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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Abkühlungsprozesses bildet sich Methan. Das Gas kondensiert und bildet Wolken, die einen Teil der Hitze einschließen. Aber die Abkühlung führt zu Stürmen, die wiederum die Wolken vertreiben. Wenn das passiert, entweicht infrarotes Licht aus der Atmosphäre, und der Zwerg wird heller.
    Shara hatte nicht gescherzt, als sie von Wetterlagen gesprochen hatte. Auf einigen Zwergen, den heißeren, gibt es einen Eisenregen. Andere, die bereits deutlich abgekühlt sind, bringen einen Regen hervor, der aus gewöhnlichem Wasser besteht.
    Sie liegen in verschiedenen Klassifikationen vor, die auf den Spektraleigenschaften beruhen. »Aber jeder von ihnen«, fragte ich Shara, »wäre durch unsere Teleskope erkennbar?«
    Sie nickte. »Eigentlich«, sagte sie, »sollte diese Aufgabe recht leicht zu bewältigen sein. Zumindest hoffe ich das.«
    »Warum?«, fragte ich. »Hast du dich mit einem scharfen Typ verabredet?«
    »Chase«, sagte sie. »Ich bin Astrophysikerin. Aber das bedeutet nicht, dass ich meine Wochenenden gern hier draußen verbringe.«
     
    Wir führten den Sprung plangemäß aus, landeten aber mehrere Tage von unserem Zielgebiet entfernt. Shara war darüber nicht übermäßig erfreut. »Scheint, als wäre diese Technik ein bisschen verbesserungsbedürftig«, erklärte sie mir.
    Ich rief die Gonzalez, das Kommandoschiff der Mission, um ihnen mitzuteilen, dass wir in der Nachbarschaft eingetroffen waren. Alex nutzte die Verbindung, um mit Emil Brankov über die jüngsten Funde an den Ausgrabungsstätten zu sprechen. Da waren, so sagte Brankov »eine Menge Artefakte. Und ein paar sterbliche Überreste von Menschen. Ist nicht viel übrig von ihnen, aber sie sind da.«
    Während wir in Position gingen, vertrieben wir uns die Zeit mit Gesprächen, Sims und Fitnesstraining. Shara hatte Spaß an Rollenspielen, bei denen irgendetwas in die Luft gejagt wurde. Ich war nicht sicher, ob sie mir damit etwas mitteilen wollte oder ob dieser Umstand lediglich ihren kämpferischen Geist widerspiegelte. Auf jeden Fall wurde mir mehr und mehr klar, wie sehr sie sich seit unserer gemeinsamen Collegezeit verändert hatte. Als ich erwähnte, dass ich manchmal das Gefühl hätte, sie kaum zu kennen, fragte sie mich, ob mir eigentlich bewusst sei, wie sehr ich mich verändert hatte.
    »Inwiefern?«, fragte ich.
    »Du warst schüchtern. Unsicher. Und du hast, soweit ich mich erinnere, Autoritätspersonen sehr ernst genommen.«
    »Ich bin immer noch schüchtern«, sagte ich.
    Sie lachte. »Ja, ganz bestimmt.«
    Wir vergnügten uns auch mit Gespräche mit Cäsar. Sollten Sie das noch nie ausprobiert haben, es bietet Ihnen eine Möglichkeit, sich mit den Avataren historischer Persönlichkeiten zu unterhalten. Shara hatte ein besonderes Interesse an der Antike, also verbrachten wir den überwiegenden Teil der nächsten zwei Tage damit, mit Cleopatra über Religion zu diskutieren, mit Thomas von Aquin über die Rechte der Frauen und mit Heinrich VIII. über Öffentlichkeitsarbeit. Marinda Harbach erklärte, warum wir so eine blutige Geschichte haben. »Ernstzunehmende Raubtiere«, sagte sie, »bringen sich nicht gegenseitig um. Das haben sie nie getan. Ein Tiger zum Beispiel versteht, dass es gefährlich ist, einen anderen Tiger anzugreifen. Es steht keinesfalls von vornherein fest, wer dabei sein Leben lässt.« Aber Menschen waren nie ernstzunehmende Raubtiere gewesen. Sie waren im Gegenteil harmlose Kreaturen gewesen, hatten gegessen, was immer sie in die Finger bekommen hatten, und nie einen Instinkt entwickelt, der es ihnen ermöglicht hätte, Zank zu vermeiden. »Schließlich«, sagte sie, »zieht ein Kampf zwischen zwei Affen nur ein paar Beulen nach sich, aber das ist alles. Sie haben sogar Spaß daran. Daran lässt die Hirnforschung keinen Zweifel. Und als die Affen fortschrittlichere Waffen entdeckten, war es längst zu spät.«
    Wir unterhielten uns mit Winston Churchill über Krieg und Frieden und mit Taio Myshko über aneinanderstoßende Universen. Kalu, die KI, lieferte uns Impressionen von jeder einzelnen Figur. Natürlich wusste niemand, wie sich Churchill tatsächlich angehört hatte, aber Myshko hatte Kalu kalt erwischt.
    Auch von uns machte er Personifikationen. Er schien sich besonders daran zu erfreuen, Alex’ abwägende und einstudierte Art in Bezug auf die Vorzüge von Antiquitäten als Wertanlagen wiederzugeben. Als Shara erzählte er, wie die Sterne in die Nacht plumpsen würden. Und er bestellte ständig mit meiner

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