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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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gerade etwas eingefallen.
    »Und dann war da so ein Klicken«, sagte er.
    Zoe sah ihn an.
    »Was denn für ein Klicken?«, hakte ich nach.
    »So wie...« Er hob die Hand und schob den Daumen vor und wieder zurück. »So wie bei dem Ding, was Dad früher immer benutzt hat.«
    »Das Diktiergerät?«, sagte Mrs. Coyle unvermittelt.
    »Ja, genau. Als wir noch in Madison gewohnt haben.«
    »Als Ed noch als Rechtsanwalt gearbeitet hat, da hat er seine Briefe immer von zu Hause aus diktiert«, wandte sich die First Lady an mich. »Ständig.«
    »Das hab ich auch gehört«, sagte Zoe leise. Alle unsere Blicke richteten sich auf sie. Sie machte jetzt dieselbe Geste wie Ethan. »Es war genau so... klick ein, klick aus.«
    »Ja, genau«, fuhr Ethan fort und nickte. »Als hätte er sich die ganze Zeit selber aufgenommen.«

  112
    Aufnahme.
    »Jetzt bin ich schon seit einer Woche ein braver Junge. Aber ich habe ja keine große Wahl, nicht wahr? Höchstens im Knast würden noch mehr Bullen auf mich aufpassen. Jetzt fühlt es sich eben so an wie Knast.
    Aber wenigstens kann ich regelmäßig hier rauskommen, mir die Beine vertreten und meine Gedanken sortieren.
    Hier ist wahrscheinlich für lange Zeit der letzte Rückzugsort, der mir geblieben ist. Und selbst der wird nicht mehr lange bleiben, was er ist, wenn erst mal alle möglichen Typen hierherkommen und gaffen und wissen wollen, was genau hier eigentlich passiert ist.
    Das ist irgendwie deprimierend, finde ich. Ich meine, auch wenn alle erfahren haben, was geschehen ist, dann heißt das doch noch lange nicht, dass sie auch wissen, warum. Und um nichts anderes geht es doch.
    Meine neuen kleinen Freunde vom FBI und von der Metro Police halten mich alle für einen sadistischen Schweinehund, der mit dem Verbrechen des Jahrhunderts davongekommen ist. Tja, für alle die habe ich eine große Neuigkeit. So, wie ich das sehe, bin ich keineswegs davongekommen. Jetzt stehen wir alle wieder am Ausgangspunkt. Und ich weiß, was ich als Nächstes tun werde. Ich werde Alex Cross töten.«
    Stopp.
    Er blickte von der Klippe hinunter zu dem alten Bauernhof. Die Polizei und das FBI waren mittlerweile verschwunden, aber sie hatten überall deutlich sichtbare Spuren hinterlassen. An etlichen Bäumen hingen noch Fetzen des gelben Absperrbandes, und in der Erde steckten ein paar vereinzelte, pinkfarbene Fähnchen.
    Es war verlockend, nach unten zu gehen und sich ein bisschen umzusehen, aber jetzt noch nicht. Es war noch zu früh.
    Nicht dass sie ihn wegen seiner Neugier hätten einsperren können, aber das war vorerst nahe genug. Es wurde auch wirklich langsam spät. Nach einem letzten Blick drehte er sich um und ging zurück in den Wald.
    Aufnahme.
    »Ich bin mir unschlüssig. Vielleicht hätte ich sie doch umbringen sollen, solange ich noch die Möglichkeit dazu gehabt habe. Wenn Ethan und Zoe gestorben wären, dann hätte es zumindest einen Sinn haben können.
    Aber so habe ich lediglich erreicht, dass meine Sicht der Dinge sich wieder einmal bestätigt hat. Wir leben in einer Welt, in der manche Kinder einfach mehr Wert haben als andere. Und der Durchschnittsbürger auf der Straße findet das eigentlich nicht weiter schlimm, solange es nicht seine eigenen Kinder sind, die verarscht werden oder sterben müssen.
    Aber soll ich euch mal was verraten? Ich bin kein Durchschnittsbürger. Und ich bin auch nicht wahnsinnig. Ich habe eine bedeutende Geschichte zu erzählen. Die Menschen müssen sie hören, und ich höre nicht eher auf, bis sie fertig geschrieben ist.
    Du sollst nicht in Vergessenheit geraten, Zach. Das ist ein Versprechen, mein Großer. Ich sorge dafür, dass du stolz bist, und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Wenn ich fertig bin, dann wird dein Tod einen Sinn gehabt haben.«
    Stopp.
    Er steckte das Diktiergerät in die Tasche und nahm für den Rest des Weges Pfeil und Bogen in die Hand, aber sogar die Kaninchen schienen ihm zurzeit weiträumig auszuweichen.
    Auch egal. Er war ohnehin zu abgelenkt, um vernünftig jagen zu können.
    Es fing gerade an dunkel zu werden, als er aus dem Wald auf die alte Feuerschneise trat, wo er normalerweise seinen Wagen parkte. Sein Kopf war so voll wütender Gedanken, dass er das andere Auto erst sah, als er praktisch dagegen stieß.
    Und dann sah er auch die Bullen. Sie waren zu zweit. Einen erkannte er nur an seiner Größe er musste deutlich über zwei Meter groß sein.
    Das Gesicht des anderen würde Rodney Glass sein Leben lang nicht mehr

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