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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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vieles verändert.
    Ob sie ihre Worte gehört hatten und ob sie kommen würden, um Tarik und sie abzuholen? Es würde sich bald zeigen.
    Inschallah.

   91
    Am nächsten Morgen riss mich mein piepsendes BlackBerry aus dem Schlaf. Peter Lindleys Sekretärin hatte mir eine SMS geschickt: »8.30 Uhr, Liberty Crossing, wichtige Sitzung mit Peter Lindley. Bitte bestätigen.«
    Eine erneute Abordnung ins LX1 passte mir im Moment überhaupt nicht in den Kram. Ich hatte die Beschattung von Rodney Glass um das Dreifache verstärkt und ließ ihn rund um die Uhr von jeweils drei Teams gleichzeitig bewachen. Ich wollte ganz in der Nähe sein, wenn er wieder irgendetwas Merkwürdiges machte.
    Deshalb war ich mehr als nur ein bisschen angespannt, als ich schließlich draußen in Langley ankam. Eigentlich hatte ich mit einer Besprechung der gesamten CIA-Arbeitsgruppe gerechnet, aber als ich den Konferenzraum betrat, saßen dort nur Lindley und ein halbes Dutzend seiner eigenen Agenten und Teamleiter. Zwei Stockwerke unter uns, im Kommandozentrum, das ich durch die Glaswand erkennen konnte, wurde mit Hochdruck gearbeitet.
    »Da sind Sie ja. Gut«, meinte Lindley und winkte mich herein. Es sah so aus, als ob die anderen schon eine ganze Weile beieinandersaßen. Gelockerte Krawatten, aufgekrempelte Hemdsärmel und der ganze Tisch voller Akten. Die meisten waren mit einem FBI-Stempel versehen.
    »Zunächst einmal: Wir haben einen glaubwürdigen Hinweis auf einen weiteren Komplizen im Zusammenhang mit der Entführung bekommen«, sagte Lindley.
    Einer der Agenten ließ eine Akte vor mir auf den Tisch fallen.
    Ich klappte sie auf und sah ein kleines fotokopiertes Fahndungsfoto, das an mehrere Verhaftungsprotokolle angeheftet war. Der Name auf dem Foto lautete Deshawn Watkins.
    »Was hat es damit auf sich?«, erkundigte ich mich. »Wer ist das?«
    »Seine Freundin hat auf einer unserer Hotlines angerufen«, erwiderte Lindley. »Ein Hinweis unter Millionen, klar, aber sie hat uns ein paar interessante Dinge erzählt. Nämlich, dass Mr. Watkins über das Internet angeworben wurde und dass er fünfhundert Dollar für seine Dienste kassiert hat, plus eine Dosis mit irgendwelchem richtig gutem Stoff.«
    »Genau wie unser Lieferwagenfahrer, Mr. Pinkney«, sagte ich.
    »Unser erster Lieferwagenfahrer«, meinte Lindley. »Es sieht jetzt nämlich so aus, als wären es zwei gewesen.«
    Ich blätterte die Akte durch. Watkins besaß ein kilometerlanges Register mit vielen leichteren Vergehen und einigen schwereren Straftaten. Mit sechzehn hatte er wegen bewaffneten Raubüberfalls im Gefängnis gesessen und war mehrmals vom Gericht zu Entziehungskuren verdonnert worden.
    »Seine Freundin sagt, dass Watkins den Auftrag hatte, am Morgen der Entführung ein Fahrzeug abzuholen, rückwärts vor den Geräteschuppen in Branaff zu fahren und zu warten, bis ein Päckchen oder etwas in der Art eingeladen wurde. Danach hat er das Fahrzeug zum Reagan National Airport gebracht und auf dem Langzeitparkplatz abgestellt. Die Ladefläche des Transporters war von innen und von außen verriegelt, darum hat er nicht gesehen, was er da eigentlich transportiert hat.«
    »Oder wer dieses ›Päckchen‹ in den Transporter geschoben hat«, ergänzte ich.
    »Ganz genau.«
    »Ganz schön schlau. Verdammt noch mal.«
    So langsam schälte sich ein Bild heraus; wie es Rodney Glass gelungen war, Ethan und Zoe vom Schulgelände zu schaffen und trotzdem während des anschließenden Durcheinanders dort anwesend zu sein. Danach hatte er nur noch zum Flughafen fahren, die Kinder vielleicht noch einmal ruhigstellen und sie anschließend an den Ort bringen müssen, den er für sie vorgesehen hatte. Und falls bis dahin irgendetwas schiefgegangen wäre, dann konnte er sich hinter einer undurchdringlichen Wand der Anonymität verstecken. Pinkney und Watkins konnten ihn nicht identifizieren, selbst, wenn sie gewollt hätten. Sie hatten keine Ahnung, wer er war. Nicht den Hauch.
    »Wo ist Watkins jetzt?«, wollte ich wissen.
    Ein paar der Anwesenden fingen an zu grinsen. »Das würde seine Freundin auch gern wissen«, sagte einer der Agenten.
    »Anscheinend ist Watkins vorgestern plötzlich verschwunden und zwar zusammen mit der jüngeren Schwester dieser Frau. Und jetzt sieht es ganz so aus, als hätte sie keinen Grund mehr, ihn zu decken. Sie war heute Morgen hier, zusammen mit einem Rechtsanwalt, und hat in aller Eile einen Deal mit uns gemacht.«
    »Wir haben schon eine Großfahndung

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