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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Hand immer wieder spannte und lockerte und dass seine Schultern leicht nach vorn geneigt waren.
    Shafer nahm seinen wasserdichten Rucksack ab und holte saubere, trockene Kleidung und Schuhe heraus. Jetzt kam er an seine Waffen heran. »Lass mich raten. Oliver hat vorgeschlagen, dass ihr mich alle gemeinsam fertig macht«, sagte er.
    »Drei gegen einen.«
    Bayer lächelte hinterhältig. »Selbstverständlich. Das war eine Option, die wir bedenken mussten. Aber wir haben sie verworfen, weil sie nicht zu den anderen Charakteren in unserem Spiel passt.«
    Shafer schüttelte das Wasser aus den Haaren. Während er sich anzog, wendete er Bayer die Seite zu. Er lächelte vor sich hin. Herrgott, wie sehr er das genoss! Das Spiel um Leben oder Tod gegen einen anderen Reiter, einen Meisterspieler. Er bewunderte Bayers Ruhe und seine Fähigkeit, alles herunterzuspielen.
    »Sein Spiel ist so verflucht voraussehbar«, sagte Shafer. »So war er schon als Agent und Analytiker. George, sie haben dich geschickt, weil sie glaubten, ich käme nie auf den Gedanken, dass du mich erledigen würdest. Du hast den ersten Zug. Aber es ist so verdammt offensichtlich. Was für eine grauenvolle Verschwendung eines Spielers.«
    Bayer runzelte die Stirn, verlor aber die Fassung nicht und ließ sich auch nicht anmerken, was er empfand – doch genau dies verriet Shafer, dass sein Verdacht stimmte. Hungersnot war hier, um ihn zu töten. Da war er ganz sicher. George Bayers betont lässige Art hatte ihn verraten.
    »Nein, so ist es ganz und gar nicht«, erklärte Bayer. »Heute Abend halten wir uns an die Spielregeln. Für uns sind die Spielregeln wichtig. Es ist ein Spiel mit einem Spielbrett, ein Wettstreit, bei dem es um Strategie und Verstand geht. Ich bin nur hier, um dich abzuholen, genau nach Plan. Wir treffen uns alle von Angesicht zu Angesicht im Hotel.«
    »Und wir unterwerfen uns dem Ergebnis der Würfel?«, fragte Shafer.
    »Ja, sicher, Geoff.« Bayer streckte die Hand aus und zeigte ihm die drei zwanzigseitigen Würfel.
    Shafer konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Das war unheimlich gut, das war super. »Und was haben die Würfel gesagt, George? Wie verliere ich? Wie sterbe ich? Messer? Pistole? Eine Überdosis Medikamente würde mir als sehr sinnvoll erscheinen.«
    Bayer konnte nicht anders. Er musste lachen. Shafer war ein aufmüpfiger Schweinehund, ein erstklassiger Killer, ein toller Psychopath. »Nun ja, so was könnte uns schon eingefallen sein, aber wir spielen es vollkommen ehrlich. Wie ich schon sagte, die anderen warten im Hotel auf uns. Gehen wir.«
    Einen Augenblick wandte Shafer Bayer den Rücken zu.
    Dann stemmte er sich mit dem rechten Fuß ab und sprang George Bayer an.
    Doch Bayer war darauf gefasst. Er versetzte Shafer einen kurzen, krachenden Haken an die Wange. Die rechte Gesichtshälfte Shafers war binnen Sekunden wie betäubt.
    »Guter Schlag, George. Nicht übel!«
    Shafer rammte Bayer mit aller Kraft den Schädel ins Gesicht. Er hörte Knochen knacken und sah eine weiße Explosion, was sein Adrenalin zum Brodeln brachte.
    Die Würfel flogen Bayer aus der Hand, als er nach einer Pistole oder einer anderen Waffe im Hosenbund griff.
    Shafer packte Bayers rechten Arm und drehte ihn, dass der Unterarmknochen am Ellbogen brach. Bayer schrie vor Schmerz.
    »Du kannst mich nicht schlagen! Das hat noch keiner geschafft, und es wird auch nie einer schaffen!«, brüllte Shafer.
    Er legte die Hände um Bayers Hals und drückte mit übermenschlicher Kraft zu. George war stärker, als er aussah, doch Shafer wurde von jahrelangem, abgrundtiefem Hass angetrieben. Er wog fast zehn Kilo mehr als Bayer – alles eiserne Muskeln.
    » Neiiin , hör mir zu«, stieß Bayer mühsam hervor. »Nicht …
    so. Nicht … hier.«
    » Doch , George. Ja, ja. Das Spiel geht weiter. Das Spiel, das ihr Schweine begonnen habt. Aber hallo, alter Freund. Ihr habt mir das angetan. Ihr habt mich zu dem gemacht, was ich bin: der Tod.«
    Er hörte ein lautes, trockenes Knacken, und George Bayer sank schlaff zusammen. Er ließ die Leiche in den Sand fallen.
    »Einer weniger«, sagte Shafer und gestattete sich einen tiefen und zufriedenen Atemzug. Er hob die Würfel auf, schüttelte sie einmal und schleuderte sie ins Meer. »Ab jetzt wird nicht mehr gewürfelt«, sagte er.
    E r fühlte sich sauwohl. Einfach großartig. Herrgott, hatte ihm das gefehlt. Diese Adrenalinwoge, der unvergleichliche Kitzel. Er hielt es für wahrscheinlich, dass die Polizei das

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