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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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nicht mehr als das, mein Kind, das ich verheiraten kann, mit wem ich will; danach wird Euer armer Gatte dann das Kreuz mit Euch tragen müssen! Ich würde Euch mit dem Fürsten der Dunkelheit vermählen, wenn mir das gefiele, obwohl ich fürchte, selbst der Böse persönlich würde Euch wegen Eurer zänkischen Art nicht haben wollen! Und jetzt kehrt in Eure Gemächer zurück, und beginnt mit den Vorbereitungen für Eure Brautreise. Gebt nur noch mehr von meinem Geld für Euren Tand aus! Ich werde Eure undankbare Gegenwart nicht länger dulden.«
    Isabella, deren Stolz völlig gebrochen war, weinte offen vor dem versammelten Hof und blieb trotz des väterlichen Befehls, wo sie war. Sie trat näher an ihn heran und sagte mit flehender Stimme: »Vater, ich bitte Euch um ein Wort unter vier Augen, bevor ich diesen Raum verlasse.«
    Edward sah das unglückliche Mädchen an, sein Lieblingskind, die gehätschelte Tochter, die zum Ebenbild ihrer großartigen Mutter herangewachsen war, und er hatte nicht das Herz, ihr ihre Bitte abzuschlagen. Mit einem raschen Wink seiner Hand entließ er die Anwesenden, die hastig unter gedämpftem Flüstern und dem Rascheln von Kleidern die Halle verließen.
    Isabella kniete zu Füßen ihres Vaters nieder und flehte dramatisch um Gnade. »Mein König und Vater, warum bestraft Ihr mich mit der Verbannung in eine so elende Ferne? Habe ich Euch in letzter Zeit mißfallen? Sagt mir, wo ich gegen Euch gesündigt habe; kann ich nichts tun, um den Verstoß zu sühnen, von dem ich nichts weiß?«
    Edward brach schier das Herz; im Grunde wollte er seine Tochter nicht so weit fortschicken, aber die Chance, durch ihre Vermählung eine solche Allianz zu schmieden, war zu verlockend, um sie nicht zu nutzen.
    Mit einer Stimme, die entschlossener klingen sollte, als er tatsächlich war, sagte der König: »Ihr verstoßt gegen Eure Stellung als Prinzessin von England, wenn Ihr Euch so benehmt wie heute. Meine Berater sagen mir schon, daß ich Euch verhätschele und dulde, daß Ihr gegen die königlichen Pflichten verstoßt, für die Ihr erzogen wurdet; zu diesen Pflichten gehört auch die bereitwillige Annahme einer vorteilhaften Heirat, sosehr Euch der Bräutigam auch mißfallen mag. Meine Feinde werden mich für schwach halten und sich listige Mittel ausdenken, um mich von meinem gewählten Kurs abzubringen. Wollt Ihr die Ursache solcher Missetaten sein?«
    Isabella wußte ihrem Vater, der die Auswirkungen ihres Verhaltens zweifellos richtig einschätzte, nichts zu erwidern. Beschämt ließ sie den Kopf hängen, weinte von neuem und versuchte verzweifelt, sein Mitgefühl zu erregen. Doch der König, der für die Wünsche seiner störrischen Tochter nie unempfindlich gewesen war, konnte und wollte in diesem Fall seine Politik nicht ändern, um ihr zu willfahren.
    Isabella überlegte verzweifelt, wie sie die Situation erträglicher gestalten könnte; erschüttert von dem Mißerfolg des Versuchs, ihren Vater umzustimmen, entschloß sie sich, es sich in ihrer Verbannung wenigstens so komfortabel wie möglich einzurichten. Und zu diesem Zweck wurde sie zu Wachs in den Händen ihres Vaters, bereit, ihm zu gefallen und seiner Sache im Ausland zu dienen; fast eine Stunde lang sprachen sie unter vier Augen über seine Pläne für sie, und die wartenden Mitglieder von Edwards Hof fragten sich schon, wie ihr Streit wohl ausgehen mochte. Edward war entzückt: über den plötzlichen und unerwarteten Sinneswandel seiner Tochter und dachte bei sich, er hätte ihr gegenüber schon viel früher fest bleiben sollen, wenn er mit rauher Behandlung eine so schöne Eintracht erreichen konnte.
    Als ihre Diskussion sich dem Ende näherte, stand Isabella auf, küßte ihren Vater auf die Stirn und dankte ihm dafür, daß er ihren kindischen Ausbruch hingenommen hatte. Doch bevor sie ging, fügte sie hinzu: »Es gibt noch eines, was meinen Schmerz, meine geliebte Familie verlassen zu müssen, sehr lindern würde.«
    »So nennt es, und wenn es in meiner Macht steht, sollt Ihr es haben.«
    »Bitte, schickt Lady Throxwood als meine Gefährtin mit mir nach Böhmen.«
    Der König zögerte. »Ich hatte daran gedacht, auch für sie eine geeignete Partie zu arrangieren, und es gibt viele gute Kandidaten, deren Unterstützung mir bei meinen Ansprüchen auf Frankreich sehr nützlich wäre. Schließlich seid Ihr keine kleinen Mädchen mehr, die einander ständig Gesellschaft leisten müssen.«
    »Vater, bitte«, flehte sie. »Wie könnt Ihr

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