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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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unterwegs war, sein Vater sich ausruhte und die meisten anderen draußen waren, um Pflanzen zu setzen …
    Er hatte fast eine Stunde mit einem winzigen Schraubenzieher daran herumgedoktert und es schließlich geschafft. Nachdem er den Inhalt untersucht hatte - mit dem er überhaupt nichts anzufangen wusste - und gerade den Deckel wieder aufsetzen wollte, war Caroline aufgetaucht.
    Er sah sie irritiert an und dachte, freilich ohne es auszusprechen: Warum musst du gerade jetzt kommen?
    »Woher hast du das?«
    Schuldbewusst blickte er zu Boden.
    »Sag es mir.«
    »Ich habe es von dem Bein des Adlers abgenommen. Als Dad verunglückt ist.«
    Bei der Erwähnung des Unfalls stieg sogleich Mitleid in Caroline auf. Sie ging vor Alex in die Hocke. »Dann bedeutet dir das Ding wohl einiges. Tut mir leid, das wusste ich nicht.« Sie drehte das Kästchen in ihren Fingern. »Ich will es nur eben Michael zeigen, und dann gebe ich es dir zurück. Ich passe gut darauf auf, versprochen.«
    Plötzlich musste er heftig niesen. Der darauffolgende Hustenanfall klang trocken und rau.
    »Das hört sich ja schlimm an«, sagte Caroline.
    Er zuckte die Achseln. »Nö, geht schon.«
    »Dann ist es gut. Nicht, dass du mir krank wirst.«
    »Nein.«

    Er sah ihr nach, als sie das Zimmer mit seiner Trophäe in der Hand verließ.

    Plötzlich trieben sie nicht mehr weiter mit der Strömung; Janie spürte den ersehnten Grund, als Jellybeans Hufe auf Widerstand trafen, nur ein paar Meter flussaufwärts von der Stelle, nach der sie nie mehr das rettende Ufer erreicht hätten. Mit jedem Schritt kamen sie ein Stück weiter aus dem Wasser; es dauerte nicht lange, und sie waren an Land. Sie lenkte Jellybean herum und sah auf die gegenüberliegende Seite des Flusses, wo der eine der Männer gerade seinen verwundeten Kumpan an der Uferböschung entlang in Richtung der Lager unter der Brücke schleppte.
    Wasser rann in Strömen von dem Pferd und aus Janies Kleidern. Jellybean schüttelte sich heftig, ohne sich an der Reiterin auf ihrem Rücken zu stören. Janie presste die Kiefer zusammen, damit sie sich bei der heftigen Bewegung nicht versehentlich auf die Zunge biss. Dann lief Jellybean von selbst wieder los, so als spürte sie, dass sie wenig Zeit hatten. Janie zog am Zügel, um sie zum Stehen zu bringen, und stieg ab.
    Sie schälte sich aus ihren nassen Kleidern, jedes einzelne Stück schien sich widersetzen zu wollen und klebte hartnäckig an ihrer Haut fest. Mit Händen, die sie kaum noch spürte, wrang sie das Wasser aus ihren Hosen und der Jacke. Jede Bewegung war die reinste Folter, als das Blut in ihre erfrorenen Finger zurückzuströmen versuchte. Sie drehte ihre Stiefel um und ließ das darin stehende Wasser abfließen, dann schlug sie sie gegen einen Baumstamm; jeder Schlag durchzuckte schmerzhaft ihr Rückgrat. Nur die Dinge, die sie ganz oben in ihre zu einem Rucksack umfunktionierten Satteltaschen gelegt hatte, waren trocken geblieben; ihre zweite Hose war dagegen genauso durchnässt wie der Wollpullover, den sie mitgenommen hatte. Sie hatte trockene Socken, Unterwäsche, ein T-Shirt und eine Decke, die nur an einer Ecke etwas feucht war. Alles andere wickelte sie in die Jacke und zurrte das Ganze mit
einem Riemen zu einem tropfenden Bündel zusammen. Dann stieg die Trapperin Janie Crowe mit nichts als Unterwäsche, Socken und T-Shirt bekleidet wieder auf Jellybean und legte sich die Decke um die Schultern.
    Zwanzig eiskalte Kilometer, dachte sie, alles bergauf. Sie sah nach der Sonne und stellte fest, dass sie direkt über ihrem Kopf stand. Es war kurz nach zwölf Uhr.

    Michael schüttelte die Metalldose, um zu hören, ob sich lose Teile darin befanden. Er hörte nichts.
    »Ich habe keine Ahnung, was das sein soll«, sagte er zu seiner Frau. »Aber ich bin versucht, es zu öffnen, um zu sehen, was drin ist. Es könnte eine Art Ortungsgerät sein. In dem Fall müsste sich irgendein Chip darin befinden.«
    Er hielt es auf Armeslänge von sich entfernt, damit er mit seinen altersweitsichtigen Augen die Schrift, die auf einer Seite in das Metall geätzt war, lesen konnte. »Neun-null-acht«, sagte er. »Was das wohl bedeutet?«
    »Vielleicht gehört es zu einer Serie und ist Teil irgendeines Programms zur Wiederansiedlung bestimmter Vogelarten oder etwas in der Art. Egal was es ist, wahrscheinlich wird es nicht mehr geortet. Pass nur auf, dass du es wieder zusammensetzen kannst, sonst wirst du Alex erklären müssen, warum es kaputt

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