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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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er sie in New Orleans ermordet?«
    »Vielleicht, weil die Brüder Psychopathen sind und nur Befehle ausführen. Wir müssen den Sire fragen.«
    »Sie glauben, niemand könne ihnen Einhalt gebieten. Nun, da liegen sie falsch«, erklärte Kyle. »Jetzt ist Schluss.« In diesem Moment erlebten wir eine Überraschung. Die Vordertür der Ranch öffnete sich, und heraus schritten mehrere Gestalten in dunklen Gewändern. Die beiden Brüder waren nicht darunter. Die Männer liefen zu einer Wiese, wo Pickups und Vans parkten. Sie starteten die Fahrzeuge und fuhren sie vors Haus.
    Kyle war am Funkgerät. Er alarmierte die Scharfschützen, die in den Bäumen und Felsen hinter uns postiert waren. »Bereit halten!«
»Kyle, vergiss Jamilla nicht!«
Er antwortete mir nicht.
    Wieder öffnete sich die Vordertür. Schemenhafte Gestalten verließen das Haus. Sie trugen schwarze Gewänder mit Kapuzen und marschierten paarweise.
    Bei diesen Paaren hielt eine Person der anderen eine Pistole an den Kopf.
    »Scheiße«, flüsterte ich. »Sie wissen, dass wir hier sind.«
    Es war unmöglich, festzustellen, wer wer war, oder welche der verhüllten Gestalten Geiseln waren. Ich bemühte mich, Jamilla anhand ihres Gangs oder ihrer Figur zu erkennen. War sie unter diesen Gestalten? Mir wurde das Herz schwer. Von hier oben vermochte ich sie nicht zu erkennen. »Zugriff. Jetzt!«, befahl Kyle. »Los! Los!«
    Die Gestalten in den schwarzen Gewändern marschierten weiter zu den wartenden Fahrzeugen.
    Plötzlich fiel eine Geisel auf den Boden – nur eine einzige.
»Das ist sie«, schrie ich.
»Schafft sie raus!«, befahl Kyle.
    Ein Scharfschütze gab einen Schuss ab. Eine Gestalt sank in sich zusammen.
    Wir rannten den steilen Hang zur Ranch hinunter. Einige der schwarzgewandeten Gestalten schossen auf uns, aber keiner wurde verletzt. Noch erwiderten die FBI-Leute das Feuer nicht. Dann ertönten Gewehrsalven. Mehrere der Gestalten fielen zu Boden, tot oder verwundet. Einige hoben die Arme, um sich zu ergeben.
    Ich hielt meine Augen auf die Gestalt gerichtet, die ich für Jamilla hielt. Sie war aufgestanden und taumelte. Dann streifte sie die Kapuze zurück. Ja, es war Jamilla. Sie schaute den Hang herauf und hob die Arme.
    Ich sprintete los. Ich suchte die Brüder – und den Sire.
    Doch zuerst lief ich zu Jamilla. Sie massierte sich die Handgelenke, sie zitterte. Ich legte ihr meine Jacke um. »Alles okay?«
    »Ich bin nicht sicher. Sie haben mich an einen Deckenbalken gehängt, Alex. Was für eine unfassbare Szene. Sie können es sich nicht vorstellen. Ich dachte, ich sei tot.« Tränen standen in ihren Augen. »Wo ist der Sire?«, fragte ich.
    »Vielleicht noch drin. Ich glaube, es gibt noch einen anderen Ausgang.«
    »Sie bleiben hier und rühren sich nicht vom Fleck. Ich schau mich mal um.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nie im Leben. Ich habe eine offene Rechnung zu begleichen. Ich komme mit.«
    Jamilla und ich durchsuchten das Haupthaus der Ranch, danach das große frei stehende Nebengebäude. Wir fanden niemanden, auch nicht William oder Michael Alexander. Auch nicht den mysteriösen Sire. Jamilla zitterte immer noch, aber sie weigerte sich, zurückzugehen.
    »Sind Sie sicher, dass die Brüder nicht mit den anderen herausgekommen sind?«, fragte sie. »Die beiden Blonden? Mit
    den Pferdeschwänzen?«
    »Wenn sie dabei waren, hat Kyle sie jetzt. Jedenfalls nehme ich das an. Durchsuchen wir mal diesen kleineren Schuppen. Wissen Sie, was da drin ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Als ich ankam, haben sie mir nicht die große Besichtigungstour gegönnt, nur den Weg direkt ins Verlies. Dann haben sie mich hängen lassen, wie man so sagt.« Ich riss die Tür des Schuppens auf und sah Heizkessel und eine Wasserpumpe. Der Raum stank nach Urin. Eine Maus flitzte in ein Loch in der Wand. Ich zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. Zwei Körper lagen mit ausgestreckten Armen und Beinen vor der gegenüberliegenden Wand. Es waren Teenager, männlich. Abgesehen von einigen Ringen im Gesicht und in der Brust, waren sie nackt.
    Ich beugte mich über sie, um sie genauer zu betrachten. »Sehen für mich wie Straßenkinder aus. Das Blut ist aus den Körpern gesaugt.« Es gab Bisswunden – nicht nur am Hals, sondern auch im Gesicht und an den Gliedmaßen. Die Haut der beiden war so blass wie Alabaster.
    Ich wandte mich von den verschleierten Augen ab, die zu mir heraufstarrten. Im Moment konnten wir nichts für sie tun. Mir fiel eine rötlich braune

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