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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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Abends mit Perdic verbrachte, wollte auch mit mir tanzen, was Semari zum Lachen brachte. Und schließlich habe ich Temerson gefragt!«
    »Und natürlich hat er errötend eingewilligt«, neckte ich sie.
    Unsere Unterhaltung endete abrupt, als die Tür zu meinem Salon aufschwang und mein Vater hereinpolterte.
    »Ah, meine beiden Töchter, wie ich sehe! Ausgezeichnet! Ich hoffe, ich störe nicht?«, fragte er.
    »Überhaupt nicht«, erwiderte ich und musste ebenfalls lächeln. »Setzt Euch zu uns, Vater.«
    Der König bemerkte, woran wir gerade arbeiteten, grinste daraufhin von einem Ohr zum anderen und setzte sich neben mich auf das Sofa.
    »Jaja, die Taschentücher. Und wer wird der Glückliche sein, der deines bekommt, Miranna? Vielleicht derselbe Junge wie im letzten Jahr? Wenn ich mich recht entsinne, war er ziemlich charmant.«
    Er zwinkerte ihr zu, und Mirannas Wangen röteten sich.
    »Nein«, sagte sie. Es war klar, dass unser Vater sich schon Gedanken über mögliche Ehekandidaten für sie machte, auch wenn sie sicher nicht vor ihrem achtzehnten Lebensjahr heiraten würde. »Ich möchte meines Lord Temerson schicken.«
    »Ist das nicht der Junge, den ich als deinen Begleiter bei dem Picknick ausgesucht hatte?« Er lachte zufrieden in sich hinein, als sie nickte. »Ausgezeichnet. Er kommt aus einer erstklassigen Familie. Ich habe scheinbar wirklich ein Händchen für so etwas!«
    Damit wandte er sich an mich und tätschelte liebevoll meine Hand.
    »Dich wird interessieren, dass Steldor an einem Schaukampf beim Turnier teilnimmt. Cannan hat ein Scheingefecht zwischen seinem Sohn und Lord Kyenn angesetzt, um den Leuten ein wenig cokyrische Kampftechnik zu zeigen.«
    »Warum Steldor?«, platzte ich in Sorge um Narian heraus.
    Mein Vater verstand meine Worte auf eine Weise, die ich nicht beabsichtigt hatte.
    »Du wirst nur kurze Zeit auf die Gesellschaft deines Kavaliers verzichten müssen. Außerdem wüsste ich keinen Grund, warum man dem besten Krieger Hytanicas eine solche Gelegenheit nehmen sollte! Noch dazu, wo er sich freiwillig anerboten hat, das Turnier solcherart zu bereichern.«
    Ich sah ihn ausdruckslos an, und er warf Miranna einen Blick zu, als wollte er sie bitten, meine Befürchtungen zu zerstreuen. Ganz offensichtlich glaubte er, ich sei dagegen, weil ich es nicht ertrüge, von Steldor getrennt zu sein.
    Als Miranna nur stumm mit den Schultern zuckte, ergriff mein Vater wieder das Wort. Meine Reaktion schien seine Stimmung allerdings etwas gedämpft zu haben.
    »Also gut, es gibt aber auch noch etwas anderes zu besprechen. Ich habe bemerkt, dass es auf Semaris Geburtstag zwischen dir und Steldor recht gut ging. Er hat dir ja ein außerordentliches Geschenk offeriert, und ich war froh zu sehen, dass du es angenommen hast. Eure Mutter und ich fühlten uns auch bestätigt, als wir euch tanzen sahen.«
    Die braunen Augen meines Vaters schienen mit zunehmender Begeisterung für das Thema zu glitzern.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, im Königreich bekannt zu geben, dass ihr, du und Steldor, heiraten werdet. Ich habe bereits mit dem Priester über die Verlobungszeremonie gesprochen und arrangiert, dass sie in den nächsten Tagen stattfindet, sodass wir die Verlobung beim Turnier verkünden können.«
    Vor Schreck blieb mir der Mund offen stehen. Ich konnte nicht fassen, dass er glaubte, ich wäre mit Steldor in derart gutem Einvernehmen. Steldor wäre von dem Vorschlag sicher begeistert, mir dagegen war allein schon die Vorstellung unerträglich. Am liebsten wäre ich einfach aus dem Zimmer gerannt.
    »Ich kann nicht«, stieß ich hervor und hoffte, weniger bestürzt zu klingen, als mir zumute war.
    Mein Vater runzelte die Stirn. »Was meinst du damit, Alera?«
    »Ich meine … dass ich nicht kann. Ich kann mich Steldor nicht versprechen. Ich … bin nicht überzeugt, dass er der Mann ist, den ich heiraten sollte.«
    Im Raum herrschte eine angespannte Stille, die nur vom gelegentlichen Knistern des Feuers im Kamin unterbrochen wurde.
    »Und warum nicht?«, fragte mein Vater verärgert.
    Ich suchte nach einer Möglichkeit, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen, denn ich wusste, dass er die bloße Tatsache, dass ich Steldor verabscheute, nicht gelten lassen würde. Mir war klar, dass ich Gefahr lief, meinen Vater zu erzürnen und seine gute Meinung von mir aufs Spiel zu setzen, doch mir fiel nichts anderes ein, als ihm etwas zu erzählen, das ich bislang nur meiner Schwester anvertraut hatte.
    »Ich …

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