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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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oder noch mehr. Das war die eigentliche Bürde des Präsidentenamts.
    »Im Augenblick, Sir«, sagte Tiefei, »ist es das Beste, wenn Sie unsichtbar bleiben.«
    »Wieder mal«, knurrte der Präsident und drehte sich um, weg von all den ungewollten Ratschlägen. »Wo fliegen wir eigentlich hin, Archie?«, rief er nach hinten.
    Agent Walsh, der Leiter der präsidialen Wachmannschaft, stellte sich in den schmalen Gang zwischen ihnen und dem Piloten.
    »Nach Andrews, Sir. Die Air Force One ist startklar.«
    »Und dann?«
    Walsh blieb, wo er war, aber er sagte kein Wort, trotz der peinlichen Stille, die nun entstand. Das Ziel dieses Flugs war im Moment weder für Burns’ noch für Tiefeis Ohren bestimmt.
    »Dann eben nicht, verdammt noch mal«, blaffte der Präsident. Er spürte, wie Regina die Hand auf seine legte, sanft und fest zugleich. Er sah sie an, und es kam ihm so vor, als würde nur ihr unbändiger Wille sie vor dem völligen Zusammenbruch bewahren. Er war ihr genau die gleiche Selbstbeherrschung schuldig. Und, ehrlich gesagt, seinen Beratern auch. Auch sie schwebten jetzt in Lebensgefahr.
    »Was ist mit Chos Angehörigen?«, erkundigte er sich.
    »Wir haben Agenten nach Bethesda und nach Oakland geschickt«, antwortete Burns. »Es wird keine Stunde mehr dauern, bis ihnen eine komplette Einheit zum Schutz zur Verfügung steht Mrs. Cho, ihren beiden Söhnen und der Mutter des Außenministers.«
    »Ich möchte mit Lottie persönlich sprechen.«
    »Selbstverständlich, Sir. Sobald wir in der Luft sind, wird es auch eine Videokonferenz mit dem Generalstab geben«, sagte Tiefei. »Und danach mit der CIA-Arbeitsgruppe, die Sie bereits kennengelemt haben, falls Sie daran teilnehmen wollen. Ich glaube, das wäre gut.«
    »Selbstverständlich ist es das«, sagte der Präsident.
    »Das ist die Gruppe von Alex Cross, nicht wahr?«, erkundigte sich Mr.s Coyle.
    »Jawohl, Madam.« Burns ahnte ihre nächste Frage bereits.
    »Er wird sich auch weiterhin auf seine bisherige Aufgabe konzentrieren.«
    »Gut«, erwiderte sie. »Danke.« Es war mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass die First Lady den bekannten Detective aus dem Washington Police Department persönlich mit den Ermittlungen bezüglich der Entführung ihrer Kinder beauftragt hatte. Und es gab niemanden, der ihr diesen Wunsch hätte abschlagen wollen.
    »Die Welt schaut auf uns, Ron«, sagte der Präsident. »Ganz besonders unsere Feinde. Wir müssen diese Sache in den Griff bekommen, ein für alle Mal. Ich will stündliche Berichte, und ich möchte vollständig darüber unterrichtet werden, welche Optionen wir haben. Ist das klar?«
    »Jawohl, Herr Präsident. Voll und ganz. Jedem von uns.«
    »Und wenn ich sage vollständig, dann meine ich auch vollständig .«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Ab sofort lasse ich mich nicht länger verarschen.«
    »Ed...« Die First Lady ließ ihre Hand den Arm ihres Mannes hinaufgleiten.
    »Entschuldigung«, sagte er. »Entschuldigung. Aber nun ist Schluss. Hier und jetzt. Koste es, was es wolle.«
    Der Präsident ließ sich gegen die Lehne sinken. Draußen vor dem Fenster konnte er einen von insgesamt vier identischen Hubschraubern erkennen, die neben ihnen herflogen. Das war eine ganz normale Sicherheitsmaßnahme, um das Risiko eines Angriffs mit Boden-Luft-Raketen zu minimieren. Im Augenblick schien alles möglich. Die Abreise aus dem Weißen Haus hatte einigermaßen reibungslos geklappt. Jetzt war der ganze Konvoi nach Südosten unterwegs, ins achtzehn Kilometer entfernte Andrews.
    Und danach? Edward. O. Coyle, der mächtigste Mann der Welt, hatte keine Ahnung. Verdammt noch mal, womöglich war er in ein paar Minuten tot. Das Undenkbare war nicht mehr länger undenkbar.

   60
    Als ich am späten Abend in der CIA-Zentrale eintraf, war das ganze Gebäude hell erleuchtet. Die Mächtigen hatten beschlossen, sämtliche bisherigen Erkenntnisse mit uns als dem faktischen Beraterstab zu teilen. Was wir zu hören bekamen, sprengte das Vorstellungsvermögen jedes Einzelnen. Ein anonymer Informant behauptete, dass die Liste der Anschlagsziele von Al Ayla sämtliche Kandidaten für eine Amtsnachfolge des Präsidenten umfasste.
    Die Ermordung von Außenminister Cho war der Beweis dafür, wie ernst wir diese Bedrohung zu nehmen hatten.
    Der Symbolgehalt dieses Attentats besaß eine niederschmetternde Wirkung. Cho war einer der wichtigsten Repräsentanten der Vereinigten Staaten gegenüber der Welt gewesen, aber darüber hinaus hatte Al

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