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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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elegante Verbeugung mit angedeutetem Kratzers und wandte sich dann uns zu. Ohne seine Miene zu verziehen, die nur reine Höflichkeit ausdrückte, verbeugte er sich vor mir, die ich noch immer überrascht dasaß und ihm mit hochrotem Kopf die Hand reichte.
    „Es ist mir eine Ehre, Sie wiederzusehen, Misses MacDonald.“
    „Mir auch“, flüsterte ich mit kratziger Stimme und starrte ihn ungläubig an. Mit einem leichten Handkuß trat er zurück und begrüßte Robbie, der höflicherweise aufstand und dann wieder Platz nahm. Robbie zwinkerte mir kurz zu und wandte sich dann mit ernsterer Miene an Stephen.
    „Sie sind geschäftlich hier in der Gegend tätig, Mister Miller?“
    „Nicht direkt. Obwohl ich einen Auftrag zu erledigen habe, das ist wohl wahr.“
    „Einen Auftrag? Im tiefsten Jakobitenland?“, grinste Robbie.
    „Ja, Sir. Ich bin wieder in die Dienste der Krone und nun auf der Suche nach einem - Flüchtigen.“
    Erschrocken blickte ich von meinem Glas auf.
    „Einem Flüchtigen?”, fragte ich tonlos.
    „Keine Angst, Mylady. Wegen Ihnen bin ich nicht hier. Es ist ein … wie soll ich sagen … Es ist eine geheime Mission.“
    Campbell lachte.
    „Hier in Schottland wird man Ihnen dieses Geheimnis schnell heraus gekitzelt haben. Um wen geht es?“
    Stephen schüttelte nachdenklich den Kopf. „Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir.“
„Sie sind hier unter Freunden“, sagte Campbell und sah uns herausfordernd an. „Nicht wahr, MacDonald?“
„Aye, Sir“, grinste Robbie frech zurück und deutete eine Verbeugung an, nachdem er mich erneut anzwinkerte.
    Campbell knurrte etwas in sich hinein und schüttete seinen Whisky mürrisch herunter. Dann hellte sich seine finstere Miene wieder auf.
    „Werden Sie morgen an der Jagd teilnehmen? Sie befinden sich in erlesener Runde! Allesamt Jakobiten!“ Campbell lachte laut und überreichte Stephen ein Glas Whisky, das dieser gerne in Empfang nahm.
    „Danke. Nein, ich hatte noch nie etwas übrig für die Jagd. Ich werde mich hier im Haus als Gesellschafter der Damen üben“, sagte er und zwinkerte mir zu. War heute eigentlich der Tag des Zwinkerns, dachte ich genervt, hielt mich mit Äußerungen aber brav zurück.
    „Eine gute Idee, Mister Miller. Dann sind sie besserer Laune, wenn wir stockbesoffen wieder zurückkehren!“
    In das lockere Gespräch, das nun folgte, wurde ich ausnahmsweise von Campbell mit einbezogen, als sich Stephen auch schon wieder verabschiedete. Er wolle Misses Campbell begrüßen, erklärte er, entschuldigte sich und verschwand auch schon.
    „Ihr habt Glück, dass ihr gerade in dieser Zeit angekommen seid“, sagte Campbell mit schon leicht schwerer Zunge und goss sich zum x-ten Male sein Glas mit Whisky voll.
    Ich schnaubte verächtlich. „Verschleppt ist wohl das richtige Wort, nicht angekommen.“
    Er schoß mir einen bösen Blick zu, fuhr aber mit seiner Rede fort und ignorierte mich. Wie immer.
    „Heute Abend wird ein wichtiges Dinner stattfinden, an dem ihr beide selbstverständlich auch teilnehmen werdet. Danach folgt der Tanz, dem die Damen sicherlich schon mit Freude entgegen sehen“, er blinzelte mich mit schläfrigen Augen an und ich hob meinen Blick gen Himmel.
„Meine Gäste sind, wie schon erwähnt, allesamt feurige Anhänger des Pretenders. Des jungen Pretenders. Der Alte will ja nicht mehr.“ Er blickte uns eindringlich an. „Und ihr werdet beide mitspielen.“
    „Aye.“
    Robbie schüttete den restlichen Inhalt seines silbernen Bechers hinunter und stand auf. „Ich habe nur eine Bitte, Campbell.“
    Fragend blickte dieser zurück und grinste. „Selbstverständlich. Außer nach Ihrer Freiheit können Sie von mir fast alles erbitten.“
    Mit todernsten Gesicht blickte Robbie zu ihm.
    „Stellen Sie mir in Zukunft einen Kilt zur Verfügung, wenn Sie nicht wollen, daß ich mit gequältem Gesicht auf Ihrem Fest erscheine.“
    Sekunden verstrichen, bis der Ausdruck des Verstehens in Campbells Gesicht aufleuchtete. Seine Schultern begannen zu beben, immer heftiger, sein Gesicht wurde immer dunkler, er prustete los und brach in ein schallendes Gelächter aus und Robbie stimmte mit ein.
    „Aye. Ich denke, das läßt sich einrichten.“
    Noch immer lachend, drehte er sich in Richtung Tür und verschwand dahinter, öffnete sie wieder und Campbells roter Kopf lugte hindurch.
    „Schmeißen Sie diese gräßlichen engen Hosen weg! Sie machen mir damit sowieso nur die Mädels unruhig.“
    „In diesen Hosen“, er wies mit

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