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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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folgen.« Die Brückenbeleuchtung wurde noch dunkler, und eine holographische Projektion von Barcandrik erschien. Der Gasriese trieb inmitten seiner schlanken Ringe. Die kämpfenden Flotten erschienen als Lichtpunkte, die Ashiyyur weiß, die Dellacondaner scharlachrot. Die drei großen Kreuzer leuchteten hell unter ihren Begleitschiffen auf. Die beiden Flotten näherten einander auf der anderen Seite des Planeten, ein gutes Stück außerhalb seines Systems von Ringen und Monden. Die Fregatten der Konföderation bewegten sich schnell auf die Flanke des Feindes zu, während die Formation der Ashiyyur sich neu ordnete, um den Angriff abzuwehren.
    »Die näher kommenden Schiffe können uns nicht ausmachen«, sagte LeMara. »Und wir sind nicht allein.« Ein Monitor zeigte die Corsarius. Sie funkelte silbern und blau in dem harten Sonnenlicht. »Mit etwas Glück«, fuhr er fort, »werden wir unter ihnen sein, bevor sie die Gefahr erkennen.«
    Ich ging völlig in der Simulation auf. Ich wußte zwar, daß die Menschen um mich herum nur vorgetäuscht und die Schiffe und Welten Modelle waren, schob diesen Gedanken jedoch beiseite. Ich fühlte, wie mein Herz schlug, und fragte mich, welche Kampferfahrung Mendel LeMara hatte und ob er noch auf der Brücke stehen würde, wenn die Kudasai in ein paar Wochen explodierte. Und ich dachte an Sims geheimnisvolle Mannschaft aus Treibenden und Deserteuren, die nun an Bord der Corsarius waren.
    Die Sieben.
    Ich beobachtete den Angriff. Und obwohl ich es wußte, mittlerweile sehr gut wußte, fesselte mich das Drama nicht minder.
    Ein Geschwader von zehn Fregatten und vier Zerstörern lieferte sich wie geplant ein Scharmützel mit den führenden Schiffen und verließ sich dabei ganz auf einen bescheidenen technologischen Vorsprung, um gegen die schiere Überzahl der Ashiyyur zu bestehen. Die Feindschiffe standen zu nah beieinander, um frei kämpfen zu können. Daher setzten sie ihre Feuerkraft nur zurückhaltend ein; kein Kapitän der Stummen sollte vors Kriegsgericht gestellt werden, weil er ein verbündetes Schiff beschädigt hatte. Die Dellacondaner andererseits hatten, wie bei Hrinwhar, kaum Mühe, einladende Ziele zu finden. Und mehrere Minuten lang rasten sie wild zwischen ihren Feinden hindurch.
    Doch plötzlich verschwanden zwei Zerstörer von den Bildschirmen. Und dann, in schneller Folge, einige Fregatten.
    Ich wartete auf den Rückzug, doch sie hielten stand. Siebzehn Minuten lang durchflogen sie die Formation der Kriegsschiffe der Stummen, und als endlich das Signal zum Rückzug kam, brachen nur fünf Schiffe hervor. Sie nahmen Kurs auf Abonai, der, dank guter Planung und glücklicher Umstände, direkt durch Barcandriks Staubsystem führte.
    Wolken von Zerstörern und Fregatten nahmen die Verfolgung auf.
    In unsere Richtung.
    Einer der Kreuzer, der nicht so wendig manövrieren konnte, beschrieb einen Bogen, der ihn für die Dauer der Kampfhandlung aus der Schußweite führte.
    Ich wußte, was kommen mußte: Abonai würde fallen, und die Dellacondaner würden sich als kämpfende Truppe auflösen. Doch die Ashiyyur hätten einen hohen Preis für diesen Sieg zu entrichten. Christopher Sims Tod würde auf einer Welt nach der anderen die Neutralisten hinwegfegen. Als Ergebnis von Rigel entstand die moderne Konföderation, und ihre erste Handlung konnte nur die Schaffung einer alliierten Flotte sein, die sich innerhalb eines Jahres gegen die Ashiyyur stellen und sie letztendlich durch den Arm und in das Gebiet zurücktreiben würde, aus dem sie gekommen waren.
    Die Kudasai würde noch ein paar Wochen überstehen, gerade lange genug, um die Intervention noch zu erleben. Bei Arkady ginge sie im Kampf neben den ersten Einheiten der Erde dann unter. Und sie würde Tarien Sim mit sich nehmen.
     
    Die Mannschaft der Kudasai bereitete sich auf die Schlacht vor. Waffen bekamen volle Energie, Schotte wurden geschlossen, und die Energiespeicher bauten volle Ladungen auf. Auf den Sprechfunksequenzen herrschte Hochbetrieb, doch ich verstand nur wenig davon.
    LeMara schnallte sich auf dem Kommandantensessel an. Er sah zu Sim hinüber, der noch an dem Sichtfenster stand. »Nehmen Sie lieber Ihren Platz ein, Sir«, sagte er leise.
    Tariens Augen waren verhüllt, doch er berührte das Kommunikatormodul auf der Lehne seines Stuhls und warf dem Kapitän einen Blick zu. »Hier spricht Tarien Sim«, sagte er. »Sie sollen wissen, daß ich stolz darauf bin, bei Ihnen zu sein. Viele behaupten, die Zukunft

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