Aleksandr - Mafia Lover
Mundwinkeln hinab und sie starrte Aleksandr verklärt an. Dann versuchte sie zu reden, doch mehr als ein Gurgeln bekam sie nicht zustande.
»Nastja bleib ganz ruhig, du schaffst das«, bettelte er.
Andrick sah es teilnahmslos mit an. »Lass sie gehen, Junge. Das kann kein Arzt mehr richten«, sagte er.
»Halt‘s Maul du Arschloch«, schrie er seinem Vater entgegen. Er war schuld daran, dass Nastja kurz vorm Sterben war.
»A-aleks?«, röchelte sie.
Aleksandr schaute sie an. »Ja?« Seine Anspannung lastete, wie ein Fels auf ihm.
»I-i-ich … d-d-dich … au-auch«, wisperte sie. Während sie dort lag und ihr Ende erwartete, waren ihr die Gefühle für Aleksandr völlig klar geworden.
In diesen Moment wusste er nicht, was er sagen sollte, weshalb er sich hinabbeugte und ihre Stirn küsste.
‚ War es das mit mir‘, überlegte sie. ‚Sterbe ich wirklich?‘ Nastja fühlte keinen Schmerz oder Hass. Sie spürte, dass sie geliebt wurde, und auch wenn ihr Tod sinnlos war, würde er nicht umsonst sein. Auf einmal wurde es ihr warm. Es tat gut, denn die Kälte zuvor, hatte ihr zu schaffen gemacht.
»Nastja?«, fragte Aleksandr.
Sie blickte ihn aus trüben Augen an, dann blinzelte sie. Sie bemerkte, wie das Blut an ihren Mundwinkeln hinablief.
Auf einmal wurde es laut. »Bitte gehen Sie zur Seite«, forderte jemand.
Nastja sah die Gesichter, die über ihr auftauchten, bloß noch verschwommen.
»A-aleks?«, sagte sie leise.
»Ich bin hier Nastja.« Er tauchte in ihrem Blickfeld auf.
Die Sanitäter schnitten ihr Kleid auf. Der kalte Lufthauch hätte sie zittern lassen, wenn das Adrenalin nicht gewesen wäre. Sie schlossen sie an ein mobiles EKG an. »Sie hat Kammerflimmern!«
Ein gleißendes weißes Licht nahm ihr die Sicht auf alles Weitere. Sie blinzelte schnell und dann wurde alles gut.
»Den Defibrillator … SCHNELL!«, forderte der Notarzt. »Und sofort aufladen.«
Aleksandr wusste nicht, was er tun sollte. Er starrte geschockt auf Nastja, die leblos vor ihm lag. »Gehen Sie weg von ihr«, verlangte man von Aleksandr.
Er rutschte von ihr weg.
Der Arzt hielt die Elektroden an Nastjas Körper und schockte sie. Dann schaute er auf das Display des EKG. »Nichts. Noch mal aufladen.«
Aleksandr kam sich so hilflos, wie noch nie in seinem Leben, vor. Er hoffte inständig, dass sie Nastja zurückholen konnten.
Der Notarzt wiederholte es. Ihr Leib zuckte heftig, aber auch das EKG reagierte.
»Wir haben sie wieder«, sagte ein Sanitäter.
In leichten Linien wurde ihr Herzschlag angezeigt. Aleksandr atmete auf. »Was passiert jetzt?«, fragte er weinend. Er hatte seine Tränen nicht bemerkt. »Wir bringen sie ins Krankenhaus und hoffen, dass sie die Operation überlebt«, entgegnete der Arzt.
»Kann ich mitkommen?«, wollte Aleksandr dann wissen.
»Sind Sie ein Verwandter?«
»Ja, ich bin ihr Lebensgefährte«, antwortete er.
»Sie können im Krankenwagen mitfahren«, erwiderte der Notarzt, während Nastja auf eine Trage gelegt wurde.
Aleksandr stand auf, warf seinem Vater einen letzten vernichtenden Blick zu, und verließ das Haus. Im Rettungswagen nahm er auf einem Sitz Platz und schaute den Sanitätern zu, wie sie die Bahre befestigten. Seine Hände zitterten unkontrolliert. Er hatte Angst.
Der Wagen setzte sich in Bewegung. Dann schloss er die Augen. Allerdings ließen die kürzlich erlebten Geschehnisse ihn nicht los. Sofort sah er, wie Nastja zu Boden ging. Es war ihm endlos vorgekommen, bis der Krankenwagen gekommen war. Nun hoffte er, dass man sie retten konnte.
Für Aleksandr war klar, dass er seiner Familie den Rücken kehren würde. Er beschloss, sich all seine Ersparnisse lockerzumachen. Wenn sie gesund war, würde er mit ihr weggehen, falls sie es wollte.
»Ist sie stabil?«, fragte Aleksandr leise.
»Ja für den Moment«, erwiderte der Rettungssanitäter.
Er seufzte erleichtert, dann nickte er. Aleksandr lehnte seinen Kopf an. Die Fahrt zog sich in die Länge.
KAPITEL 13
Gefühlte Stunden später hielt der Krankenwagen vor der Notaufnahme. Eilig, aber vorsichtig, holten die Männer die Trage aus dem Innenraum. Aleksandr lief ihnen nach. Als sie drinnen waren, brach Hektik aus.
»Was haben wir hier?«, fragte eine Schwester auf dem Weg.
»Schusswunde in der linken Seite. Die Lunge scheint betroffen zu sein«, antwortete der Notarzt.
Sie wurden immer schneller, weshalb auch Aleksandr seine Schritte beschleunigte. Er wollte Nastja nicht alleine lassen.
Sie erreichten den
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