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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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früh vollstrecken können.«
    »Möglicherweise gibt es eine Verzögerung zwischen Erlass und Vollstreckung.«
    »Was denn? Und das von jemandem, der immer alles gestern haben will?«
    »Die Sache ist kompliziert, John.«
    »Ich habe den Eindruck, dass diese Tussen sie gerade einfacher gemacht haben.«
    »Ganz im Gegenteil, John.«
    Milo brachte die Aufnahmen mit den Geständnissen zu seinem Büro. Moe Reed kam gerade mit der Fallakte heraus. Mit der anderen Hand schwenkte er einen Zettel.
    »Lieutenant, das ist eingegangen, als ich kopiert habe.«
    Milo überflog die Nachricht. »Haben Sie die persönlich entgegengenommen?«
    »Ging über Ihr Handy ein, Lieutenant. Ich habe sie ziemlich wortgetreu notiert.«
    In Reeds gestochener Handschrift stand da: Ich habe Ihnen die Daten der Aufnahmeprüfungen gegeben. Warum haben Sie nichts unternommen? Nehmen Sie sich Tristram Wydette und Quinn Glover vor. Alle wissen Bescheid.
    »Ein junger Mann«, sagte Reed. »Ich habe versucht, ihn hinzuhalten, aber er hat die Verbindung unterbrochen.«
    »›Alle wissen Bescheid‹.«
    »Meiner Meinung nach bezieht sich das auf die Schule, Lieutenant. Es ist wie bei diesen Schulschießereien, stimmt’s, Doc? Kids geben gern an.«
    Ich nickte.
    »Nichts ist schlimmer, als nicht eingeweiht zu sein«, sagte Milo. »Okay, bringen Sie John die Kopie, möglicherweise erwischen Sie ihn noch auf dem Parkplatz. Danach halten Sie sich abrufbereit.«
    Reed dehnte Hals und Nacken. »Es tut sich was.«
    »Fragt sich nur, was, Moses.«

36
    Der Polizeichef hörte aufmerksam zu.
    Milo beendete seinen Bericht.
    Der Chef sagte nichts.
    »Sir?«
    »Trauen Sie sich das rein körperlich zu, Sturgis? Sie sind nicht gerade ein Fitnessfreak.«
    »Ob ich mir zutraue …«
    »Den beiden jungen Lackaffen in den Arsch zu treten, falls nötig?«
    »Kommt drauf an …«
    »Ich will darauf hinaus, Sturgis, ob Sie sich einigermaßen sicher sind, dass Sie dort ohne eine verfluchte Armee anrücken können. Ich würde gern eine billige SEK-Oper vermeiden.«
    »Wenn die Schule kooperiert und sie nicht warnt, komme ich, glaube ich, damit klar.«
    »Die Schule wird niemanden warnen, weil die Schule nichts davon weiß.«
    »Sie wollen, dass ich unangekündigt aufkreuze und eiskalt den Durchsuchungsbefehl präsentiere?«
    »Interessante Wortwahl.«
    »Stimmt, Sir.«
    »Das war eine harte Nuss, Sturgis. Ist uns allen nicht aus dem Kopf gegangen.«
    »So ist es, Sir.«
    »Scheiß drauf«, sagte der Chef. »Tun Sie einfach, was Sie tun müssen, aber mir wäre es lieber, wenn Sie dort möglichst wenig Unruhe stiften.«
    »Danke, Sir.«
    »Bringen Sie’s einfach hinter sich.«
     
    Wir rasten über die von Chinesischen Ulmen gesäumte Allee. Herb Walkowicz hatte sein Wachhäuschen bereits verlassen, noch ehe wir anhielten.
    Er tippte sich an die Mütze. »Was gibt’s diesmal, Jungs?«
    Milo zeigte ihm die Durchsuchungsbefehle.
    »Meine Güte, und ich wollte euch wieder mal vorbeten, dass ich erst Rollins anrufen muss, bevor ich das Tor aufschließe.«
    Lachend holte er seine Schlüssel aus dem Wachhäuschen.
     
    Die ersten von insgesamt sechzehn Morgen Land, die zur Windsor gehörten, wurden von einem Parkplatz aus Beton und Ziegeln in Beschlag genommen, auf dem dicht an dicht glänzende Fahrzeuge standen. Milo und ich suchten Tristram Wydettes Jaguar und Quinn Glovers Hummer, entdeckten aber keinen von beiden.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte er. »Diese verwöhnten Jungs kommen an alle möglichen Karren ran.« Aber er rief trotzdem Reed und Binchy an, um sich davon zu überzeugen, dass sie in der Nähe des Wydett’schen Wohnsitzes am Bellagio Drive und des noch größeren Glover’schen Anwesens blieben, das ein paar Blocks weiter an der Nimes Road lag.
    »Ein Wachhäuschen steht davor«, sagte Reed. »Zuerst hab ich gedacht, da wäre eine Puppe drin, so reglos war der Typ. Dann hat er den Kopf bewegt. Ein einziges Mal in neunzig Minuten. Will sagen, der hat wirklich einen tollen Job.«
    »Ich mag Observationen auch nicht, Moses.«
    »Was? Nein, mir macht das nichts aus.«
    »Dann genießen Sie es weiter.«
     
    Hinter dem Parkplatz stand eine Reihe graubrauner, im Monterey-Kolonialstil errichteter Gebäude mit roten Dächern wie Schachfiguren auf dem sorgfältig gemähten Rasen. Die mächtigen, in perfektem Abstand zueinander angepflanzten Kiefern, Baumwoll-, Amber- und Redwood-Bäume waren symmetrisch beschnitten. Eine Frau ging von einem Gebäude zum anderen.

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