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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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von mir erwarten, daß ich meinen Gatten lieben lerne, wenn ich mich ansonsten elend fühle? Sie würde mir ein großer Trost sein. Und bis ihr Alter eine Rolle spielt, ist noch Zeit.«
    »Sie ist neunzehn. Meine Phillippa war in diesem Alter dreifache Mutter. Meine eigene Mutter wurde mit dreizehn verheiratet. Wie sollte ihr Alter keine Rolle spielen? Die Jahre ihrer Fruchtbarkeit vergehen schnell.«
    »Vater, ich bitte Euch, trennt mich nicht von allem, was ich liebe, und werft mich in die Arme eines unbekannten Mannes ...«
    Ihm brach fast das Herz, und so gab er nach. »Also gut«, sagte er. »Aber sie wird nur für ein Jahr bei Euch bleiben. Dann wird sie zurückkehren und angemessen verheiratet werden. Ich muß alle Verbündeten nehmen, die ich bekommen kann, und ihre Güter sind eine wertvolle Mitgift.«
    »Oh, ich danke Euch, Vater!« Sie küßte ihn wieder. »Aber ich bitte Euch, sagt ihr nicht, daß es meine Idee war, daß sie mich begleitet. Ich glaube, sie fühlt sich meiner Großzügigkeit wegen ohnehin schon tief in meiner Schuld. Laßt sie denken, diese Ehre käme von Euch, denn ich möchte nicht, daß ihre Dankbarkeit einen Schatten auf unsere Freundschaft wirft.«
    Er zögerte und fragte sich, was seine Tochter dazu veranlaßt haben mochte, so eine eigenartige Bitte zu stellen. »Nun gut«, stimmte er schließlich zu, obwohl er immer noch leise Neugier empfand, »ich werde ihr sagen, daß es ausschließlich mein Wille ist. Schickt sie zu mir, wenn Ihr in Eure Gemächer zurückkehrt. Ich würde Eure Verlobung gern in Canterbury bekanntgeben.«

22
     
    Janie und Bruce saßen auf einer Bank in einem kleinen Park nicht weit von Janies Hotel, um sich nach ihrer knappen Flucht aus dem Gefrierraum des Labors zu erholen. Statt ein Taxi zu nehmen, waren sie zu Fuß gegangen; so konnte ihr Adrenalinspiegel allmählich wieder absinken und ihr Kreislauf nach der Belastung durch die Kälte wieder in Gang kommen. Trotzdem wurde Janie nicht warm. Sie kuschelte sich an Bruce und sagte, noch immer heftig zitternd: »Im Augenblick will ich eigentlich nichts weiter als in ein Bett kriechen und die Augen schließen. Und wenn ich sie wieder aufmache, möchte ich in Massachusetts sein.«
    Bruce legte den Arm um ihre Schulter und massierte sie. Seine Stimme klang verzweifelt. »Für den Moment hört sich das ganz gut an. Doch ich werde einer Vernehmung nicht allzu lange ausweichen können.«
    »Aber ein bißchen Zeit haben wir noch«, sagte Janie mit täuschend hoffnungsvoller Stimme. »Sie werden dich vermutlich nicht sofort rufen. Vielleicht sogar erst morgen; ich kann mir nicht vorstellen, daß man dich im Moment verdächtigt. Der einzige Mensch, der dich um die Zeit des Alarms herum im Labor gesehen hat, ist dieser Wachmann, und er ist tot; außerdem würden in jedem Fall überall im Labor Beweise für deine Anwesenheit zu finden sein, selbst wenn du heute nicht dort gewesen wärst. Du arbeitest da. Es wäre seltsam, wenn es keine Spuren von dir gäbe. Die anderen wissen nur, daß du in Leeds warst. Die Wachleute im Depot und der Portier im Gasthof werden bestätigen, daß wir beide dort waren. Wenn du dich nicht blicken läßt, wird man dich vielleicht überhaupt nicht verdächtigen.«
    »Aber sie werden trotzdem mit mir reden wollen.« Seine Stimme klang brüchig und müde. »Diese Leute sind sehr gründlich, und es ist ihnen egal, wem sie dabei auf die Zehen treten. Aber das ist nicht meine größte Sorge; ich habe noch immer keine Ahnung, was wir jetzt machen sollen. Wir können nicht in meine Wohnung gehen, und in deine Hotelsuite können wir schon gar nicht.«
    Janie richtete sich gerade auf und sah ihn überrascht an. »Was machen wir dann hier? Wieso sind wir überhaupt hergekommen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Bruce und klang schrecklich verwirrt. »Auf einmal fühle ich mich fast heimatlos. Als wir das Institut verlassen haben, schien es mir eine gute Idee, zurück zum Hotel zu gehen. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher.«
    »Aber das Hotel ist der Ort, wo Caroline mich am ehesten erreicht. Der einzige andere Ort, wo sie es versuchen würde, wäre das Institut. Im Grunde müssen wir wieder ins Hotel. Und falls du es vergessen haben solltest, was ich nicht annehme, da drinnen liegt eine Leiche.«
    »Deine Annahme ist richtig.« Seine Stimme klang scharf; das Gespräch nahm einen gezwungenen Klang an. »Daran brauchst du mich nicht zu erinnern. Aber die Vorstellung, das in die Hand zu nehmen, ist im Moment

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