Umarmung, bewacht von unserem Freund - dem Wolf namens Stromer!

35
    In der Falle
    Stromer hob mit einem leisen Wuff! den Kopf und spitzte die Ohren.
    „Hörst du auch was, a Charaid?“ Seamus hielt inne und legte den angefangenen Holzklotz zur Seite.
    Robbie horchte, schüttelte aber den Kopf. „Nein.“
    „Da ist irgendwas da hinten.“ Bedächtig schob er seinen Dolch in den Gürtel zurück und stand auf. Robbie folgte seinem Kameraden ohne zu zögern, er konnte sich eben auf Seamus verlassen.
    „Aye. Jetzt höre ich es auch.“
    Mit einer Handbewegung geboten sie uns, zu ihnen zu kommen. Wir standen hinter ihnen, den Felsen im Rücken und Seamus deutete erst auf uns beide, dann auf die längliche Öffnung am Felsen. Alisa verstand wieder einmal schneller als ich.
    „Komm. Wir müssen uns da drin verstecken“, raunte sie und schob mich sanft vor sich her.
    Der Unterschlupf wäre für ein Tier in der Größe von Stromer ideal gewesen, aber als wir uns nun rückwärts kriechend unter Stöhnen hineinquetschten und endlich nebeneinander auf dem Bauch lagen, verspürte ich einen kleinen Groll gegen die Männer.
    „Die Herren machen sich wieder einmal wahnsinnig wichtig“, raunte ich grimmig zu Alisa. „Nur, weil sie meinen, etwas zu hören, sollen wir uns hier dünn machen wie ein Aal. Pah!“
    Vor meinem Gesicht schnüffelte der Hund herum, schleckte mir frech über die Wange, was mir ein leises angeekeltes „Igitt“ entlockte. Ich konnte mich aber nicht wehren und aufgeregt lief er in der Lichtung auf und ab.
    „Sitz, verdammter Köter!“ Robbie hatte anscheinend Mühe, sich mit ihm anzufreunden und erntete für seine Äußerung ein leises Knurren.
    Alisa sah mich mit großen Augen an.
    „Und wenn da doch etwas ist?“
    „Was soll denn schon sein! Wahrscheinlich wieder ein Wolf oder so was.“
    Doch sehr schnell würde ich erfahren, daß ich diesmal im Unrecht war. Robbie und Seamus standen Rücken an Rücken vor uns und wir sahen nur ihre Beine. Als ich nach oben blickte, bemerkte ich, wie sie sich flüsternd besprachen, mit starren Gesichtern, die Dolche in den erhobenen Händen.
    „Robbie“, raunte ich zu ihm herauf. Er beugte sich herab, blickte kurz um und schob einige lose Äste und Gestrüpp vor unsere Gesichter. Jetzt war aber genug! Vor Anstrengung stöhnend und leise vor mich herschimpfend versuchte ich, wieder heraus zu kriechen, wurde aber von Alisa zurückgehalten.
    „Nicht!“
    Ich öffnete entnervt den Mund, doch Alisa hielt ihn mir schnell zu. Ärgerlich sah ich sie an, doch sie schüttelte energisch den Kopf.
    „Sei leise.“
    Ich nickte widerwillig und schwieg, wenn auch ungern.
    Es war mucksmäuschenstill auf unserer Lichtung. Die Vögel verstummten und sogar der Wind hielt den Atem an.
    Dann zuckte ich wie vom Teufel erschlagen zusammen.
    Mit Gebrüll stürmte eine Horde wilder bärtiger Gestalten auf uns zu. Erschrocken drückten wir uns zusammen und unwillkürlich stellten sich Robbie und Seamus schützend vor uns. Abgesehen davon hätte uns sowieso niemand so schnell entdeckt.
    Durch das Laub