Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
Vom Netzwerk:
entfachte stets ein aufregendes Kribbeln in meinem Bauch.
Um sie wieder milder zu stimmen, trat ich zu ihr, nahm sie lächelnd in die Arme und gab ihr einen dicken Kuß auf die Wange.
    „Bitte mach’ dir keine Sorgen um mich“, sagte ich mit gespielter Heiterkeit. „Es ist alles in bester Ordnung.“
    Zur Demonstration breitete ich die Arme aus und sah ihr strahlend in die Augen und tat mein Bestes, ihre unguten Gedanken zu zerstreuen.
    „Gut, wenn du es sagst“, murmelte sie und senkte geknickt den Kopf. Aus ihren Worten konnte ich hören, daß sie noch nicht so überzeugt davon war. Aber sie nahm es hin und mit einem kleinen Lunchpaket entließ sie mich in die Freiheit.
     
    Eine Ewigkeit saßen wir nebeneinander auf einem umgestürzten Baumstamm, genossen die Aussicht und blickten über Felder und sanfte Hügel. Er hatte meinen Umhang gelöst und über uns beide gelegt, denn der frische Wind, der heute wehte, ließ uns leicht frösteln. Trotzdem wollte ich noch nicht nach Hause. Viel lieber saß ich hier mit ihm, händchenhaltend und zähneklappernd.
    Robbie stand auf und ging zu unseren Pferden, die er an einem Strauch festgemacht hatte. Fragend blickte er mich an.
    „Sollten wir nicht wieder zurückreiten?“
    „Willst du mich los haben?“
    Ich konnte meinen Blick nicht von dieser traumhaften Gegend abwenden.
    „Nein, das nicht. Aber es könnte sein, dass du nicht mehr ausreiten darfst, wenn du dich nicht an die Regeln hältst.“ Robbie hantierte geschäftig an den Zügeln und prüfte die Sattelgurte.
    „Na gut.“
    Langsam erhob ich mich, klopfte die Steinchen aus meinem Rock und ging auf ihn zu. Noch immer war er mit den Pferden beschäftigt und ich konnte einfach nicht anders, als mich an seinen Rücken zu schmiegen, ihn heftig zu umarmen, während ich meine Wange an ihn drückte.
    „Was ist los, mein Herz?“ Seine Stimme klang an meinem Ohr wie ein dumpfes Grollen aus den Tiefen seines Körpers.
    „Ich will nie mehr nach Hause.“
    Sein Brustkorb vibrierte, als er leise lachte. „Und wo willst du dann hin?“
    Inzwischen hatte er sich in meiner Umarmung umgedreht und liebkoste meinen Scheitel.
    „Dahin, wo du gehst. Da will ich sein“, flüsterte ich uns hob vorsorglich das Kinn, für den Fall, daß er mich küssen wollte.
    „Und ich werde jetzt nach Taylorgate zurück reiten.“ Er rieb seine Wange an meiner Stirn. „Mit dir zusammen.“
    „Ja. Du hast recht.“
    Widerstrebend ließ ich ihn los und ging zurück zum Baumstamm, um den Umhang zu holen, der auf den Boden gerutscht war. Als ich mich bückte, griff er über mich und entzog ihn mir sanft. Ich nahm seine Hand und küßte seine schwielige Handfläche.
„Ich danke dir.“
    Erstaunt sah er auf mich herab, während er mir den Umhang am Hals schloß.
    „Wofür denn?“
    „Für diesen wundervollen Tag und die, die noch folgen werden. Für den großartigen Ausblick. Für deine Nähe.“ Ich blickte in seine bezaubernden blauen Augen, die wie der Himmel über uns leuchteten und flüsterte: „Für alles.“
    „Und ich danke dir, mo Leannan.“
    Verliebt sah ich ihn an, seine Augen blitzten wissend. Er beugte sich über mich und küßte mich mit solch einer Hingabe, daß mir die Sinne schwanden.
     
    Tag um Tag verging, nicht ohne die geheimen Zusammenkünfte mit meinem Liebsten.
    Gerade wollte ich aufsitzen, als mir jemand die Zügel aus der Hand nahm. Ich seufzte, da ich im ersten Moment dachte, es sei mein Vater, der mir den Ausritt verbieten wollte. Doch als ich mich umdrehte, sah ich in die strahlenden Augen von Robbie.
    „Ich dachte, ohne Begleitung kein Ausritt?“
    „Bist du mein Vater?“
    Ich setzte mein Bemühen fort, in den Damensattel zu gelangen. Mühsam und mit einem leisen Stöhnen zog ich mich hoch. Doch Angel dachte nicht daran, mich auf diese Art aufsitzen zu lassen und trat pflichtbewußt einen Schritt zur Seite. Ich seufzte, als ich wieder auf dem Boden stand und drehte mich zu Robbie um. Ich musterte ihn von oben bis unten, lächelte ihn keck an und tippte ihm auf das Hemd.
    „Bevor du dich entscheidest, was du bist, könntest du dich vielleicht dazu aufraffen, mir behilflich zu sein?“
    Er lachte leise und geschickt hob er mich an der Taille hoch und als ich endlich im Sattel saß, sah ich schnippisch auf ihn herab, in sein schön geschnittenes Gesicht. Sanft streichelte er meinen Knöchel.
    „Wohin geht’s denn heute, Mylady?“ Seine Worte waren leise und nur ich konnte sie hören.
    „Wenn du willst

Weitere Kostenlose Bücher