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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Kate McTiernan. Wenn Kyle ihr etwas antat, würde ich mir das nie verzeihen.
    Auf dem Dach flatterte eine schottische Fahne, auch das war echt McTiernan. Ihr sechs Jahre alter Volvo parkte in der Einfahrt – darum hatte ich sie gebeten. Im Haus brannte Licht. Wie ein Leuchtfeuer zog es mich an – vielleicht Kyle ebenfalls. Alles sah so aus, als sei jemand zu Hause. Und jetzt war auch jemand da.
    Mir kam alles total surreal vor. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Die Haare standen mir zu Berge. Mein sechster Sinn verriet mir, dass Kyle in der Nähe war. Ich wusste es einfach. War er wirklich da, oder verlor ich den Verstand? Ich wusste wirklich nicht, was schlimmer wäre.
    Ich fuhr meinen Wagen in die Garage und schloss die schwere Holztür. In meiner Brust war ein Eisklumpen. Ich hatte Mühe, zu atmen oder klar zu denken.
    Dann ging ich in Kate McTiernans Haus. Mein Gleichgewichtssinn war gestört. Ich hatte Schlagseite nach rechts. Da klingelte das Telefon.
    Ich holte meine Glock heraus und schaute in die Küche. War
Kyle dort? Ich sah niemand. Noch nicht.
Wo steckte er?
Das Schlimmste kommt noch.
War ich diesmal bereit?

    113

    I ch hob den Hörer ab und stieß mit dem Knie gegen den Küchentisch.
    »Ich habe dich überall gesucht, Alex.« Kyle klang ruhig und ungemein selbstsicher. Er hatte kein Gewissen, keinerlei Schuldgefühle. Seine Arroganz verblüffte mich sogar jetzt noch. Ich wünschte, er wäre vor mir, damit ich ihm meine Faust ins Gesicht rammen konnte.
    »Nun, jetzt hast du mich gefunden. Glückwunsch. Vor dir kann ich mich nicht verstecken. Du bist einfach super. Du bist das Superhirn, Kyle.«
    »Ja, das stimmt. Ich habe mir Sorgen wegen dir gemacht, Partner. Ich wollte mich manierlich verabschieden. Ich verschwinde, sobald unser kleines Abenteuer vorbei ist. Und es ist beinahe vorbei. Mann, ist das nicht eine Erleichterung?« »Willst du mir sagen, wo du bist?«, fragte ich.
    Er schwieg eine halbe Sekunde. Ein Adrenalinstoß schoss durch meinen Körper. Mir wurden die Knie weich. Plötzlich hatte ich Angst, was Kyle schon getan haben könnte.
    »Ich nehme an, es schadet nicht, wenn ich es dir sage. Mal nachdenken. Hm. Überall ist Blut, Alex, so viel kann ich dir sagen. Es ist totaler Wahnsinn, dieses Blutbad ist ein Meisterstück. Ich habe mich selbst übertroffen, und auch Gary Soneji, ebenfalls Shafer und Casanova. Das ist wirklich mein Meisterstück. Ich bin in diesen Dingen absolut objektiv, aber das weißt du ja.«
    Mein Herz klopfte, mir war schwindlig. Ich spürte, wie das Blut aus meinem Kopf sackte. Ich suchte am Küchenschrank Halt. »Wo bist du, Kyle? Sag's mir. Wo, zum Teufel, bist du?« »Vielleicht bin ich bei deiner Tante Tia«, sagte er. Dann lachte er wie ein Irrer. »Chapel Gate. So eine hübsche Kleinstadt.«
    Ich stöhnte, meine Beine versagten ihren Dienst. Ich sah meine Familie vor mir: Nana, Jannie, Damon, Alex. Ich müsste bei ihnen sein. Wie war es Kyle gelungen, die FBI-Leute zu überlisten? Und Sampson? Nein, das war unmöglich. »Du lügst, Kyle.«
    »Ach ja? Warum sollte ich lügen? Denk mal nach. Wozu wäre das gut?«
    Das Schlimmste kommt noch. Ich musste Tia anrufen. Ich hätte meine Familie nie verlassen dürfen.
    Da hörte ich einen schrillen Schrei über mir. Was, zum Teufel?
    Ich schaute nach oben und wollte meinen Augen nicht trauen. Kyle sprang aus der Dachbodenluke. Er schrie immer noch. In der rechten Hand hielt er einen Eispickel, in der linken sein Handy.
    Ich hob den Arm, um mich zu schützen, aber ich war nicht schnell genug. Er hatte mich überrumpelt. Ich hatte vergessen, auf dem Dachboden nachzuschauen.
    Er schlug mir den Eispickel in die Brust. Der Schmerz war grauenvoll. Ich fiel auf den Küchenboden. Hatte er mein Herz getroffen? Würde ich sterben? Sollte es so enden?
    Kyle versetzte mir einen Schlag ins Gesicht. Ich spürte, wie Knochen brachen. Meine linke Gesichtshälfte schien weg zu sein.
    Dann hob Kyle die Faust für den nächsten Schlag. Er besaß die Kraft eines Geisteskranken, und er wollte mich bestrafen. In seiner Fantasie war ich eine wichtige Persönlichkeit. Er war krank und geistig verwirrt. Ich konnte nicht begreifen, was er getan hatte. In mir schrie eine Stimme: Mach ihn fertig!
    Der nächste Schlag streifte meine Stirn. Ich hatte den Kopf schnell genug weggedreht. Es war der reinste Albtraum. Der Stahlgriff des Eispickels ragte aus meiner Brust heraus. Ich packte Kyle mit der rechten Hand am Kragen und der Kapuze

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