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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sagte er, »dass viele der Probleme zwischen Ihrer Spezies und den Ashiyyur der menschlichen Bereitschaft entspringen, andere zu täuschen.«
    »Einige der Probleme gehen aber auch auf die Hybris der Ashiyyur zurück.«
    »Ah, können Sie mir das bitte genauer erklären?«
    »Ashiyyur halten sich für überlegen. Ich weiß nicht, warum sie das glauben, abgesehen davon, dass sie über ein gemeinsames Bewusstsein verfügen. Ist Ihre Spezies wirklich intelligenter als wir, die Menschen? Wenn sie das nämlich wäre, hätten die Ashiyyur doch sicher längst einen Weg gefunden, Frieden mit uns zu schließen. Ich weiß, wir können laute Nachbarn sein, aber wir haben kein Interesse an ständigen Grenzkonflikten. Und die Ashiyyur auch nicht. Keine der beiden Seiten profitiert davon in irgendeiner Weise. Warum sind Sie nicht imstande, uns zu überzeugen, das zu tun, was in unserem eigenen Interesse liegt?«
    Endlich kamen wir zum Punkt. »Sie sind in der Hoffnung zu uns gekommen, uns das Versprechen abzuringen, den Feindseligkeiten Einhalt zu gebieten, damit Ihre Kriegsflotte für die Rettungsmaßnahmen auf Salud Afar abgestellt werden kann.«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Und dieses Versprechen haben Sie bekommen. Wir haben uns bereit erklärt, im Zuge dieser Notsituation Zurückhaltung zu üben.«
    »Ja.«
    »Lassen Sie mich die Antwort Ihres Direktors einspielen!« Whiteside erschien auf einem Podium, umgeben von den Flaggen und Symbolen der Konföderation. »… werden wir die Alberta samt ihrer Eskorte aus Zerstörern und Unterstützungsschiffen, um in jeder möglichen Weise zu helfen.«
    »Elf Schiffe«, sagte Ordahl. »Schätzen Menschen das Leben ihrer eigenen Spezies so gering, dass sie sich nicht dazu überwinden können, sich ernsthaft um ihre Rettung zu bemühen?«
    »Er spricht nicht für mich«, entgegnete ich.
    »Er spricht für die Konföderation. Er wurde von Ihnen gewählt, oder nicht?«
    »Nicht von mir. Von den Wählern.«
    »Zweimal, um genau zu sein.«
    »Ta.«
    »Wie können Sie dann andeuten, er repräsentiere Sie nicht?«
    »Okay, passen Sie auf: In diesem Punkt repräsentiert er mich nicht, und ich hege den Verdacht, das Gleiche gilt für die große Mehrheit der Menschen überall in der Konföderation. Natürlich weiß ich das nicht wirklich. Ich kann nicht für diese Leute sprechen. Aber sie haben bereits angefangen, mit Taten abzustimmen. Sie schicken Nahrung und technische Hilfsmittel. Die, die Schiffe besitzen, haben sich bereits in großer Zahl nach Salud Afar aufgemacht, um zu helfen, so gut sie nur können.
    Um Gottes willen, Ordahl, zwei Milliarden Menschen leben da draußen! Es gibt einen Plan zu ihrer Rettung. Der funktioniert, wenn sie genug Schiffe erhalten. Ich bin überzeugt, Sie wissen bereits von dem Schild, lassen Sie mich dennoch davon berichten, damit auch Ihre Zuschauer informiert sind!«
    Und das tat ich. Ich erklärte, stellte mir den Schild bildlich vor, zermarterte mir den Kopf, tat alles, wie auch immer Sie es beschreiben würden, um die Bestrebungen darzustellen, eine ganze Welt zu retten, Bestrebungen, die gute Aussicht auf Erfolg boten. Ich stellte mir Familien in Parks vor, Frauen mit Kindern an den Stränden, still lesende Personen in Bibliotheken und Massen, die einem Konzert lauschten. »Wenn es uns nicht gelingt, diesen Schild zu errichten, werden all diese Menschen sterben! Sie fragen mich nach Whitesides Entscheidung und wollen mir die Verantwortung dafür zuschieben, aber das ist albern! Wir haben einen Anführer, der aus politischen oder ideologischen Gründen – wer weiß das schon? – sich alte Animositäten und alte Ängste zunutze machen und die Flotte zurückhalten wird! Er spricht nicht für mich. Aber ich verstehe, warum unsere Politiker den Ashiyyur nicht trauen. Und aus diesem Grund werden sie nur zusehen, während eine ganze Welt stirbt.«
    »Unseretwegen?«
    »Sie trauen Ihnen nicht. Und Sie verhalten sich, als hätten die Angriffe bei Pelioz und Seachange nie stattgefunden!«
    »Die wurden provoziert!«
    »Aus unserer Perspektive nicht. Und sie erfolgten ohne Vorwarnung.«
    »Chase …«
    »Wir sollten diese alten Dinge nicht wieder aufwühlen. All diese Feindseligkeiten ziehen sich nun schon zwei Jahrhunderte hin, und beide Seiten haben sich für vieles zu verantworten. Darum sind wir jetzt an einem Punkt, an dem keine Seite noch bereit ist, der anderen zu trauen. Und darum stehen wir kurz davor, etwas zu tun, wofür wir uns werden verantworten

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