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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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senkte, wurden sie nicht, wie sonst üblich, von einem Marinesoldaten in blauer Paradeuniform in Empfang genommen.
    Kaum hatte der Hubschrauber den Boden berührt, ging die vordere Luke auf. Die Treppe wurde ausgefahren.
    Erst dann wurde der Präsident die letzten Meter über den Rasen eskortiert, in der Mitte eines schnellen und sehr leichtfüßigen Zehn-Mann-Schutzschildes.
    Zwei Passagiere waren bereits an Bord auch das eine Missachtung der protokollarischen Vorschriften. FBI-Direktor Burns und die Anti-Terror-Beraterin des Präsidenten, Norma Tiefei, erhoben sich, als Coyle die Kabine betrat.
    Mrs. Coyle und ihre Eskorte kamen wenige Sekunden später an Bord. Sie setzten sich auf ihre Plätze.
    Vier Secret-Service-Leute blieben mit an Bord. Sobald die Luke geschlossen und Marine One wieder in der Luft war, zogen sie sich in die hintere Kabine zurück und ließen den Präsidenten mit seinen Beratern allein.
    »Also los, Ron, raus mit der Sprache«, wandte sich der Präsident an Direktor Burns. »Ich will alles wissen.« Seine Frau saß neben ihm und hielt seine Hand. Wie viel mehr konnten sie denn überhaupt noch verkraften?
    »Sir, ich bedaure unendlich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Außenminister Cho und drei seiner Mitarbeiter soeben bei einer Bombenexplosion ums Leben gekommen sind.«
    »O Gott. Martin Cho.«
    »Es war, genau genommen, ein Angriff auf seine Wagenkolonne«, fuhr Burns fort. »Vermutlich von Al Ayla, aber sicher lässt sich das noch nicht sagen. Es existiert jedoch eine hohe Übereinstimmung mit bestimmten geheimdienstlichen Erkenntnissen.«
    »Wie meinen Sie das? Was denn für Erkenntnisse?«, hakte der Präsident nach.
    »Eine Informantin, Sir. Aus dem Inneren der Organisation. Wir wissen nicht, ob sie an der Durchführung der Aktionen direkt beteiligt ist oder eher nicht, aber die Informationen sind, wie es scheint, sehr zuverlässig.«
    »Eine Frau?«, sagte der Präsident.
    Burns nickte. »Bis jetzt war sie nur eine von tausend verschiedenen Möglichkeiten. Wir haben Bekennerschreiben von al-Qaida, der Hisbollah und allen anderen, die sich sonst noch da draußen rumtreiben, erhalten.«
    »Und die Kinder?«, schaltete Mrs. Coyle sich ein. »Hat diese Frau... diese Informantin... auch etwas über Ethan und Zoe gesagt?«
    »Kein Wort, Madam, tut mir leid«, erwiderte Burns. »Aber wir haben eine Liste mit möglichen Anschlagszielen erhalten. Eine Liste, die wir, um ehrlich zu sein, bis vor einer Viertelstunde noch für sehr unwahrscheinlich gehalten haben.«
    »Weiter«, forderte Coyle ihn auf. »Was sind das für Ziele?«
    »Allesamt Menschen, Sir«, erwiderte Burns. »Es ist eine Liste mit achtzehn Namen. Vizepräsident Flynn steht an oberster Stelle, Heimatschutzminister Ribillini an achtzehnter.«
    »O Gott.« Coyle hatte alles gehört, was er hören musste. »Bitte, sagen Sie, dass Martin Cho nicht auf dieser Liste gestanden hat.«
    »Ich fürchte doch. Gleich hinter dem Sprecher des Abgeordnetenhauses und dem amtierenden Senatspräsidenten.«
    »Das heißt also...«, sagte der Präsident gedehnt.
    »Ganz genau, Sir«, bestätigte Burns. »Wir sprechen hier von sämtlichen Nachfolgekandidaten für das Präsidentenamt, genau wie in der Verfassung festgelegt.«

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    Als Nächstes ergriff Norma Tiefei, die Präsidentenberaterin für Terrorismusbekämpfung, das Wort. »Alle, die auf dieser Liste stehen, bekommen zusätzliche Personenschützer zugeteilt, über die ohnehin bestehenden Schutzmaßnahmen hinaus. Im Klartext bedeutet das: Geheimdienstagenten, Katastrophenschützer in ständiger Bereitschaft, dazu zusätzliche Transportbegleitung. Wobei wir allerdings hoffen, Reisen und Fahrten auf ein absolutes Minimum beschränken zu können.«
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass die unsere ganze Regierung lahmlegen!«, blaffte der Präsident Tiefei an. »Genau das haben sie nämlich vor! Und genau deshalb bin ich zurück nach Washington gekommen. Haben Sie eine Ahnung, wie Bush unter Druck geraten ist, weil er am 11. September nicht sofort vor Ort war?«
    »Das war aber eine Entscheidung, die er nicht selbst getroffen hat, Sir. Ich bin mir darüber im Klaren, dass er nichts dafür konnte«, erwiderte Tiefei so diplomatisch wie nur möglich.
    »Ja, genau. Das ist mir auch klar«, erwiderte Coyle. Es waren ja gerade diese programmierten Abläufe, die ihm so auf die Nerven gingen. Das Gefühl, nicht als Einzelner durch die Weltgeschichte zu reisen, sondern immer zu fünft, sechst, zehnt

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