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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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meine Brust. Auch er trug eine Nachtbrille und sah wie ein Alien aus.
    Dann tauchte Thomas Starkey auf. Er trug ebenfalls eine Brille und starrte zu uns in den Graben hinab. Sein M-16 war genau auf mein Gesicht gerichtet. Er grinste sein grauenvolles Siegerlächeln.
    »Du hast keine Ruhe geben, Arschloch. Jetzt ist Brownley tot. Und dein Partner«, sagte er. »Bist du zufrieden?«
    »Du hast die beiden Frauen vergessen – und den Anwalt«, sagte ich.
    Es war eigenartig, Starkey und Griffin durch die Nachtsichtbrille zu betrachten und zu wissen, dass sie mich auch so sahen. Ich wollte unbedingt, dass sie die Brillen abnähmen. Aber leider taten sie es nicht.
    »Was, zum Teufel, ist in Vietnam passiert?«, fragte ich Starkey. »Was hat das alles ausgelöst? Was, zum Teufel, war los?«
    »Alle, die drüben waren, wissen, was geschehen ist. Niemand will darüber reden. Die Dinge gerieten einfach außer Kontrolle.«
    »Welche Dinge, zum Beispiel, Starkey? Wie ist es so schlimm geworden?«
    »Anfangs hatte nur ein Platoon durchgedreht. Jedenfalls hat man uns das erzählt. Man hat uns ins An-Lao-Tal geschickt, um dem ein Ende zu bereiten. Um aufzuräumen.«
    »Du meinst, eure eigenen Soldaten zu erschießen? Lauteten so deine Befehle, Starkey? Wer, zum Teufel, steckt dahinter?
    Warum jetzt nach so langer Zeit diese Morde?«
    Ich würde sterben, doch zuvor wollte ich die Antworten wissen. Ich musste die Wahrheit erfahren. Was für eine beschissene Grabinschrift: Alex Cross. Starb, weil er die Wahrheit suchte.
    »Verdammt, ich habe keinen blassen Schimmer«, zischte Starkey. »Ich weiß auch nicht alles. Und jetzt will ich nicht weiter darüber reden. Vielleicht schneide ich dich in kleine Stücke. Das ist dort drüben auch passiert. Ich zeige dir, was man im An-Lao-Tal gemacht hat. Siehst du dieses Messer.
    Damit kann ich wirklich hervorragend umgehen. In letzter Zeit hatte ich viel Gelegenheit, zu üben.«
    »Das weiß ich. Ich habe einige deiner Metzeleien gesehen.«
    Dann passierte etwas so Seltsames, das ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht erhofft hatte. Es raubte mir total die Sinne.
    Ich blickte an Starkey vorbei. Der Hintergrund hatte sich verändert. Erst wusste ich nicht, was es war, doch dann wurden mir die Knie weich.
    Sampson war weg!
    Ich sah seine Leiche nicht mehr. Ich fragte mich, ob ich den Verstand verloren hätte. Dort drüben hatte seine Leiche gelegen – in der Nähe der hohen Buche. Jetzt nicht mehr.
    Keine Warnung, Alex.
    Keine Gefangenen.
    Kapierst du, was ich sage?
    Ich hörte das Echo dieser Worte in meinem Kopf. Ich hörte den genauen Klang .
    »Legt die Waffen weg!«, befahl ich Starkey und Griffin.
    »Fallen lassen, sofort!«
    Sie schauten mich verblüfft an, hielten aber die Gewehre weiterhin auf mich gerichtet.
    »Ich werde dich überall zerschneiden«, sagte Starkey. »Das dauert Stunden. Wir werden uns bis zum Morgen vergnügen, das verspreche ich dir.«
    »Waffen fallen lassen!« Ich hörte Sampsons Stimme, ehe ich ihn hinter einer Buche hervortreten sah. »Und das Messer, Starkey! Du wirst niemanden aufschneiden.«
    Warren Griffin wirbelte herum. Zwei Schüsse erwischten ihn in der Kehle und in der Brust. Sein Gewehr ging los, als er nach hinten zu Boden stürzte. Blutfontänen schossen aus den Arterien der Wunden, als er starb.
    »Starkey, nein!«, schrie ich. »Nein!«
    Thomas Starkey hielt das Gewehr auf mich gerichtet. Da erwischte ihn ein Treffer oben in der Brust. Doch das hielt ihn nicht auf. Ein zweiter Schuss traf Starkey in die Seite, so dass er sich um die eigene Achse drehte. Der dritte Schuss landete in der Stirn. Thomas Starkey sank als blutender Haufen in sich zusammen. .Sein Gewehr und sein Messer rollten mir vor die Füße. Seine leeren Augen starrten zum Nachthimmel empor.
    Keine Gefangenen.
    Sampson winkte mir zu. Dann rannte er los. »Ich bin okay.
    Ich bin okay«, schrie er.
    Dann brach er in meinen Armen zusammen.

Fünfter Teil
    Vier blinde Mäuse
100
    Nach der Schießerei in Georgia war Jamilla ein wahres Gottesgeschenk.
    Sie rief jeden Tag an, manchmal auch zwei und drei Mal.
    Wir redeten, bis sie spürte, dass ich ein wenig heilte. Sampson war derjenige, der körperlich verletzt war, aber seine Heilung machte gute Fortschritte, nur ich hatte bleibende Schäden. In meinem Leben hatte es zu lang zu viele Tote gegeben.
    Eines Morgens kam Dr. Kayla Coles schon früh in die Fifth Street. Sie marschierte direkt in die Küche, wo Nana und ich beim Frühstück

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