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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Verschleierten Dame und diesem Krieg geben könnte.«
    »Jemand hat sich dort draußen versteckt«, sagte ich. »So muß es sein. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Es tut mir leid, Alex, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, was dazu führen könnte, daß man solch ein Geheimnis daraus macht.«
    Verdammt noch mal, ich hatte auch keine Antwort darauf. Aber mir kam immer wieder in den Sinn, daß es irgend etwas mit den Sieben zu tun haben mußte. Also ließ ich mich wieder aufs Sofa fallen, legte die Füße hoch und starrte den Nebel an.
    Die Lampen gingen wieder an. »Es ist schon spät, Alex.«
    Das Zimmer war warm und behaglich. Die Bilder, die Bücher, das Barfach, alles war vertraut und beruhigend. Eine Welt, die man umfassen und verstehen konnte.
    Ich goß mir einen Cognac ein. Der Kristall, der das halbe Dutzend Szenarios aus der Bibliothek enthielt, lag in einer Tischschublade.
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, mir Sims Ende anzusehen«, sagte ich.

 
12 |
     
     
    Es mutet seltsam an, daß Sim, der zum erlauchten Kreis von Alexander, Ranvible und Black George zu zählen ist, mit seinem Tod erreichte, wozu er mit all seinen brillanten Feldzügen nicht imstande war.
    – Arena Cash
    Krieg im Abgrund
     
    Ich lud den Kristall, setzte mich und legte das Stirnband um. »Jetzt, Jacob.«
    »Du hattest eine lange Reise, Alex. Bist du sicher, daß du nicht lieber bis morgen warten möchtest?«
    »Jetzt, Jacob.«
    Pause. »Wie immer hast du zwei Wahlmöglichkeiten: Teilnehmer oder Beobachter?«
    »Beobachter.«
    »Historisch oder alternativ?«
    »Historisch. Sehen wir es uns so an, wie es geschehen ist.«
    »Bedenke bitte stets, daß es sich um eine Rekonstruktion der Ereignisse nach bestem Wissen handelt. Es wurde eine gewisse Bearbeitung vorgenommen. Möchtest du von der Corsarius oder von der Kudasai aus beobachten?«
    Ich dachte darüber nach.
    Es wäre bestimmt spannend, den letzten Kampf von Bord des zum Untergang verurteilten Schiffes zu verfolgen. Außerdem wäre da die Herausforderung, ob ich durchhalten würde, bis mich das Programm aus der Gefahr riß. Andererseits wäre der Blick von Tarien Sims Schlachtkreuzer wesentlich informativer und nicht so sehr der Phantasie der Verfasser des Programms unterworfen. »Die Kudasai «, sagte ich.
    Das Zimmer wurde dunkel, und die Struktur der Polster veränderte sich.
     
    »Die Hurensöhne scheinen heute überall zu sein.« In der Uniform der Widerstand-Konföderation stand Tarien Sim vor einem großen ovalen Bullauge und betrachtete verdrossen den Staub und die kleinen Felsbrocken, die den Gasriesen Barcandrik umkreisten. In weiter Ferne verschmolz der Schutt zu strahlenden Ringen betörender Schönheit, so dick und voll und hell, wie ich noch keine gesehen hatte. Drei kleine Monde hingen wie antike Laternen vor uns, einer davon ganz in der Nähe, und alle drei etwa gleich weit voneinander entfernt.
    Sims besorgte Gesichtszüge zeichneten sich vor dem unteren Rand des Planeten selbst ab, dessen gelbgrüne Atmosphäre unter betörendem Sonnenlicht schäumte. Man konnte ihn einfach nicht verwechseln: die starren grauen Augen eines Mannes, der – vielleicht – zu viel gesehen hatte, der dicke Hals und stämmige Körper, der etwas der Fülle mittlerer Jahre nachgegeben hatte, das kurzgeschnittene rötlich-braune Haar und der Bart. Kleiner als sein Bruder, und (abgesehen von den Augen) niemand, der leicht Aufmerksamkeit erregen würde. Ein Mensch von eher gewöhnlicher Erscheinung. Bis man seine Stimme hört. Es war ein rollender Bass, getragen von unerschütterlicher Überzeugung. Sie klang ganz wie der echte Tarien, und mein Blut floß etwas schneller. (Ich hatte mich immer für immun gehalten, was Volksverführer und chauvinistische Gestalten betraf. Doch der Klang dieser vertrauten Stimme berührte etwas in mir, das zu tief saß, um es einfach abzuschütteln.)
    Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Auf einem Monitor an der Wand, der die aktuelle Lage zeigte, blinkten Lichter in vielfarbigen Mustern.
    Guten Abend, Mr. Benedict. Die Worte kamen aus einem Lautsprecher in meiner Instrumentenkonsole. Sie war männlich, beherrscht, knapp. Willkommen vor Rigel. Ich bin der Programmonitor und werde Sie durch die Simulation führen. Sie sind auf der Brücke der Kudasai, des einzigen Schlachtkreuzers, über den die Konföderation in dieser Phase der Feindseligkeiten verfügt. Das Schiff stellt eine private Schenkung der Erde dar und erlebt seine erste

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