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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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viertel nach eins gingen Patsy die Fantasy-Freaks allmählich auf die Nerven, denn es kam nichts Neues über die -»Vier Reiter«. Patsy beschloss, eine Nachricht an die vier Burschen zu schicken. Sie nannte sich Sappho.
    Bin spät dazugekommen, aber die vier Reiter klingt wie ein heißes neues Spiel, Lancelot. Ziemlich waghalsige Sache, hab ich Recht?
Lancelot:
Eigentlich nicht, Zappo. In letzter Zeit gibt es eine Menge solcher Spiele mit Antihelden und Psychos. Besonders in Vampir-Fankreisen.
Patsy tippte:
Habe ich nicht von Morden in der Zeitung gelesen, die so ähnlich gelaufen sind wie bei den vier Reitern? Übrigens, ich heiße Sappho , wie die Dichterin.
Lancelot antwortete:
Klar, aber bei vielen Rollenspielen werden Tagesereignisse benützt. Ist nichts Besonderes, echt, Zappo .
    Patsy Hampton grinste. Ein widerborstiger kleiner Arsch, aber sie hatte ihn – jedenfalls für den Moment. Und sie brauchte ihn. Wie viel wusste er über die ›Vier Reiter‹? Konnte er einer der Spieler sein? Sie versuchte einen Blick in Lancelots Profil zu werfen, aber er hatte den Zugang gesichert.
    Du bist komisch. Bist DU ein Mitspieler, Lacherlot , oder bloß Kunstkritiker?
Das Grundkonzept von den Reitern gefällt mir nicht.
Aber es ist schließlich ein privates Spiel. Streng privat. Verschlüsselt.
Kennst du einen der Spieler? Vielleicht könnte ich mal mitspielen.
    Keine Antwort. Patsy glaubte, zu ungestüm und zu direkt gewesen zu sein. Verdammt, verdammt! Komm zurück, Lancelot. Erde an Lancelot.
    Ich würde wirklich gern bei den vier Reitern mitspielen.
Aber wenn nicht, null Problem. Bist DU noch da, Lancelot?
    Patsy Hampton wartete; dann aber verschwand Lancelot aus dem Chatroom. Weg war er – und damit Patsys Verbindung zu jemandem, der ein so genanntes Fantasy-Spiel spielte, in dem grauenvolle Morde in Washington begangen wurden – Morde, die tatsächlich passierten.
    I ch kehrte in der ersten Septemberwoche nach Washington zurück. Nie hatte ich mich seltsamer gefühlt. Ich war mit meiner Familie und Christine nach Bermuda geflogen, und nun kam ich ohne sie zurück. Wer immer Christine in seine Gewalt gebracht hatte – er hatte nur ein einziges Mal Kontakt mit mir aufgenommen. Ich vermisste Christine fast jeden Moment eines jeden Tages, und es tat weh, darüber nachzudenken, wo sie sein könnte.
    Es war ungewöhnlich kalt und windig an dem Tag, an dem ich in die Stadt zurückkam. Es war beinahe so, als hätte der Sommer sich plötzlich in den Herbst verwandelt und als wäre ich viel länger fort gewesen, als es tatsächlich der Fall war. Auf Bermuda hatte ich mich in einem Nebel der Unwirklichkeit befunden – und jetzt, in Washington, war es beinahe ebenso.
    So schlimm war es noch nie gewesen. Ich war völlig aus den Fugen geraten, beinahe zerbrochen.
    Ich fragte mich, ob Christine und ich Teil einer wohldurchdachten Wahnidee eines Irren waren, was von Profilern als -»eskalierende Fantasie« bezeichnet wird. Wenn ja, wer war dieser Wahnsinnige, und wo steckte er jetzt? War er das Wiesel? Kannte ich ihn aus meiner Vergangenheit? Der herzlose, rückgratlose Schweinehund hatte mir nur mitgeteilt: »Wir haben sie.« Das war alles. Kein weiteres Wort. Nur ohrenbetäubendes Schweigen.
    Vom Flughafen nahm ich ein Taxi. Ich musste daran denken, was Frank Odenkirk zugestoßen war, der eines Abends im August ahnungslos in ein Taxi stieg und ermordet auf der Alabama Avenue beim Dupont Park geendet war. In den vergangenen drei Wochen hatte ich keinen Gedanken an den Odenkirk-Fall verschwendet. Auf Bermuda hatte ich sogar kaum an die vielen Jane Namenlos gedacht, doch jetzt überfiel mich mein schlechtes Gewissen. Durch den Mörder hatten andere Menschen schmerzliche Verluste erlitten.
    Ich fragte mich, ob irgendwelche Fortschritte erzielt worden waren und wer im Dezernat jetzt die Fälle bearbeitete, zumindest den Odenkirk-Mord. Andererseits glaubte ich nicht daran, vorerst imstande zu sein, an den ungelösten Mordfällen arbeiten zu können. Ich fühlte, dass mein Platz immer noch auf Bermuda war, und beinahe wäre ich sofort nach der Landung zurückgeflogen.
    Dann sah ich unser Haus vor mir an der Fünften Straße, wo sich Seltsames abspielte: Eine große Menschenmenge hatte sich dort versammelt.
    D ie Leute drängten sich auf der Veranda, weitere bildeten eine Traube vor dem Haus, als mein Taxi hielt. Überall auf der Straße parkten Autos, sogar in zweiter Reihe.
    Ich erkannte Tante Tia. Meine Schwägerin Cilla und Nana

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