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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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mir und wieder zurück. »Ich krieg hier gleich ein Schleudertrauma. Worauf wollen Sie denn hinaus? Ich habe keinen blassen Schimmer.«
    »Sie behauptet, dass Sie sie unter Drogen gesetzt und irgendwo eingesperrt haben, kurz nach dem Tod Ihres Sohnes.«
    »Was?« Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. Zum ersten Mal wirkte er tatsächlich überrascht. »Also darauf wollen Sie raus? Auf mein totes Kind? Soll das ein Witz sein?«
    Ich stand auf. Ich konnte einfach nicht mehr still sitzen. »Sehen wir aus, als würden wir Witze machen?«, sagte ich.
    Lindley sprach ungerührt weiter, mit der immer gleichen monotonen Stimme. Er blieb sitzen. »Wären Sie bereit, uns zu zeigen, wo Sie sie damals hingebracht haben?«, fuhr er fort.
    »Das kann ich nicht!«, brüllte Glass ihn an. »Ich kann nicht... weil es niemals passiert ist! Haben Sie sich vielleicht mal die Mühe gemacht, einen Blick in Mollys Krankenakte zu werfen? Nach Zachs Tod hat sie einen Nervenzusammenbruch gehabt. Inklusive Klinikaufenthalt. Wenn Sie also glaubt, dass ich sie irgendwo eingesperrt habe oder so, dann ist das ihr Problem, aber ganz bestimmt nicht meins.«
    »Ich muss schon sagen, Ihr Mitgefühl ist nicht gerade überwältigend«, sagte ich.
    »Ja, ja, genau wie Ihre Ermittlungsarbeit«, giftete er zurück. »Großer Gott. Wenn Ethan und Zoe irgendwann tot aufgefunden werden, dann wissen wir wenigstens, wer schuld daran ist.«
    Das war’s. Ich verlor die Beherrschung. Das Nächste, woran ich mich erinnern kann, war, dass ich halb auf dem Tisch lag und Glass mit beiden Händen am Hemd gepackt hielt.
    »Wo sind sie?«, brüllte ich ihn an.
    »Alex!«
    »Wo sind sie?«
    Ich bestand nur noch aus Adrenalin. Ich hätte ihm ohne zu zögern den Schädel gespalten, wenn ich ihm damit sein Wissen hätte entreißen können.
    »Schafft ihn hier raus!«, hörte ich Lindley hinter mir rufen.
    »Dadurch wird Ihr Sohn auch nicht wieder lebendig!«, brüllte ich. »Geben Sie auf, Glass... um Gottes willen! Lassen Sie nicht zu, dass diese Kinder sterben müssen!«
    Ich wütete immer weiter, während sie mich bereits auf den Flur zerrten. Das Letzte, was ich sah, war, wie Rodney Glass mir zum Abschied zuwinkte.
    O Gott. Was hatte ich getan? Jetzt hatte er genau das bekommen, was er gewollt hatte, nicht wahr?
    Ich hatte nach dem Köder geschnappt.

   94
    Zusammengesunken hockte ich im Flur, versuchte, mich wieder zu fangen, immer noch wütend, aber gleichzeitig auch beschämt über das, was gerade passiert war. Da merkte ich, dass jemand neben mir stand.
    »Spaziergang gefällig?«
    Ich ließ den Blick über die schwarzen Stiefel mit den Stahlkappen nach oben gleiten und sah, dass Ned Mahoney mir die Hand entgegenstreckte.
    »Woher weißt du, dass ich hier bin?«, wollte ich wissen.
    »Nach dieser kleinen Szene? Ich glaube, jetzt wissen es alle«, lautete seine Antwort. Etliche andere waren ebenfalls stehen geblieben und starrten mich an. »Komm mit. Ein bisschen frische Luft wird dir guttun.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Stimmt«, erwiderte er und ging den Flur entlang. Also stand ich eben auf und ging ihm nach.
    Irgendwann landeten wir im Erdgeschoss und verließen das Gebäude durch das West-Foyer. Liberty Crossing ist ein riesiger, x-förmiger Komplex. Dort, wo die beiden Gebäudeflügel aufeinandertreffen, befindet sich, wie in vielen vergleichbaren Gebäuden, ein steriler, betonierter Innenhof. Wir setzten uns auf eine der vielen leeren Bänke mit Blick auf den Parkplatz.
    Die fallenden Außentemperaturen trugen nur wenig dazu bei, um mich abzukühlen, während ich Ned erzählte, was passiert war. Wenn ich ehrlich sein soll, dadurch dass ich darüber redete, ging es mir nur noch schlechter.
    »Ich hab’s vergeigt, Ned. Glass liegt heute Abend wahrscheinlich gemütlich zu Hause in seinem Bett, während Ethan und Zoe...« Ich schüttelte den Kopf. Ich brachte es nicht über mich, den Satz zu beenden.
    »So wäre es doch sowieso gekommen, auch wenn du nicht ausgeflippt wärst«, meinte Ned. »Er ist einfach zu glatt, zu schlau. Deine Worte.«
    »Wie ein glitschiger Fisch«, sagte ich. »Verdammt noch mal. Aber ich weiß, dass wir ihn kriegen können.«
    Mahoney ließ sich ungewöhnlich viel Zeit mit seiner Antwort. Normalerweise sprudeln die Gedanken immer ungebremst aus seinem Mund. Schließlich sagte er: »Bist du dir sicher, dass Glass unser Mann ist?«
    Ich nickte. »Absolut.«
    »Und kannst du es auch beweisen?«
    »Ich kann es

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