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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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er den Anfang... und er hatte das Ende.
    Aufnahme.
    »Die Saftkartons gibt es bei Safeway, zwei Querstraßen von meinem Haus entfernt, im Dreierpack für einen Dollar neunundneunzig. Das Rohypnol ist natürlich ein klein wenig schwieriger zu bekommen, aber wenn man weiß, wo, lässt sich auch das beschaffen. Zwei Milligramm alle zwölf Stunden scheinen wunderbar zu funktionieren. Die beiden sind so benebelt, dass ich nicht einmal weiß, ob sie mitbekommen haben, was los ist.«
    Stopp.
    Das mit Safeway interessierte vielleicht wirklich niemanden, aber auch egal. Tonbandkassetten waren spottbillig. Er würde einfach weitermachen, jedes Wort aufzeichnen und das ganze Material dann später durchgehen. Die leeren Kassetten konnten im Handschuhfach seines Wagens liegen bleiben. Die bespielten bewahrte er an einem Ort auf, wo niemand sie finden würde. Genau wie Ethan und Zoe.
    Draußen waren die Schatten schon spürbar länger geworden. Er musste los, wenn er bei Einbruch der Dunkelheit wieder an seinem Wagen sein wollte. Und das wollte er.
    Er nahm die beiden Saftkartons mit dem Klebeband über dem winzigen Loch, das die Nadel der Spritze hinterlassen hatte, vom Beifahrersitz und steckte sie in seine Tasche. Den dritten Karton wollte er unterwegs austrinken. Er würde eine Stunde durch den Wald und eine Stunde zurück nach Hause brauchen, vorausgesetzt, er schlug ein gutes Tempo an, und das würde er. Er war in hervorragender körperlicher Verfassung.
    Er stieg aus und holte seinen Reflexbogen aus dem Kofferraum, dazu den Lederköcher mit den Pfeilen. Die Rehsaison ging zwar erst in sechs Wochen los, aber auch Kaninchen und Eichhörnchen waren immer wieder eine lohnende Beute. Aber vor allem war die Jagd ein guter Vorwand, um hier draußen zu sein. Nicht dass in diesem Teil des Waldes besonders viele Leute unterwegs waren, aber es konnte trotzdem nicht schaden, schön vorsichtig zu sein.
    Aufnahme.
    »Noch etwas. Das FBI hat meine kleine Nachricht mit keinem Wort erwähnt. Also, nur für den Fall, dass es nicht bereits klar geworden ist: Es ging mir nie ums Geld. Weder mit der Entführung der Kinder noch mit dem Buch. Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich Tantiemen kassieren könnte, wenn das hier fertig ist. Ich werde das Buch bei Barnes & Noble oder im Walmart kaufen müssen, genau wie alle anderen auch.« Stopp.
    Aufnahme.
    »Aber es wird eine wahnsinnige Geschichte werden. Auf jeden Fall. Ihr werdet schon sehen.«
    Stopp.

Zweites Buch
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    BUCHSTABENSUPPE

   28
    »Mit einer Gesamthöhe von 169,30 Metern thront das Washington Monument majestätisch über der National Mall.
    Der weiße Marmorobelisk wurde im Dezember 1884 fertiggestellt. Die feierliche Einweihung erfolgte am...«
    Hala versuchte, die Propaganda unglaublich lästig und dazu noch vom Band und das ganze übrige Gefasel auszublenden, während der Bus die Stadtrundfahrt auf der Independence Avenue fortsetzte. Es hörte sich fast so an, als würden die Räder des Busses an der schmutzigen Straßenoberfläche festkleben. Überall nur Dreck. Was für eine ekelhafte Stadt! Und doch, ganz egal, wohin man schaute, überall stand ein anderes, monströses Denkmal zu Ehren der amerikanischen Arroganz und Macht herum.
    Welch eine Ironie. Sie hatte dieses Land erst wirklich zu hassen gelernt, als sie zum Studium hierhergekommen war. Vier Jahre an der University of Pennsylvania, und was hatte sie dabei gelernt? Nur, dass die Vereinigten Staaten so ungefähr das größte fehlgeschlagene Experiment in der Geschichte der Menschheit waren.
    »Wir überqueren nun die Brücke nach Arlington, aber wenn Sie sich noch einmal umdrehen möchten, dann haben Sie einen schönen Blick auf das Jefferson Memorial...«
    Hala senkte den Blick in ihren Schoß, wo die Broschüre mit der Tourbeschreibung lag. Sie war, versehen mit einigen wenigen Instruktionen, unter der Tür ihres Hotelzimmers hindurchgeschoben worden. Beim Arlington National Cemetery sollten sie den Bus verlassen. Und, so ein Zufall. Da waren sie schon.
    Tarik stand im Gang und trat von einem Fuß auf den anderen. Er sah heute Morgen seltsam aus, aber auch seltsam attraktiv. Sein frisch rasiertes Gesicht lag im Schatten einer Baseballmütze mit dem Emblem der Baltimore Ravens. Hala hatte ihre Haare auf Nackenlänge gekürzt und versucht, sie so braun wie irgend möglich zu färben. Dennoch sah sie immer noch hübsch aus, und das gefiel ihr sehr. Eine Baseballmütze stand für sie jedenfalls nicht zur

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