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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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setzte. Destari und Halias blieben mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stehen.
    »Ich habe Eure Mutter bereits darüber informiert«,sagte der König in ungewöhnlich gedämpftem Ton zu uns, »dass die cokyrische Botschafterin mit einem Anliegen gekommen ist. Morgen am späten Vormittag habt ihr alle in eurem prächtigsten Gewand im Thronsaal zu erscheinen. Die Hohepriesterin von Cokyri hat um eine Audienz bei der königlichen Familie gebeten, und ich habe ihr diese gewährt.«
    Ich hörte Miranna tief Luft holen, was offenbar auch meinem Vater nicht entging.
    »Es gibt keinen Anlass zur Sorge«, sagte er sofort. »Die Cokyrier sind unter friedlicher Flagge gekommen, und es werden morgen im Thronsaal reichlich Wachen aufgeboten sein.«
    »Glaubt Ihr … sie sind wegen Narian hier?«, stammelte ich.
    »Wenn das der Fall ist, wird Lord Nar-… Lord Kyenn dennoch in Sicherheit sein. Cannan lässt ihn gerade holen. Er wird in den Palast gebracht und so lange hier bei uns bleiben, bis wir die Absichten der Cokyrier kennen und die Situation einschätzen können.«
    Ich nickte, äußerlich ruhig, innerlich jedoch in Aufruhr. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf ein kleines Detail und wagte es, meinen Vater zu korrigieren.
    »Er möchte Narian genannt werden.«
    Mein Vater sah mich einen Moment lang an, als frage er sich, warum mir das wichtig sein mochte, dann kam er auf die gegenwärtige Lage zurück.
    »Ihr bleibt jedenfalls in euren Gemächern, bis es morgen an der Zeit ist, den Thronsaal aufzusuchen.« An Destari und Halias gewandt fügte er noch hinzu: »Ihr bleibt als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme heute Nacht im Dienst.«
    Die Leibwächter nickten, verbeugten sich und wirgingen. Nur meine Eltern blieben im Studierzimmer zurück.
    Als Destari und ich in meinen Räumlichkeiten waren, setzte ich mich abwesend in den Salon, während er in der Nähe der Tür blieb.
    »Der König hat alles unter Kontrolle, Alera«, sagte er beruhigend. »Ihr werdet nicht in Gefahr sein.«
    »Und Narian?«, fragte ich und rang die Hände.
    »Der Hauptmann wird für seine Sicherheit sorgen. Nur wie es um seine Zukunft steht, dazu kann ich natürlich nichts sagen.«
    Palastwachen säumten den gesamten Thronsaal und sahen sich in ihren blaugoldenen Tuniken, mit den Schwertern an den Hüften und den Speeren in den Händen, frappierend ähnlich. Meine Eltern saßen mit Kronen und in Prunkroben ziemlich steif auf ihren Thronen. Miranna und ich hatten unsere Plätze zur Linken meiner Mutter eingenommen. Wir trugen Kleider aus goldfarbenem Brokat und Diademe aus Gold und Perlen auf unseren weich herabfallenden Locken. Trotz der lodernden Scheite in den offenen Kaminen zu beiden Seiten war es kalt im Saal, und ich vergrub meine Hände in der goldfarbenen Fuchspelzdecke auf meinem Schoß. Die zwölf Elitegardisten zum Schutz meines Vaters bildeten zwei Halbkreise um uns. Destari stand direkt hinter meinem Sessel, Halias hinter Mirannas. Cannan hatte sich wie üblich rechts von meinem Vater postiert, während der für die Sicherheit zuständige Palastoffizier Kade neben meiner Mutter stand.
    Wie die Palastwachen trugen auch die Elitegardisten Uniformen und hielten ihre Waffen bereit. Die offizielle Waffenausstattung eines solchen Elitesoldaten umfasste ein eindrucksvolles Langschwert, ein auf dem Rückenbefestigtes Kurzschwert sowie einen Dolch mit Doppelklinge, der am Gürtel getragen wurde.
    Mein Vater, der in seiner königsblauen Robe einen sehr majestätischen Eindruck machte, erhob sich, sobald die Türen zum Vorzimmer aufgingen. Die Palastwachen fassten ihre Speere fester, und die Spannung in dem geradezu beängstigend stillen Saal wuchs. Dann trat die cokyrische Gesandtschaft vor, angeführt von der Frau, die schon einmal unsere Gefangene gewesen war. Der Klang ihrer im Gleichschritt aufgesetzten Füße hallte durch den Raum.
    Die auffallend grünen Augen der Hohepriesterin waren auf das Gesicht meines Vaters gerichtet, als sie sich umgeben von sechs Wachen, jeweils zwei links, rechts und hinter ihr, den Thronen näherte. Sie trug eine schwarze Tunika und enge lange Hosen sowie ein Schwert an ihrer Seite. Die Tunika war vorne mit einer roten Stickerei verziert, an den Schultern war ein schwarzer Umhang angebracht. An der rechten Hand trug sie einen Ring und um den Hals den silbernen Anhänger, von dem ich bereits wusste, dass sich ein Dolch in ihm verbarg. Sie hatte jedoch keine Krone auf dem Haupt.
    Ihre Wachen, lauter Frauen,

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