Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
einen Punkt. Wir hatten dort noch nie einen. Serienkiller sind sogar in den Innenstädten selten. Warum jetzt? Warum hier? Weil Cross einen finden will, nur deshalb!«
    »Cross und die anderen würden Ihnen widersprechen und behaupten, wir hätten nie ernsthaft versucht, diesen Kerl zu erwischen.«
    Plötzlich brannten Pittmans kleine Augen sich in Hamptons Schädel. »Sie sind auch dieser schwachsinnigen Meinung, Detective?«
    »Nein, Sir. Ich bin mir bewusst, dass das Dezernat nirgends in der Stadt, abgesehen vielleicht vom Capitol Hill, ausreichende personelle und finanzielle Mittel hat. Aber das wäre wirklich eine politische Entscheidung – und völlig absurd.«
    Pittman lächelte über ihre Antwort. Der Chief wusste, dass sie ihm nach dem Mund redete, aber er mochte sie trotzdem. Es gefiel ihm schon, in einem Zimmer mit Patsy Hampton zu sein.
    Sie war ein so niedliches Püppchen. »Was wissen Sie über Cross, Patsy?«
    Sie spürte, dass der Chief genügend Dampf abgelassen hatte.
    Jetzt wollte er kein dienstliches Gespräch mehr, sondern plaudern. Patsy Hampton war sicher, dass Pittman sie mochte, ja, dass er in sie verknallt war, aber er war zu verklemmt, seine sexuellen Wünsche auszuleben – Gott sei Dank.
    »Ich weiß, dass Cross seit über acht Jahren bei der Truppe ist. Zurzeit ist er Verbindungsmann zwischen dem Dezernat und dem FBI und arbeitet am Programm zur Vorbeugung von Gewaltverbrechen mit. Als Profiler hat er einen sehr guten Ruf, habe ich mir sagen lassen. Er hat an der John-Hopkins-Universität in Psychologie promoviert. Drei Jahre Privatpraxis, ehe er zu uns kam. Witwer, zwei Kinder, spielt zu Hause Blues auf dem Klavier. Ist das ausreichend Hintergrundmaterial? Was möchten Sie sonst noch wissen? Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Sie kennen mich ja«, sagte Patsy Hampton und lächelte.
    Jetzt lächelte auch Pittman. Er hatte kleine, lückenhafte Zähne. Patsy musste immer an Flüchtlinge aus Osteuropa denken, wenn sie diese Zähne sah – oder an russische Gangster.
    Aber Detective Hampton lächelte trotzdem. Sie wusste, dass Pittman es mochte, wenn sie auf seine Spielchen einging – solange er glaubte, sie würde ihn respektieren.
    »Noch irgendwelche weiteren wertvollen Beobachtungen zu diesem Zeitpunkt?«, fragte er.
    Du bist ein widerlicher, aufgeblasener Arsch, hätte Patsy Hampton ihm am liebsten ins Gesicht gesagt, doch sie schüttelte nur den Kopf. »Cross verfügt über einen gewissen Charme.
    Er hat gute Verbindungen zu politischen Kreisen. Ich verstehe, warum Sie sich seinetwegen Sorgen machen.«
    »Sie halten Cross für charmant?«
    »Nein, nein. Ich halte ihn für aalglatt. Das ist er wirklich . Die Leute sagen, er sähe wie der junge Muhammad Ali aus. Ich glaube, manchmal spielt er gern diese Rolle: Wie ein Schmetterling tanzen und wie eine Biene stechen.« Wieder lachte sie – -und Pittman ebenfalls.
    »Wir werden Cross festnageln«, erklärte der Chief dann.
    »Wir werfen ihn in hohem Bogen zurück in seine Privatpraxis.
    Warten Sie’s nur ab. Und Sie werden dabei mithelfen. Sie fakkeln nicht lange. Stimmt’s, Detective Hampton? Sie sehen die Dinge in einem größeren Zusammenhang. Das mag ich so an Ihnen.«
    Wieder lächelte sie. »Das mag ich selbst an mir.«
    D ie Britische Botschaft ist ein schlichtes Gebäude im Stil der Regierungsbauten und befindet sich an der 3100 Massachusetts Avenue. In direkter Nachbarschaft stehen das Haus des Vizepräsidenten und das Observatorium. Die Residenz des Botschafters ist eine stattliche Villa im Südstaatenstil mit hohen weißen Säulen; die Kanzlei ist das eigentliche Bürogebäude.
    Geoffrey Shafer saß hinter seinem kleinen Mahagonischreibtisch in der Botschaft und starrte hinaus auf die Massachusetts Avenue. Zurzeit hatte die Botschaft 415 Mitarbeiter. Bald nur noch 414, ging es ihm durch den Kopf. Zum Personal gehörten Experten für die Verteidigung, Spezialisten für Außenpolitik, für Handel, Öffentlichkeitsarbeit, Angestellte und Sekretärinnen.
    Wenngleich die Vereinigten Staaten und Großbritannien eine Vereinbarung getroffen haben, einander nicht auszuspionieren, war Geoffrey Shafer dennoch ein Spion. Er zählte zu den elf Männern und Frauen des britischen Geheimdienstes – früher als MI6 bekannt –, die in der Botschaft in Washington beschäftigt waren. Diese elf Personen wiederum führten Agenten, die in den Generalkonsulaten in Atlanta, Boston, Chicago, Houston, Los Angeles, New York und San Francisco

Weitere Kostenlose Bücher