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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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auftreiben, herausfinden, was geschehen war, und nach Rimway zurückkehren. Dort würde ich jemanden anheuern, der die Kolpath nach dem Ort begleiten würde, wo immer zum Teufel auch sich Gabes Geheimnis befand, und ich selbst würde nie wieder die Welt meiner Geburt verlassen.
    Kein Wunder, daß die gottverdammte Konföderation auseinanderbrach. Man brauchte Wochen, um von einer Welt zur anderen zu fliegen, Tage bis Wochen zur Kommunikation, und Reisen waren für die meisten Menschen körperlich unangenehm. Wenn die Ashiyyur klug wären, würden sie den Frieden erklären und sich zurückziehen. Ich war mir nicht sicher, ob die Konföderation sich nicht einfach auflösen würde, wenn diese Bedrohung nicht mehr bestand.
    Ich schlief gut, stand früh auf und frühstückte in einem kleinen, unter freiem Himmel liegenden Restaurant im obersten Stock. Unter mir breitete sich der Ozean aus, bedeckt von Segeln. Die salzige Luft roch gut, und ich aß langsam. Schienenbahnen, Parks und mehrstöckige Straßen erstreckten sich über die Gantnermauern und über das Meer. Exotische Bistros, Kasinos, Kunstgalerien und Andenkenläden umsäumten sie. Ich konnte Strände sehen, Hängepiere und eine Uferpromenade, die die Stadt nur ein paar Meter über dem Wasser umschließt.
    Viele behaupten jedoch, Pellinor sei in Bodennähe am schönsten. Dort wird der größte Teil des Sonnenlichts von zwanzig Meter tiefem, grünem Meereswasser ausgefiltert. Und man kann die großen Ungetüme dieser Wasserwelt beobachten, wie sie majestätisch auf Armeslänge am Frühstückstisch vorbeitreiben.
    Vor dem Restaurant hielt ich ein Taxi an und gab Scotts Adresse in das Lesegerät ein.
    Ich hatte keine Ahnung, wohin es ging. Der Gleiter erhob sich über die Linie der Gebäude, erreichte die Flughöhe und zog über den Ozean dahin. Harry Pellinors Insel versank hinter dem Horizont. Nur die Türme blieben sichtbar, erhoben sich unheimlich aus einem Loch im Meer. Das einzige Land des Archipels, das tatsächlich über dem Meeresspiegel lag, ballte sich in zwei Inselgruppen südwestlich der Stadt zusammen. Diese Hügel ähnelten nun einer kleinen Inselkette.
    Das Taxi flog parallel zur Küstenlinie. Es war ein strahlender Sommermorgen. Ich klappte den Sitz zurück und genoß das hervorragende Klima. Ich hatte gelesen, daß die Atmosphäre von Fischschüssel aufgrund ihres relativ hohen Sauerstoffgehalts eine Art Euphorie erzeugte, und nun erfuhr ich es am eigenen Leib. Als sich das Taxi in die Kurve legte und wieder landeinwärts flog, fühlte ich mich bemerkenswert wohl. Alles würde in Ordnung gehen.
    Ein paar Segel lavierten grazil vor einem leichten Westwind, und ein unstarres Kleinluftschiff trieb träge durch den Himmel. Kleine Gischtfontänen durchbrachen in regelmäßigen Abständen die Wasseroberfläche, doch die Geschöpfe, die sie erzeugten, konnte ich nicht sehen.
    Das Land kam schnell näher, und dann brauste ich über das Hochland hinweg. Ich sah breite, hervorragend gepflegte Strände, dahinter Wälder und eine lange Linie von Stein- und Kristallhäusern. Die Küste war von Pieren eingekerbt; unter den Bäumen waren Swimmingpools und Badehütten zu sehen. In den flachen Küstengewässern erhoben sich mehrere Kuppeln, gestützt von funkelnden Verstrebungen künstlich erzeugten Gantnerlichts.
    Diese Gegend wurde von der Uxbridge-Bucht beherrscht. Sie kennen wahrscheinlich das Meisterwerk von Durell Coll, das sie berühmt gemacht hat. Angeblich hat sie sich zu Colls Zeiten gebildet, vor zweieinhalb Jahrhunderten, als einer der Gantner-Projektoren ausfiel und der Ozean einströmte.
    Das Taxi flog über den Strand der Bucht hinweg und trieb einige Sandwirbel hoch, die heftig gegen seine Seiten schlugen. Es wandte sich landeinwärts, zog über dichte Wälder dahin und setzte auf einer Landefläche am Hang eines Hügels auf. Die Sandwirbel krachten unter beträchtlichem Lärm gegen die Äste der umstehenden Bäume.
    Ich hatte aus der Luft kein Haus gesehen und konnte auch vom Boden aus keins ausmachen. Die Landefläche war klein, gerade groß genug für den Gleiter. Ich wies ihn an, auf mich zu warten, stieg aus und folgte einem Fußweg in den Wald.
    Ich trat fast augenblicklich aus dem Sonnenlicht in eine kühle grüne Welt dicker Äste und schimpfender Eichhörnchen.
    Ich sollte vielleicht erwähnen, daß Fischschüssel praktisch über keine eigenen Landlebensformen verfügt und alles von Rimway importiert wurde. Sogar die Bäume. Ich fühlte mich

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