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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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seiner Windjacke und ergriff mit der linken seine schwarzen Haare. Ich riss ihn zur Seite.
    Irgendwie schaffte ich es, auf die Beine zu kommen. Kyle hielt ich immer noch fest. Wir rangen beide nach Luft. Ich spürte, dass ich schwächer wurde. Blut sickerte aus der Wunde auf mein Hemd.
    Trotzdem stieß ich Kyle mit dem Kopf voraus in die Scheibe von Kates Küchenschrank. Glas splitterte. Überall flogen Splitter umher.
    Dann zog ich Kyle aus dem Schrank, wobei er sich übel das Gesicht zerschnitt. Jetzt wollte ich ihm ebenfalls wehtun als Rache für Betsey Cavalierre, für Zachary Taylor und seine Frau, für alle anderen, die er ermordet hatte. So viele Tote, alle durch dieses herzlose Ungeheuer ums Leben gekommen. Superhirn Kyle Craig. Er schrie: »Meine Augen! Meine Augen!« Jetzt hatte ich ihm wehgetan – endlich!
    Ich landete einen kräftigen Faustschlag auf Kyles Stirn, hielt ihn fest und schlug zu – und wieder und wieder. Ich wollte Kyle Craig körperlich bestrafen. Ich hatte keine Ahnung, woher ich die Kraft nahm. Ich schlug immer wieder auf Kyle ein. Wegen der schrecklichen Morde, des Vertrauensbruchs, weil er mich die ganze Zeit über beobachtet hatte, wegen der furchtbaren Schmerzen, die er meiner Familie zugefügt hatte – und anderen Familien.
    Er hatte das Bewusstsein verloren. Ich ließ ihn auf den Boden fallen. Total erschöpft stand ich über dem leblosen Körper. Ich rang nach Luft, hatte Angst und Schmerzen. Was nun? Ich hatte das Gefühl, nicht mehr ich zu sein. Wer war ich? Was wurde ich? Was hatten all diese brutalen Morde, die ich gesehen hatte, aus mir gemacht?
    Ich trat von dem Bewusstlosen auf dem Boden zurück. Der Eispickel steckte mir noch in der Brust. Er musste raus. Ich wusste, dass ich das nicht selbst tun sollte. Ich musste ins
    Krankenhaus. Vielleicht konnte mir Dr. Kate McTiernan helfen.
Ich telefonierte. Ein äußerst wichtiger Anruf.
Das war nur der Anfang , richtig? Klar.
    Endlich waren Superhirn und ich allein. Wir mussten über so vieles reden. Ich hatte lange darauf gewartet – und vielleicht auch Kyle.

    114

    E s war ein ungutes Gefühl, so über Kyle zu stehen und zu spüren, dass ich keine Ahnung hatte, wer er in Wirklichkeit war. Er war ein außergewöhnlich grausamer Psychopath. Seit Jahren hatte er mich beobachtet, unzählige Male gemordet, auch meine Freunde. »Du elendes Schwein«, flüsterte ich durch die Zähne.
    Unser erster gemeinsamer Fall in Washington war eine doppelte Entführung gewesen. Ich hatte darüber ein Buch geschrieben, und Kyle spielte Im Netz der Spinne eine Rolle. Später half er mir bei der Suche nach einem Entführer und Mörder, der sich Casanova nannte und in der Forschungsabteilung der University of North Carolina und Duke University tätig war. Damals hatten wir Kate McTiernan zum ersten Mal getroffen. Danach behielt Kyle mich immer in seiner Nähe. Ihm verdankte ich meine Ernennung zum Verbindungsoffizier zwischen dem FBI und der Polizei in Washington. Damals wusste ich nicht, warum, heute schon.
    Kyle war jetzt bei Bewusstsein. Ein spöttischer, gespielt mitleidiger Blick huschte über sein Gesicht. Er blickte mich durchdringend an. »Ich weiß. Ja, ich weiß , dass es wehtut. Du hast geglaubt, wir ständen uns nahe und wären Freunde.« Ich sagte nichts, schaute nur in diese eiskalten Augen. Was sah ich darin? Nichts außer Hass und Verachtung. Er war nicht im Stande, Schuld zu fühlen, und schon gar nicht Mitleid. Dann grinste Kyle. Am liebsten hätte ich wieder zugeschlagen. Er lachte. Was war so komisch? Was wusste er? Was hatte er noch verbrochen?
    Er wollte in die Hände klatschen. »Bravo, Alex. Du studierst mich immer noch, richtig? Du solltest aber immer daran denken, dass ich dich bisher jedes Mal geschlagen habe.« »Nur heute nicht«, sagte ich. »Diesmal hast du verloren.«
    »Ach, bist du sicher?«, fragte er. »Bist du überzeugt, dass du die besseren Karten hast, Partner? Wie kannst du sicher sein? Nein, das kannst du nicht.«
    »O doch, ich bin sicher, Partner . Aber ich habe noch einige Fragen. Kläre ein paar Dinge auf. Du weißt, was ich wissen will.«
    Er grinste weiter. Selbstverständlich wusste er das. »North Carolina. Du hattest mich kurzzeitig im Verdacht, weil ich mit dem Gentleman-Killer auf der Duke University studiert hatte. Sehr gut, Alex. Ja, ich kannte ihn und auch Casanova. Herrgott, kannte ich sie! Ich habe mit ihnen gemordet und gejagt. Aber du hast mich vom Haken gelassen, Detective Cross. Dann

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