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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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zuwarf. „Manchmal sabbert sie wie ein Bernhardinerwelpe. Keine Bange, das ist nur Babyspucke, völlig harmlos.“
    „Du hast gut reden.“ Er wischte sich ab und warf das Handtuch zurück.
    „Willst du das nicht behalten, du brauchst es bestimmt noch.“ Sie blickte nachdrücklich auf Emma, die Speichelblasen blies, die ihm auf die Shorts tropften.
    „Du meine Güte.“ Er lachte. „Wirf mir das Handtuch noch mal zu.“
    Kate sah auf ihre Uhr. „Es ist Schlafenszeit. Ich stecke siebesser in ihren Pyjama und füttere sie. Jede Wette, sie ist eingeschlafen, ehe die Flasche leer ist.“
    Kate behielt Recht. Und als die Erwachsenen sich für die Nacht zurückzogen, schlief Emma bereits seit Stunden.
    Luke half Julianna, die Schlafcouch auszuziehen. Unterdessen verschloss und verriegelte Kate die Tür und stellte zur Sicherheit noch einen Stuhl unter die Klinke.
    „Gute Nacht, Julianna“, sagte Luke. „Falls Sie etwas brauchen, wir sind gleich nebenan.“
    „Danke.“ Sie blickte zögernd zu Kate und schien ihr eine gute Nacht wünschen zu wollen, doch sie blieb stumm.
    Luke schob die Tür zwischen beiden Räumen bis auf einen kleinen Spalt zu, damit sie hören konnten, falls nebenan etwas geschah. Dann wandte er sich an Kate. „Ich mache mir ein Bett auf dem Boden.“ Er ging zum Schrank und nahm sich die zusätzliche Decke vom oberen Regal.
    „Sei nicht albern.“ Sie streckte die Arme nach der Decke aus. „Ich schlafe auf dem Boden.“
    „Ich bin kein bisschen albern. Ich schlafe auf dem Boden, Punkt.“
    Kate stemmte die Fäuste auf die Hüften. „Du fährst die meiste Zeit, du brauchst deine Ruhe.“
    „Du auch.“
    „Du willst nicht nachgeben, was?“
    „Nein.“
    Kate schnaubte frustriert und warf die Hände hoch. „Das ist doch zu blöd. Das Bett ist groß genug. Wir teilen es uns.“ Als er etwas einwenden wollte, fuhr sie fort: „Vertraust du mir nicht? Fürchtest du, ich würde mich an dir vergreifen?“
    „Du bist es wirklich nicht, der ich miss traue. Kannst du mit dieser Tatsache leben?“
    „Natürlich“, sagte sie leichthin. „Schließlich sind wir alte Freunde.“
    „Natürlich.“
    Kate ignorierte seinen Sarkasmus und ging zu Bett. Zehn Minuten später lag sie steif neben Luke, lauschte auf sein Atmen, wusste, dass er ebenso wenig schlafen konnte wie sie, und warum.
    Plötzlich und unerwartet begann sie leise zu lachen. Sie wollte es unterdrücken, doch es ging nicht.
    Er wandte ihr das Gesicht zu. „Was ist so lustig?“
    „Wir sind lustig.“ Sie sah ihn an. „Ein Profikiller ist hinter uns her, und wir machen uns Gedanken, wer auf dem Boden schläft und ob sich einer am anderen vergreift.“
    Er lächelte. „Machst du dir wirklich Sorgen, ich könnte mich an dir vergreifen?“
    Emma regte sich in ihrem Bett, und Kate senkte die Stimme noch mehr. „Sorgen mache ich mir nicht. Ich habe mich nur gefragt, ob du vielleicht …“
    Er wandte sich ihr zu. „Und wenn ich es täte, wärst du empfänglich dafür?“
    „Ich weiß nicht, vielleicht.“ Sie wandte kurz den Blick ab. „Luke?“
    „Ja?“
    „Damals, in jener Nacht in Tulane … als wir miteinander geschlafen haben … ich habe dich nicht benutzt. Ich hatte das nicht geplant.“ Sie streckte eine Hand aus und legte ihm die Finger an die Lippen. „Ich schwöre, es war nicht so.“
    Er schloss seine Finger um ihre. „Ich weiß. Ich war verletzt und enttäuscht.“
    „Tut mir Leid.“
    „Das ist vergessen.“
    „Wirklich?“ Sie betrachtete ihn forschend. „Ich weiß, wie schwer manche Wunden heilen.“
    „Es war lange eine offene Wunde, aber sie heilt jetzt wirklich.“
    Er ließ ihre Hand los, und Kate zog sie zurück. „Ich habe damals viele Fehler und einige Dummheiten gemacht.“ Sie seufzte. „Du hattest Recht mit dem, was du nach der Signierstunde über mich und Richard gesagt hast. Über meine Motive, ihn zu heiraten.“
    „Und die waren?“
    „Liebe.“ Auf seine skeptische Miene hin beteuerte sie: „Doch, ich habe ihn geliebt, aber aus den falschen Gründen. Er gab mir das Ge fühl von Sicherheit, auch in finanzieller Hinsicht.“
    „Und das gab ich dir nicht?“
    „Kaum.“ Sie lächelte schwach. „Du gabst mir das Gefühl, außer Kontrolle zu geraten, ein Gefühl von Unsicherheit und einer ungewissen Zukunft.“ Sie blickte an die Zimmerdecke und erinnerte sich. „Bei dir hatte ich das Gefühl, alles erreichen zu können, wenn ich es nur versuchte.“
    „Ich habe immer an dich geglaubt,

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