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Alera 01 - Geliebter Feind

Alera 01 - Geliebter Feind

Titel: Alera 01 - Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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nichts nachzustehen. Als wir zu dem Laden kamen, den ich ausgesucht hatte, staunte Destari, dass ich seinen Rat einholte. Auch wenn er das, was ich erstehen wollte, für nicht sehr passend hielt, half er mir beim Aussuchen und binnen einer Stunde waren wir zurück im Palast.
    Am Abend kam Miranna bereits komplett angekleidet und zurechtgemacht in meine Gemächer und wartete darauf, dass ich fertig würde. Während Sahdienne mir noch das Haar bürstete, lief meine Schwester deutlich aufgeregter als sonst in meinem Schlafzimmer auf und ab. Ich schenkte ihr ein liebevolles Lächeln.
    »Bist du vielleicht ein wenig nervös, weil Temerson mit uns zu Abend essen wird?«, fragte ich.
    »Ist das so offensichtlich?«, erwiderte sie und klang ein bisschen beschämt.
    »Ich fürchte schon. Aber zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Ich bin mir sicher, dass es ihm genauso geht.«
    »Das liegt nur daran, dass wir noch nie bei einem solchen Anlass mit Mutter und Vater waren.«
    »Ich weiß. Aber er wird die Prüfung bestehen.«
    »Ja, das wird er, nicht wahr?«, stimmte sie zu, undihre geröteten Wangen verrieten ihre Zuneigung zu dem jungen Mann.
    Miranna sah in dem dunkelgrünen Samtumhang über dem cremefarbenen Brokatkleid umwerfend aus. Sie hatte beschlossen, ihr Haar nicht aufzustecken, sodass es offen über ihre Schultern fiel und nur von einem goldenen, mit Smaragden besetzten Diadem aus der Stirn gehalten wurde. Mein Kleid aus weißer Seide war mit einem Mieder und engen, dunkelblauen Ärmeln versehen. Unter dem geschlitzten Rock blitzte das dunkelblaue Unterkleid hervor. Sahdienne hatte mein Haar nach hinten gekämmt und dann aufgesteckt. Die Frisur wurde von einem doppelten silbernen Diadem mit Saphiren und Diamanten gekrönt, das ich schon zu Semaris Geburtstagsfeier getragen hatte. Um meinen Hals hing der Saphiranhänger, den Steldor mir geschenkt hatte.
    Nachdem ich fertig zurechtgemacht war und meine Kammerfrau entlassen hatte, plauderten Miranna und ich noch in meinem Salon, bis eine Palastwache uns vermeldete, dass unsere Tischherren bereits im kleinen Speisesaal im ersten Stock eingetroffen wären. Destari und Halias geleiteten uns die Treppen hinunter und zogen sich dann zurück. Cannan, Steldor und Galen schienen mehr als ausreichend, um die königliche Familie zu beschützen.
    Miranna legte mir die Hand auf den Arm, und wir blieben noch kurz auf dem Gang stehen, während sie sich die Lippen befeuchtete und in ihre Wangen kniff. Ich lächelte, als sie begann, ihr Diadem zurechtzurücken.
    »Deine Schönheit übertrifft die meine ohnehin schon, da brauchst du das Ungleichgewicht nicht noch zu vergrößern«, scherzte ich.
    Sie kicherte und betrat beschwingt und einen Schritt vor mir den Raum.
    Steldor stand rechts von der Tafel, eine Hand lässig auf die hohe Lehne eines Stuhls gelegt und war wieder einmal der Inbegriff von Eleganz und Charme, als er seinen Wein im Glas kreisen ließ. Temerson stand in einem eleganten goldfarbenen Wams schweigend neben ihm. Er sah mit seinen braunen Augen immer wieder kurz zu Steldor hin und fühlte sich in dessen Nähe sichtlich unwohl.
    Die rechteckige Tafel war mit weißem Damast, goldenen Tellern und gläsernen Pokalen für zehn Personen gedeckt. Mein Vater würde an der Stirnseite Platz nehmen, meine Mutter zu seiner Linken, Cannan zu seiner Rechten. Ich sollte links von meiner Mutter sitzen, Steldor neben mir, danach kamen Galen und die Begleiterin, die er sich eingeladen hatte. Faramay war neben ihrem Mann vorgesehen, anschließend Miranna und Temerson auf der rechten Tischseite.
    Steldor trug ein schwarzseidenes Wams mit Goldstickerei und stellte sein Weinglas zurück auf den Tisch, bevor er auf mich zukam, um mich zu begrüßen. Er verneigte sich zum Handkuss, und ich sah ihm an, dass es ihn freute, seinen Saphiranhänger an meinem Hals zu entdecken.
    Ich nahm den von ihm angebotenen Arm und ließ mich zu dem Tisch mit den Getränken führen. Miranna blieb zurück und sah Temerson erwartungsvoll entgegen, der auf sie zueilte. Die beiden blieben an der Tür stehen und unterhielten sich leise. Ich vermutete, dass der junge Mann sich von ihr noch ein wenig Mut machen ließ, bevor er sich dem Rest der Abendgesellschaft stellte.
    Gerade als Steldor mir ein Glas Wein einschenkte, trafen Cannan und Faramay ein. Steldors Eltern begrüßten Miranna und Temerson herzlich, doch sobald Faramay ihren Sohn entdeckte, kam sie herbeigeeilt.Cannan folgte ihr auf dem Fuße. Nachdem sie

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