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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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waren bereits zwei uniformierte Beamte darin. Sie nahm deren Waffen, Handschellen und Funkgeräte wahr und fühlte sich gleich sicherer.
    Der Größere der beiden bemerkte ihre Blicke und fragte: „Alles okay, Ma’am?“
    Ich könnte ihnen die ganze Geschichte erzählen und um Hilfe bitten.
    Sie entschied dagegen, als sie sich erinnerte, was Julianna über John und die Polizei gesagt hatte. Falls sie sich der Polizei anvertrauten, wurden sie zur Zielscheibe. John würde die Polizei leicht überlisten. Sie stellte sich vor, wie sie den Beamten die Geschichte erzählte und bei deren Vorgesetzten nur auf Skepsis stieß.
    Bis ich jemand überzeugt habe, mich zum Hotel zurückzubegleiten, falls es mir überhaupt gelingt, sind Emma, Luke und Julianna vielleicht tot.
    „Alles in Ordnung“, bestätigte sie, konnte jedoch nicht verbergen, dass sie deutlich nervös war.
    „Sind Sie absolut sicher?“ Er sah sie forschend an, und sie spürte, wie ihr die Wangen warm wurden. „Sie wirken ein bisschen aufgebracht.“
    „Danke, mir geht es gut.“ Sie räusperte sich und zwang sich zu lächeln. „Ich sollte hier einen Freund treffen und habe ihn verpasst. Das ist alles. Danke der Nachfrage.“
    Sie erreichten die Lobby, und die Lifttüren öffneten sich. Kate eilte hinaus und ließ ihren Blick fieberhaft über die Menge wandern.
    Luke war nicht da. Beunruhigt verließ sie das Gebäude, blieb mitten auf dem Gehweg stehen und blickte die Straße hinauf und hinab. Angst zog ihr den Magen zusammen. Siefürchtete, Luke könnte etwas zugestoßen sein. Vielleicht war John ihm gefolgt und hatte ihn erwischt.
    Sie trat an den Straßenrand und winkte einem Taxi. Das verursachte fast einen Unfall, als es zwei Fahrbahnen überquerte und neben ihr anhielt. Sie riss die Tür auf.
    „Kate, warte!“
    Sie fuhr herum. Luke kam aus dem Daly-Gebäude, und sie lief auf ihn zu. „Luke! Dem Himmel sei Dank!“ Sie umschlang ihn mit beiden Armen. „Nach deinem Anruf bin ich so schnell wie möglich gekommen. Als ich dich nicht finden konnte, dachte ich das Schlimmste.“
    „Ich habe dich nicht angerufen, Kate.“
    Sie wich ein wenig zurück und sah ihn irritiert an. Dabei wartete sie auf das Erlösende: „War nur ein Scherz.“ Doch das kam nicht. „Was sagst du da, Luke?“
    „Ich habe gerade mit Julianna gesprochen.“ Er hielt sie an den Armen fest und sah ihr in die Augen. „Das war nicht ich am Telefon. Ich wäre nicht mal mehr hier, wenn ich nicht gerade das Motel angerufen hätte.“
    Kate spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich. Zugleich schien ihr eine eisige Hand ins Genick zu greifen.
    John. Allmächtiger! Sie legte entsetzt eine Hand an die Kehle. Und ich habe Emma zurückgelassen. Julianna kann sie nicht vor ihm schützen.
    Als lese er ihre Gedanken, hielt John sie auf Armlänge von sich ab und sah ihr in die Augen. „Jetzt nicht in Panik geraten, Kate. Ich habe gerade mit Julianna gesprochen. Es ist alles in Ordnung. Sie hat die Tür verschlossen und verriegelt und wird niemandem öffnen.“ Er senkte die Stimme. „Und ich habe ihr gesagt, wo meine Waffe liegt. Die ist geladen.“
    „Waffe?“ fragte sie, schwindelig vor Angst.
    „Damit sie sich und Emma beschützen kann, wenn es notwendig werden sollte.“
    Das Taxi, das sie angehalten hatte, hupte. „Brauchen Sie nun ein Taxi oder nicht?“
    Luke nahm sie bei der Hand, und sie stiegen rasch ein. Der Verkehr zur Rush Hour war entsetzlich, und die Fahrt schien ewig zu dauern. Kate bemühte sich um Haltung. Ihre Gedanken kreisten um Emma und John, und was er ihr antun würde, falls er sie fand.
    Sie machte sich Vorwürfe, dass sie so gutgläubig gewesen war. Obwohl sie Lukes Stimme wegen der schlechten Leitung nicht eindeutig erkannt hatte, war sie überzeugt gewesen, dass er es war.
    John weiß alles, erkannte sie jetzt voller Verzweiflung. Er wusste, wohin Luke gegangen war und auch warum. Er wusste sogar von Emmas Arztbesuch, und dass sie jetzt allein bei Julianna war.
    Die Augen wurden ihr feucht. Falls Emma etwas zustieß, würde sie sich das niemals verzeihen.
    Luke langte über den Sitz und bedeckte ihre Hand mit seiner. Sie schlang die Finger fest um seine. „Halte durch, Kate. Mit Emma wird alles okay sein.“
    Sie sah kurz zu ihm hin, und die Tränen rollten ihr über die Wangen. „Ich versuch’s ja, Luke.“
    „Ich habe gefunden, wonach wir suchten. Juliannas Mutter und Senator Jacobson wurden beide in derselben Nacht, um dieselbe Zeit getötet.

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