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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Rechenaufgabe stellen. Und ich will, dass du die Zwischenergebnisse im Kopf behältst. Erst wenn wir fertig sind, sagst du, was herauskommt, okay?«
    »Okay…«
    »Nimm eins und zähle vierzehn dazu.«
    »Ähm…«
    »Dann zieh neun ab.«
    »Ja, gut.«
    »Dann multipliziere die Zahl mit vierundsiebzig.«
    »Moment…«
    »Dann zieh drei ab.«
    »Okay.«
    »Dann zieh die Quadratwurzel daraus.«
    »Was ist eine Quadratwurzel?«
    »Dann nimm ein Drittel davon.«
    »Ich hab’s.«
    »Dann multipliziere die Zahl mit minus eins.«
    »Okay.«
    »Was?«
    »Pst, Bastille. Nun zähle die Zahl hinzu, die einem Dutzend entspricht.«
    »Das ist einfach.«
    »Findest du? Ich habe längst den Faden verloren.«
    »Sei still, Kaz. Und nun zähl elf Milliarden dazu.«
    »Okay…«
    »Dann zieh elf und eine Milliarde ab.«
    »Jetzt wird’s schwierig.«
    »Dann zieh die Quadratwurzel daraus.«
    »Oh, jetzt erinnere ich mich wieder! Eine Quadratwurzel ist eine Karotte, die nicht tanzen kann, stimmt’s?«
    »Das kann ja heiter werden!«
    »Dann zieh eins ab. Fertig. Das ist genau die Anzahl der violetten Bärengranaten, die wir noch haben. Also wie viele sind es, Aydee?«
    »Moment… hm… äh…«
    »Ich fürchte, ihr Gehirn explodiert gleich, Al.«
    »Pst. Du schaffst das, Aydee. Ich weiß, dass du es kannst.«
    »Ich… behalte die Eins… multipliziere sie mit i. Dann die komplexe Funktion von Avogadros Zahl… Ich hab’s, Alcatraz! Fünftausenddreihundertsiebenundfünfzig. Wow! Ich wusste gar nicht, dass wir so viele Teddybären haben!«
    Kaz, Bastille und ich sahen einander an. Dann blickten wir auf Kaz’ Rucksack, in dem die Teddybären waren. Er streifte ihn hastig ab und schleuderte ihn weit von sich.
    Er war gerade noch schnell genug. Der Rucksack platzte und Unmengen von violetten Teddybären quollen explosionsartig heraus– 5357 Stück, um genau zu sein. Sie türmten sich zu einem haushohen Berg aus Materialfressergranaten auf.
    »Du bist sensationell, Aydee!«, jubelte ich.
    »Danke! Ich glaube, ich werde allmählich besser in Mathe. Hoffentlich ruiniert das nicht mein Talent.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Bastille trocken und stand auf. Sie hatte die explosive Vermehrung der Teddybären vorausgesehen und sich sicherheitshalber zu Boden geworfen.
    »Jetzt haben wir einen ganzen Haufen Bären«, stellte Kaz fest und verschränkte die Arme. »Ich glaube, es ist Zeit, dass wir auf die Jagd gehen und ein paar Roboter erlegen.«
    »Seien Sie vorsichtig, Majestät«, warnte mich Wink. »Manche Roboter sind unbärechenbar.«
    »Majestät«, sagte Mink und klopfte ihren Pareo ab. »Vielleicht sollten Sie zuerst entscheiden, was mit den Gefangenen geschehen soll.«
    Ich blickte zur Seite. Dort standen immer noch die mokianischen Krieger und bewachten die eingedrungenen Bibliothekarssoldaten, die allesamt Anzüge mit Fliegen oder Kostüme mit Halstüchern trugen. Die Mokianer wirkten sehr nervös, die Bibliothekare eher gelangweilt.
    »Haben wir einen Kerker oder so was?«, fragte ich. »Wir sollten…« Ich verstummte, weil mir etwas Seltsames auffiel. Stirnrunzelnd trat ich vor. Eine Bibliothekarin inmitten der zusammengedrängten Gruppe hatte den Kopf abgewandt und blickte absichtlich von mir weg. Sie hatte blonde Haare und ein kantiges Gesicht. Während sie sich zwischen den anderen zu verstecken versuchte, fing ich ihren Blick auf. Diese Augen kannte ich!
    »Mutter?«, fragte ich geschockt.

KAPITEL 6,02214179 x 10 ²3
    Seid ihr überrascht? Meine Mutter tauchte völlig unerwartet in Tuki Tuki auf, als ich zufällig dort war, um mitzukämpfen? Wie unvorhersehbar!
    Was? Ihr seid nicht überrascht? Warum denn nicht? Weil meine Mutter bisher in jedem Band meiner Autobiografie unerwartet aufgetaucht ist? (Es ist ein mathematisches Gesetz: Ein einzelner Punkt ist ein Punkt, zwei Punkte sind eine Linie, drei Punkte eine Ebene und vier Punkte ein Klischee. Ich glaube, Archimedes hat das als Erster entdeckt.)
    Das liegt an einem großen Problem von Schriftstellern. Wisst ihr, wir überspringen gern die langweiligen Teile einer Geschichte. Wenn wir das nicht täten, wären unsere Romane voller Passagen wie der folgenden:
    Ich stand morgens auf und putzte mir die Zähne. Dann ging ich ins Badezimmer und duschte. Es passierte nichts Aufregendes. Ich frühstückte. Es passierte nichts Aufregendes. Ich ging hinaus, um die Zeitung zu holen. Ich sah ein Eichhörnchen. Das war nicht besonders aufregend. Ich ging wieder hinein und sah mir

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