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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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um sie einem möglichst großen Publikum anzudrehen.«
    Die englischen Schriftzeichen sahen äußerst fremdartig aus. Marquard hatte mir den Namen des Schiffs buchstabiert, sowohl in Standardschrift als auch in Englisch. Gleichzeitig hatte er mir gestanden, dass er sich über die Aussprache nicht recht im Klaren war. Aus dieser Periode gab es keine Original-Audio-Aufzeichnungen mehr, weshalb wir zwar die Sprache lesen konnten, aber niemand wusste, wie sie sich damals tatsächlich angehört hatte.
    See- ker. Betonung auf der ersten Silbe.
    Losgezogen.
    Wohin waren sie gegangen?
     
    »So weit weg, dass nicht einmal Gott uns finden könnte.«
    Es gab etliche Berichte über die verschiedenen Aspekte der Geschichte, über den Werdegang von Harry Williams, über die Wurzeln der margolianischen Bewegung, über Angriffe von Zeitgenossen, in denen den Margolianern vorgeworfen wurde, sie seien elitär, und Hinweise auf ihr mutmaßliches Ziel. Und dann waren da noch die Theorien über ihr Verschwinden. Sie hatten exakt das getan, was sie angekündigt hatten, vermuteten manche. Sie waren so weit weggegangen, dass ihre erwählte Heimat bis heute, Tausende von Jahren nach ihrer Flucht, nicht entdeckt worden war.
    Allgemein ging man davon aus, dass irgendetwas schiefgelaufen und die Kolonie untergegangen war. Manche glaubten, Margolia hätte vielleicht über die Jahrhunderte die Stolpersteine und die negativen Seiten vermeiden können, unter denen ihre Ursprungszivilisation gelitten hatte, und die Margolianer wären so fortgeschritten, dass sie gar kein Interesse daran haben konnten, mit uns zu kommunizieren. Was mich betraf, so hielt ich eher die allgemeine Meinung für zutreffend.
    Margolia wurde in verschiedenen Sims thematisiert. Jacob zeigte mir eine davon. Sie trug den Titel Invader und war knapp ein Jahr zuvor produziert worden. In dieser Sim findet der Held heraus, dass die Margolianer unbemerkt in die Konföderation zurückgekehrt sind. Sie sind sehr fortschrittlich und bewegen sich unerkannt unter uns, und sie haben die Kontrolle über den Regierungsapparat inne. Sie halten gewöhnliche Menschen für minderwertig und planen einen Umsturz. Als der Protagonist versucht, die Behörden zu warnen, verschwindet seine Freundin, Leute sterben, und es gibt eine Menge Verfolgungsjagden durch dunkle Gassen und durch die Korridore einer verlassenen Raumstation. Die ganze Geschichte endet mit einer gewaltigen Schießerei, nach der die junge Frau gerettet und die guten Menschen der Konförderation vor der drohenden Gefahr wachgerüttelt werden.
    Niemand machte sich die Mühe, einen nachvollziehbaren Grund dafür anzugeben, warum die Margolianer versuchen sollten, bei uns einen Umsturz herbeizuführen. Aber eines muss ich den Produzenten lassen: Während der Verfolgungsszenen hing ich wie gebannt in meinem Sessel.

 
Vier
     
     
    Tief trinke aus der Tasse des Lebens;
    Nimm auf den dunkelroten Wein in deine Seele,
    Denn er wird nur einmal gereicht werden.
    Marcia Tolbert
    Die Tage von Centauri, 3211 n. Chr.
     
    Das Hillside war ein exklusiver, schicker Club am Riverwalk. Eines der Lokale, auf deren Speisekarte keine Preise standen, weil man davon ausging, dass die Gäste sich sowieso nicht darum scherten. Hier gab es eine menschliche Hausdame, was in den meisten besseren Restaurants zum Standard gehörte, und menschliche Servicemitarbeiter, was natürlich keineswegs als Standard gelten konnte. Außerdem hatten sie auch noch einen Pianisten zu bieten.
    Die Tische waren mit Jasminkerzen geschmückt und aus dem gleichen dunkelfleckigen Holz wie die Wände. Bilder im Stil des vergangenen Jahrhunderts vermittelten einen Hauch von Nostalgie. Mir fielen einige Senatoren mit ihren Gemahlinnen (wie ich vermute) auf der anderen Seite des Raums auf. Einer, ein bekannter Verfechter der Vorzüge genossenschaftlichen Wirtschaftens, erkannte Alex und kam zu uns, um Hallo zu sagen.
    Amy betrat das Lokal einige Minuten später und sah sich um, als hätte sie sich verirrt. Dann entdeckte sie uns und kam forschen Schritts zu unserem Tisch. »Guten Abend, Mr Benedict«, sagte sie, immer noch damit beschäftigt, ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. »Wirklich nett hier.«
    Alex erhob sich, zog einen Stuhl für sie heran und erklärte ihr, er sei froh, dass es ihr gefalle. Dann begrüßte sie auch mich und nahm Platz.
    Sie trug ein glatt gebügeltes, lavendelfarbenes Kostüm, das aussah, als wäre es umgearbeitet worden. Ihr Haar war zurückgekämmt

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