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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Geoffrey Shafer es von ihnen erwartet hatte.
    W egen Shafers Selbstmordversuch musste die Verhandlung vertagt werden. Der faule Zauber im Gerichtssaal würde wohl erst in der nächsten Woche weitergehen.
    Inzwischen hatten die Medien überreichlich Futter; es gab sogar Schlagzeilen in der »Washington Post«, der »New York Times« und der »USA Today«. Shafer war ein Könner – Herrgott, er war ein Ass auf dem Gebiet.
    Fast jeden Abend hatte ich mit Sandy Greenberg geredet. Sie half mir, Informationen über die anderen Mitspieler zu sammeln. Sie war sogar so weit gegangen und hatte mit Eroberer gesprochen. Sie bezweifelte, dass Oliver Highsmith ein Mörder war. Er war Ende sechzig, hatte starkes Übergewicht und saß im Rollstuhl.
    Sandy rief mich abends um sieben Uhr zu Hause an. Sie ist eine gute Freundin. Offensichtlich rackerte sie sich meinetwegen noch um Mitternacht ab. Ich nahm den Anruf in meinem Allerheiligsten auf dem Dachboden entgegen.
    »Andrew Johnson vom Geheimdienst wird dir einen Besuch abstatten«, erklärte Sandy in ihrer gewohnt schnippischen, aggressiven Art. »Sind das nicht tolle Neuigkeiten? Er ist tatsächlich versessen darauf, dich zu treffen, Alex. Das hat er mir zwar nicht direkt gesagt, aber ich glaube, er hat für Colonel Shafer nicht allzu viel übrig. Wollte aber mit dem Grund dafür nicht rausrücken. Und zum Glück ist er gerade in Washington.
    Er ist ein Spitzenmann. Er spielt in der Arena des Geheimdienstes eine große Rolle. Er ist sehr gut, Alex, ein Scharfschütze.«
    Ich dankte Sandy und rief sofort Jones im Hotel an. Er nahm den Anruf in seinem Zimmer entgegen. »Ja, hallo. Hier Andrew Jones. Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Detective Alex Cross von der Washingtoner Polizei. Ich habe gerade mit Sandy Greenberg telefoniert. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut, sehr gut. Das heißt … zum Teufel, eigentlich nicht. Ich hatte schon bessere Wochen und Monate. Ehrlich gesagt, bin ich auf dem Zimmer geblieben, weil ich gehofft habe, Sie würden anrufen. Möchten Sie sich mit mir treffen, Alex? Gibt es einen Ort, wo wir nicht allzu sehr auffallen?«
    Ich schlug eine Bar an der M Street vor, in einer halben Stunde. Ich kam eine oder zwei Minuten zu früh. Als Johnson erschien, erkannte ich ihn aufgrund seiner Beschreibung am Telefon: »Kräftig, massig, rotes Gesicht. Wie ein Ex-Rugbyspieler – obwohl ich nie gespielt, nicht mal zugeschaut habe. Ach ja, flammend rote Haare und dazu passender Schnurrbart. Das sollte helfen, oder?«
    So war es. Wir saßen in einer dunklen Nische im hinteren Teil der Bar und lernten uns allmählich kennen. In den nächsten fünfundvierzig Minuten weihte Jones mich in mehrere wichtige Dinge ein, darunter in die Politik und Etikette beim britischen Geheimdienst und der Polizei. Außerdem erzählte er mir von dem guten Namen und dem Rang, den Lucy Shafers Vater in der Armee innehatte, und der Sorge um seinen guten Ruf. Und vom Bestreben der Regierung, einen noch pikanteren Skandal zu vermeiden als die jetzige Schweinerei.
    »Alex, wenn es stimmen würde, dass einer unserer Agenten bei seinem Dienst in Übersee kaltblütige Morde begangen hätte und dass der britische Geheimdienst nichts davon wüsste, würde dieser Skandal wie eine Bombe einschlagen und wäre mehr als peinlich. Aber falls MI6 irgendetwas darüber wusste , das Colonel Shafer angeblich getan hat … also, das ist schlichtweg undenkbar.«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Ist das undenkbar?«
    »Darauf antworte ich nicht, Alex – Sie wissen, das kann ich nicht. Aber ich bin bereit, Ihnen zu helfen, wenn es mir möglich ist.«
    »Warum?«, fragte ich. »Warum jetzt? Wir haben Ihre Hilfe gebraucht, ehe der Prozess anfing.«
    »Berechtigte Frage. Gute Frage. Wir sind bereit zu helfen, weil Sie jetzt über Informationen verfügen, die uns verdammt viel Ärger machen könnten. Sie sind am Undenkbaren beteiligt.«
    Ich sagte nichts, glaubte jedoch zu wissen, worauf er anspielte.
    »Sie haben ein Fantasy-Spiel entdeckt, das die Vier Reiter heißt. Es gibt vier Spieler, Shafer eingeschlossen. Uns ist bekannt, dass Sie bereits Verbindung mit Oliver Highsmith aufgenommen haben. Was Sie bis jetzt wohl noch nicht wissen, aber letztendlich herausfinden werden: Sämtliche Spieler sind ehemalige oder noch aktive Agenten. Damit will ich sagen, dass Geoffrey Shafer vielleicht nur den Anfang unserer Probleme darstellt.«
    »Sind alle vier Mörder?«, fragte ich.
    Andrew Jones antwortete nicht. Das war auch nicht

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