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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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rechtes Ohr und drückte ab. Der Schuss dröhnte, und die Kugel verspritzte die graue Hirnmasse des Mannes im ganzen Zimmer. Shafer bedauerte, dass er Oliver Highsmith nicht viel, viel länger hatte foltern können.
    Dann rannte er los, und urplötzlich wurde ihm etwas klar, das ihn zutiefst verwunderte: Er hatte einen Grund, weiterzuleben. Das war ein wunderschönes, ein herrliches Spiel.
    Ich will leben.
    S ampson und ich stürmten in jenen Flügel des Hotels, wo Oliver Highsmith eine Suite gemietet hatte. Es waren Schüsse gefallen, aber wir konnten nicht überall gleichzeitig sein.
    Schon auf der anderen Seite des Jamaica Inn hatten wir die Pistolenschüsse gehört.
    Doch auf das scheußliche, blutige Massaker, das wir am Tatort vorfanden, war ich nicht gefasst. Zwei englische Agenten lagen tot im Innenhof. Ich hatte mit beiden Seite an Seite gearbeitet, so wie mit Patsy Hampton.
    Zusätzlich zu den örtlichen Polizisten waren bereits Jones und ein anderer Agent in der Suite Highsmiths, in der lautes Stimmengewirr herrschte. Alles hatte sich nach dem Blutbad eines psychopathischen Killers in ein Chaos verwandelt.
    »Shafer hat zwei meiner Leute erledigt, um hierher vorzudringen«, erklärte Jones verärgert; zugleich klang seine Stimme angespannt und traurig. Er rauchte eine Zigarette. »Er hat wild um sich geschossen und Laura und Glenn getötet. Highsmith ist ebenfalls tot. George Bayer haben wir noch nicht gefunden.«
    Ich kniete nieder und betrachtete kurz die fürchterlichen Schädelverletzungen Oliver Highsmith’. Man hatte ihn aus nächster Nähe erschossen; die Wunde war sehr groß. Ich wusste von Jones, dass Shafer Highsmith dessen Intelligenz verübelt hatte – und deshalb hatte er ihm das Hirn weggepustet. »Ich habe Ihnen gesagt, dass er gern tötet. Er muss es tun, Andrew.
    Er kann nicht anders.«
    »Whitehead«, sagte ich. »Das Spiel ist zu Ende.«
    W ir fuhren schneller, als es auf der engen und kurvigen Straße anzuraten war, und jagten zu James Whiteheads Haus.
    Es war nicht weit.
    Wir kamen an einem Straßenschild vorbei, auf dem »Mal-lard’s Beach – San Antonio« stand.
    Sampson und ich schwiegen, in Gedanken verloren. Ich dachte ständig an Christine und konnte die Bilder nicht verdrängen, die vor mir erschienen. »Wir haben sie.« Traf das immer noch zu?
    Ich wusste es nicht, und nur Shafer oder möglicherweise Whitehead konnten mir die Antwort geben. Ich wollte beide am Leben erhalten, wenn ich dazu imstande war. Alles auf der Insel, die exotischen Düfte und die wunderschönen Ausblicke, erinnerten mich an Christine. Trotz meines Bemühens konnte ich mir keine gute Lösung für den Schluss vorstellen.
    Wir fuhren zurück in Richtung Strand und an Privathäusern und etlichen sehr großen Besitzungen vorbei, auf denen sich die gewundenen Einfahrten von der Hauptstraße zum Haus bis zu hundert Meter hinzogen.
    In der Ferne sah ich die Lichter mehrerer Häuser und vermutete, dass wir in der Nähe von James Whiteheads Villa waren.
    Lebte Krieg noch? Oder war Shafer bereits hergekommen und hatte zugeschlagen?
    Über Funk ertönte Jones’ Stimme. »Hier wohnt er, Alex, ‘ne schmucke Villa. Ich sehe niemanden.«
    Wir hielten bei der mit zerstoßenen Muscheln gepflasterten Auffahrt. Die Nacht war wie pechschwarze Seide. Weder im Haus noch irgendwo sonst auf dem Anwesen brannte eine Lampe.
    Wir sprangen aus den Autos. Mit den beiden Kriminalbeamten aus Kingston, Kenyon und Anthony waren wir acht Leute.
    Die beiden Jamaikaner wirkten sehr nervös. Ich nahm es ihnen nicht übel. Mir erging es genauso. Das Wiesel wütete weiter, und wir wussten, dass er suizidgefährdet war. Geoffrey Shafer war ein mordender, selbstmörderischer Irrer.
    Ich rannte mit Sampson durch den Garten; auf der einen Seite waren ein Swimmingpool und eine Umkleidekabine, auf der anderen befanden sich eine große Rasenfläche und das Meer.
    Wir sahen, wie Jones’ Leute auf dem Gelände ausschwärmten. Shafer kam wild um sich schießend ins Hotel, dachte ich.
    Es scheint ihm egal zu sein, ob er überlebt oder nicht. Mir aber nicht! Ich muss ihn vernehmen. Ich muss erfahren, was er weiß. Ich brauche sämtliche Antworten. »Was ist mit diesem Scheißkerl Whitehead?«, fragte Sampson, während wir zum Haus rannten.
    In der Nähe des Wassers war es stockdunkel – ein guter Ort für Shafer, uns anzugreifen. Jeder Baum, jeder Busch warf lange dunkle Schatten.
    »Ich weiß es nicht, John. Er war kurz im Hotel. Er ist ein

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