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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Wie Kayla Coles versprochen hatte, rief sie Nana an. Nach ihrem Gespräch mit Nana redeten wir miteinander.
    »Ich wollte Ihnen noch mal für Ihre Hilfe danken«, sagte ich.
    »Es tut mir Leid, dass ich neulich im Wohnzimmer so unhöflich war.«
    »Wieso glauben Sie, dass Sie unhöflich waren? Sie hatten schlichtweg Angst. Ich glaube nicht, dass ›Unhöflichkeit‹ zu Ihrem Makeup gehört. Aber nun zu Ihrer Großmutter. Sie leidet unter einer atrialen Fibrillation, aber wenn man alles in Betracht zieht, ist das nicht allzu schlimm.«
    »Sagen Sie mir, weshalb ich darüber glücklich sein sollte«, meinte ich.
    »Nicht glücklich. Aber die Behandlung ist noninvasiv und sehr Erfolg versprechend. Ich glaube, wir können sie mit einer Katheterablation behandeln. Damit fangen wir an. Am nächsten Tag kann sie heimgehen, und in einer Woche ist sie hoffentlich wieder ganz sie selbst.«
    »Wann sollte sie zu der Behandlung kommen?«, fragte ich.
    »Das liegt bei ihr. Ich würde aber nicht länger als zwei Wochen warten. Als ich den Krankenhausaufenthalt ansprach, klang sie etwas störrisch und meinte, sie hätte zu viel zu tun.«
    »Ich rede mit ihr. Mal sehen, ob es hilft. Was tun wir bis dahin?«
    »Nur Baby-Aspirin. Einmal pro Tag einundachtzig Milligramm. Sie muss das Koffein einschränken – Kaffee und Tee.
    Und Nana sollte alle Situationen vermeiden, die zu Stress führen könnten. Viel Glück damit.«
    »Das ist alles?«, fragte ich.
    »Im Augenblick, ja. Bitte passen Sie wegen des Stresses auf.
    Wenn sie will, bleibe ich mit ihr in Verbindung.«
    »Ich weiß, dass sie das will.«
    Kayla Coles lachte. »Gut. Sie ist eine kluge alte Frau, nicht wahr? Wir werden dafür sorgen, dass sie hundert wird.«
    Ich lachte. »Ich hoffe, ich erlebe, dass sie hundert wird. Also keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, bis sie zur Behandlung ins Krankenhaus geht.«
    »Nein, keine. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie nicht zu viel Aufregung in ihr Leben bringen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach ich.
    »Tun Sie Ihr Bestes, und lassen Sie sich nicht erschießen«, sagte Kayla, ehe sie auflegte.
89
    Wenn ich zu Hause blieb, konnte ich nicht erschossen werden – jedenfalls glaubte ich das. Mehrere Tage nach meinem Gespräch mit Dr. Kayla Coles kam ich morgens hinunter, um für die Kinder das Frühstück zu machen. Nana saß auf ihrem Platz am Küchentisch, vor ihr ein großer brauner dampfender Becher.
    »Nein, nein.« Ich drohte ihr mit dem Finger.
    »Koffeinfrei«, erklärte sie. »Fang bloß nicht an, mich zu bemuttern, Alex.«
    »Nein, nein. Ich sage nicht mal, dass du heute Morgen ein bisschen überempfindlich bist. Gut geschlafen?«
    »Niemand in meinem Alter schläft gut. Ich habe einen Termin für die Katheterablation gemacht. Ich gehe heute in einer Woche hin. Glücklich?«
    »Sehr glücklich«, sagte ich und umarmte sie. Sie erwiderte die Umarmung. Dr. Kayla hatte Recht – sie war für ihr Alter kräftig.
    Später sprach ich mit dem FBI-Direktor Burns. Er teilte mir mit, dass er die E-Mail von Fußsoldat zurückverfolgen ließ, aber bis jetzt ohne Erfolg. Er fragte, ob ich über sein Angebot, für das FBI zu arbeiten, ernsthaft nachgedacht hätte. Ich hatte diese Frage erwartet.
    »Ich habe darüber nachgedacht. Mein Leben ist plötzlich etwas kompliziert geworden. Vor allem muss ich erst mal diesen Fall mit der Armee irgendwie zum Abschluss bringen.«
    »Hilft die Armee, oder wirft sie Ihnen Knüppel zwischen die Beine?«, fragte Burns.
    »Ein bisschen von beidem. Ich habe ein paar wirklich prima Leute kennen gelernt. Aber die Armee ist wie alle anderen. Bei diesem Mordfall läuft eine unglaubliche Schweinerei ab. Die Armee weiß es, und ich weiß es. Ich spüre es in den Knochen.
    Es wird noch mehr Morde geben. Das ist meine Angst.«
    »Wenn ich helfen kann, Alex, tue ich das gern, ganz ohne Bedingungen«, sagte Burns. »Das ist ein großer Fall. Und ich halte ihn für wichtig.«
    »Danke, ich weiß Ihr Angebot zu schätzen.«
    Nach dem Telefonat machte ich mich auf die Suche nach Nana. Sie werkelte wie üblich in der Küche. In ihrer Küche, in ihrem Haus.
    »Ich brauche eine Pause und du auch«, sagte ich. »Wohin willst du nach deiner Behandlung gehen?«
    »Paris«, antwortete Nana, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Dann vielleicht Rom. Selbstverständlich auch Venedig. Florenz wäre auch schön. Danach über London wieder nach Hause. Kurz mal die Königin besuchen. Was meinst du? Klingt zu überspannt? Vielleicht

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