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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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lächelte dünn und sagte: »Sehr interessant; ich wünschte, ich käme öfter mal für ein paar Tage hier raus.« Der Wachmann, zufrieden, daß alles in Ordnung war, lachte und stimmte ihm zu. Dann drehte er sich um und ging, um seine Runden durch die Korridore in der anderen Richtung fortzusetzen.
    Sie sahen ihm nach, bis er verschwunden war. Zitternd und angeekelt hob Ted die tote Hand und drückte sie auf den Schirm des Lesegeräts. Er wartete ein paar Sekunden auf das grüne Licht, doch der Indikator blieb dunkel. Er versuchte es nochmals, doch die Hand war starr geworden und ließ sich nicht flach genug auf die gläserne Oberfläche pressen, um erfolgreich identifiziert zu werden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen nahm Bruce schließlich seine zweite behandschuhte Hand zu Hilfe und drückte die verwesende Hand mit Gewalt flach. Das grüne Licht leuchtete auf. Sie eilten durch die Tür und sperrten sie hinter sich ab.
    Sie steckten die Hand wieder in ihre Plastiktüte, und Janie legte sie auf den Boden hinter der Tür; bevor sie gingen, wollte sie sie in einen BiosafeContainer werfen. Während Bruce im Labor seine Latex-Handschuhe abstreifte, begann das Handlesegerät an der Wand draußen mit seiner Reinigungsroutine; es schickte einen elektrischen Strom über die Glasfläche und führte dann ein diagnostisches Scannen durch, um festzustellen, ob sich noch irgendwelche lebenden Bakterien darauf befanden. Nach einem Warnton würde es diese Prozedur so lange wiederholen, bis auf der Fläche keine lebenden Zellen mehr zu entdecken waren; jede Wiederholung dauerte ungefähr eine Minute.
    Zwanzig Minuten nachdem Bruce und Janie das Labor betreten hatte, war das Lesegerät noch immer dabei, sich zu reinigen, und gab Pieptöne von sich. Der Wachmann war zu weit entfernt, um die beunruhigenden Wiederholungen zu hören, und Janie und Bruce hörten nichts in ihrem gut abgeschirmten High-Tech-Raum.
    Bruce fluchte, während er auf den leeren Computerbildschirm tippte. »Da ist nichts drin. Keiner zu Hause. Jemand muß die Speicherungen vollständig gelöscht haben.«
    »Allmählich wird es zu seltsam«, sagte Janie. »Gibt es hier irgendwelche anderen Systeme, die wir benutzen können?«
    »Nicht mit der gleichen Programmierung. Die zwei hier sind die einzigen, die auf solche Identifikationsvorgänge eingerichtet sind, wie wir sie brauchen.«
    »Können wir in eines der anderen Labors gehen und dasselbe machen?«
    Bruce seufzte. »Das können wir«, sagte er, »aber es wird zu lange dauern, von denen zu bekommen, was wir brauchen. Am hinteren Ende des Labors gibt es noch ein Gerät, nicht so raffiniert wie dieses, aber für die Art Vergleich, die wir brauchen, wird es ausreichen.« Er stand vom Stuhl auf und ging in die entsprechende Richtung. »Komm mit«, sagte er.
    Sie folgte ihm, und er führte sie zu einer Bank voller Mikroskope; er wählte ein stereoskopisches Gerät, das zwei Bilder gleichzeitig zeigen konnte. Er legte den Stoffkreis auf eine Seite und ein abgeschnittenes Stück von dem Nachthemd auf die andere; dann stellte er die Beleuchtung an und fing an, die Vergrößerung zu verstärken. Als Einzelhei- ten der Stoffprobe sichtbar wurden, stellte er die Bilder schärfer ein.
    Auf der Oberfläche des Stoffkreises befanden sich buchstäblich Tausende von Mikroben. Einige waren offensichtlich lebendig, bebten und zitterten und teilten sich, während er sie betrachtete, doch viele andere waren tot, hatten sich nach wiederholter Vermehrung verbrannt. Bruce schauderte bei dem Gedanken, daß die Hand, die in einem Plastikbeutel auf dem Laborboden lag, vermutlich von Millionen derselben Mikroben wimmelte und biologische Toxine verströmte, während die winzigen Kreaturen ihren streng geregelten Lebenszyklus durchliefen, sich exponentiell vermehrten und dann in giftigen Massen verstarben, wenn vom Wirt nichts mehr zum Verschlingen übrig war.
    Janie stellte die Abbildung der Stoffprobe von dem Nachthemd auf die gleiche Vergrößerung ein und erhöhte die Schärfe.
    Zuerst war nichts zu erkennen, und sie begann zu hoffen, daß der Anruf bei Biopol nicht nötig sein würde. Aber das könnte bedeuten, daß Caroline Ted etwas Schreckliches angetan hatte.
    Doch sie mußte es wissen. Hartnäckig schob sie das Stück Stoff unter dem Mikroskop hin und her; die Unsicherheit quälte sie mit jedem weiteren Zentimeter Stoff, den sie untersuchte, immer mehr. Sie war nicht sicher, was sie erhoffen sollte; was sie sich wirklich

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