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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dass er nicht mehr bei uns wohnte. Wenn nicht die ganze Familie am Tisch saß, fühlte es sich immer noch irgendwie leer an.
    »Worüber reden?«, meldete sich Jannie noch einmal. Sie g ab mir einen Guten-Morgen-Kuss und zeigte auf die Zeiung mit den Bildern von Ethan und Zoe. »Diese Entfühung?«
    »Entschuldige bitte, aber habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt? Ich will nicht darüber reden«, entgegnete ich. »Und außerdem ihr müsst euch beeilen. Der Bus fährt in fünfzehn Minuten ab, pünktlich.«
    Jannie zog eine Grimasse, die ich wahrscheinlich gar nicht mitbekommen sollte, und schenkte sich ein Glas Saft ein. Ich versteckte mich wieder hinter meiner Zeitung, während Nana den Kindern Rührei mit Käse und Vollkorntoast auftischte und Kakao einschenkte.
    Ein, zwei Minuten lang war es verdächtig still in der Küche. Aber ich konnte ihre Blicke durch die Zeitung hindurch genau spüren.
    Dann meldete sich Jannie wieder zu Wort. »Du, Dad?«
    »Ja?«, sagte ich, und zwar so ruhig und beherrscht, wie ich nur konnte.
    »I-Aah hat gerade angerufen. Er will seine schlechte Laune wiederhaben.«
    Was sollte ich dazu sagen? Ali brach in schallendes Gelächter aus und klatschte seine Schwester über den Tisch hinweg ab. Ich hörte Nana drüben bei der Spüle kichern. Zuerst hatte das FBI ganz offensichtlich jeden Respekt vor mir verloren, und jetzt auch noch meine Familie. Verdammt noch mal, hatte ich denn kein Recht, einfach nur ein bisschen neben der Spur zu sein?
    »O Herr, gib, dass dieser Mann heute einen Verbrecher fangen kann«, sagte Nana. »Da hätten wir alle etwas davon.«
    »Kein Kommentar«, gab ich zurück und schickte, nur zur Sicherheit, noch ein leises Knurren hinterher.
    Als die Stimmung gerade wieder ein bisschen entspannter wurde, kam Bree die Treppe herunter. Zerzauste Haare, zerknittertes T-Shirt, barfuß. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Alex! Mach den Fernseher an. Mach sofort den Fernseher an!«
    Normalerweise ist sie ohne Kaffee nicht einmal annähernd so schnell, darum war mir klar, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte. Ich hastete ins Wohnzimmer, wo sie schon vor dem Fernseher stand. Auf Channel 4 lief eine Live-Reportage.
    »Was ist denn los?«, wollte ich wissen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Bree. »Aber im McMillan Reservoir ist irgendetwas Schlimmes passiert. Irgendwas mit der Trinkwasserversorgung anscheinend.«

   25
    Sämtliche Schulen wurden geschlossen. Bree blieb mit Ali und Jannie zu Hause, während ich ins Büro raste. Unterwegs führte ich etliche Telefonate, erfuhr aber lediglich, dass die Notaufnahmen der Krankenhäuser regelrecht überschwemmt wurden. Hunderte Patienten mit blutigem Erbrechen, Sehstörungen, Atemnot, Bewusstlosigkeit, einige sogar mit Herzinfarkten.
    Man brauchte nicht viel Fantasie, um an das Schlimmste zu denken. Washington wurde angegriffen. Aber wer steckte dahinter?
    Hatte es etwas mit der Entführung der Coyle-Kinder zu tun? War das nicht nur ein Albtraum, sondern eine reale Möglichkeit?
    Im Daly Building, der Zentrale der Metro Police, sah jedenfalls alles danach aus. Polizeifahrzeuge und Busse standen in Doppelreihen abfahrbereit vor dem Gebäude. Streifenwagen fuhren in gleichmäßigem Strom dicht hintereinander aus der Tiefgarage. Es kam mir fast so vor, als würde ich in einer Einbahnstraße in die verkehrte Richtung fahren.
    Im Gebäude selbst rannten uniformierte Polizisten und Kriminalbeamten buchstäblich durch die Flure. Es war eine Mobilmachung in einem Ausmaß, wie ich es noch nie erlebt hatte.
    Ich ging direkt ins Joint Operations Conference Center. Noch mehr Chaos. Es war einfach überwältigend. Überall klingelten Telefone, ununterbrochen fanden Gespräche und Konferenzen statt. Zwei Männer aus meinem Team, Jerry Winthrop und Aaron Goetz, standen am Rand des Geschehens und warteten auf Befehle.
    »Gibt es Todesopfer?«, wollte ich von Jerry wissen. »Hast du schon was gehört?«
    Er schüttelte den Kopf. »Weiß nicht, Alex. Alle sind am Durchdrehen. Siehst du ja. Wir sollen hier warten, bis wir Bescheid kriegen, wo es hingeht.«
    Im vorderen Teil des großen Raums war Ramon Davies, Superintendent der Kriminalpolizei, am Telefon. Neben ihm standen Jocelyn Kilboum, aus der internen Heimatschutz Abteilung des MPD sowie Hector Nunez, der für die Spezialeinheiten verantwortlich war, dazu noch ein paar unbekannte Gesichter.
    »Wer sind denn die Anzugträger da vorn?«, wollte ich wissen.
    »Der ganz links ist von der

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