Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
weiteren hofft er darauf, die feindliche Logistik zu stören, wichtige Funkaufzeichnungen und Kryptosysteme zu erbeuten und vielleicht sogar ein paar hochrangige Gefangene machen zu können. Doch sein vordringliches Ziel ist es, den Mythos der ashiyyurischen Unverletzbarkeit zu erschüttern und damit ein paar Welten, die sich bislang zurückgehalten haben, zu ermutigen, in den Krieg einzugreifen.
    Draußen, vor der friedlichen Weißglut der Ringe, trieben Sims graue Wölfe in Sicht. Sie waren lang und konisch und wunderschön. (Was hatte Leisha Tanner von ihnen gesagt? Als sie ihre eigene Reaktion auf diese Kriegsinstrumente maß, verzweifelte sie, daß niemand von uns überleben würde.) Bündel von Strahl- und Partikelwaffen ragten aus einem Dutzend Aufbauten hervor. Der Bug eines jeden Schiffes war mit dem Emblem des schwarzen Harridan geschmückt, die Flügel im Flug ausgebreitet, die Augen eng nebeneinander, die Klauen ausgefahren.
    Auf dem innersten Schiff war das Emblem von einem silbernen Halbmond umgeben, und ich verspürte unwillkürlich ein Aufwallen des Stolzes. Es war die Corsarius, Sims Schiff, dessen Bild nun in Marcross’ brillantem Öl in der Halle des Volkes hängt. (Der gleiche Druck hatte übrigens eine von Hugh Scotts Wänden geschmückt.) Der Künstler hatte ihr keine Gerechtigkeit widerfahren lassen, und ich bezweifelte, daß irgendeine Darstellung dazu imstande war. Sie war großartig: eine blaue und silberne Kugel, die schlanke Hülle von Waffenaufbauten und Funkantennen wimmelnd. Ein plötzlicher Durchbruch der Sonne ließ ihren parabolischen Bug schimmern, und das Schiff sah aus, als sei es zu nahezu allem fähig.
    Du kannst zwei andere Fregatten sehen, sagte der Monitor. Die Straczynski und die Rappaport. Die Straczynski hat bereits zahlreiche Kampfeinsätze hinter sich, doch sie wird mit der gesamten Mannschaft vier Tage später bei der Verteidigung von Randin’hal vernichtet werden. Die Rappaport wird das einzige bekannte dellacondanische Schiff sein, das den Krieg übersteht. Sie ist zur Zeit als Hauptexponat des Hrinwhar-Marinemuseums auf Dellaconda zu besichtigen.
    Ich saß da, fasziniert von der Macht und Anmut der Schiffe. Sie schimmerten silbern und tödlich im kalten Licht der beiden Sonnen.
    Die Brücke der Corsarius warf gelbes Licht in den Abgrund, und ich konnte ausmachen, wie sich im Schiff Gestalten bewegten. Und die Stimmen in den Lautsprechern veränderten sich allmählich; man vernahm nun Anspannung in ihnen.
    Ich beobachtete, wie die Straczynski langsam aus der Formation glitt. Sie blieb ein paar Augenblicke lang anscheinend zurück; dann flammten ihre Triebwerke auf, und sie raste davon.
    Sie wird einen Kommunikationssatelliten angreifen, sagte der Monitor. Die Rappaport wird ihr gleich folgen.
    »Monitor«, sagte ich. »Wir scheinen nur vier Schiffe zu haben. Wo sind die beiden anderen? Und wo sind die feindlichen Verteidigungen?«
    Zwei Fregatten sind an einer Position in den Linearraum zurückgefallen, die es ihnen ermöglicht, sich aus einer anderen Richtung zu nähern. Eine der beiden, die Korbal , wurde dahingehend modifiziert, den elektronischen ›Fingerabdruck‹ der Corsarius nachzuahmen. Hrinwhars Verteidiger haben sich zerstreut, um die Eindringlinge anzugreifen.
    »Sie alle?«
    Ein paar Einheiten blieben zurück. Doch die leichten Kreuzer sind fort!
    Ich versuchte, mich an die Einzelheiten des Überfalls auf Hrinwhar zu erinnern und war betroffen, wie wenig ich darüber wußte, abgesehen davon, daß die Konföderierten bei dieser Schlacht zum erstenmal die Initiative ergriffen hatten.
    Die Korbal und ihre Begleitschiffe haben bereits einen Vorposten ausgewählt und sich auf ein kurzes Feuergefecht mit einer anderen Fregatte eingelassen. Dadurch bekamen die Nachrichtendienstanalytiker des Feindes Zeit, falsche Schlüsse über die Identität des Angreifers zu ziehen, den sie nun für Sim halten. Darüber hinaus haben die ashiyyurischen Schiffe, die die Ablenkungsstreitmacht verfolgen, eine Anomalie im Schubmuster des Schiffes festgestellt, das sie für die Corsarius halten. Sie sind im Glauben, Sim habe einen Maschinenschaden. Ihr großer Feind scheint hilflos zu sein.
    In den bruchstückhaften Gesprächsfetzen im Interkom des Schiffes schnappte ich fortlaufende Analysen der Unternehmung auf: »Sie verfolgen die Korbal noch immer nach Windyne. Die Korbal wird in der Sonnenkorona bleiben, um eine visuelle Identifizierung zu verhindern.«
    »Die Straczynski

Weitere Kostenlose Bücher