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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Danach ein Lehrer in Tweedsakko und Khakihose. Ein paar Schüler saßen auf dem Rasen und lernten. Außer dem Rascheln der Blätter war kein Laut zu hören.
    Links von uns standen Flaggen auf dem gepflegten Gras, das von einem niedrigen weißen Zaun umgeben war. Der Golfplatz mit den neun Löchern.
    »Die armen Kleinen«, sagte Milo. »Wenn die aufs College gehen, landen sie eine Stufe tiefer.«
     
    An sämtlichen Gebäuden waren Messingtafeln angebracht. An dem größten, an dessen Vorderseite sich eine kühle, schummrige Loggia befand, prangte eine doppelt so breite Tafel mit der Aufschrift Verwaltung .
    Dr. Mary Jane Rollins’ Büro lag hinter einem ruhigen, mit grünem Teppichboden ausgelegten und mit Eiche getäfelten Empfangsraum, der von einer Schwarzen in einem roten Seidenkleid bewacht wurde. Sheila McBough war auf ihr persönliches Messingschild geprägt. Den Gießern hätte der Laden gefallen.
    Milos Karte beeindruckte sie nicht im Geringsten. »Sie haben keinen Termin.«
    »Wir haben etwas Besseres«, sagte er und hielt ihr den Durchsuchungsbefehl hin.
    Noch bevor sie ihn überflogen hatte, ging er hinter ihren Schreibtisch.
    »Das dürfen Sie nicht.«
    »Da, Madam, liegen Sie offensichtlich falsch.«
     
    Mary Jane Rollins’ Büro war ein ganzes Stück größer als das ihrer Sekretärin. Die Wände waren mit dem gleichen honigfarbenen Eichenholz getäfelt, der Boden mit dem gleichen grünen Teppichboden belegt, die Stuckdecke und die mit Schnitzereien verzierten Möbel strahlten Autorität aus.
    Sie war am Telefon. »Ich muss Sie zurückrufen«, sagte sie und knallte den Hörer auf die Gabel. »Was ist denn nun schon wieder los?«
    Milo erklärte es ihr.
    Zunächst reagierte sie wie erwartet panisch. Dann grinste sie. »Nun, leider sind sie nicht da.«
    »Doktor …«
    »Unsere Abschlussklasse hat den heutigen Tag zur freien Verfügung, Lieutenant. Wir machen das im Laufe eines Semesters mehrmals, weil wir lieber in regelmäßigem Abstand Stress abbauen wollen, als …«
    »Wo sind ihre Spinde, Doktor?«
    »Im Spindbereich.«
    »Zeigen Sie sie mir. Und nehmen Sie Ihren Generalschlüssel mit.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich einen habe?«
    »Haben Sie etwa keinen?«
    »Steht in Ihrem Durchsuchungsbefehl, dass ich persönliche Fragen beantworten muss?«
    Er zeigte ihr seine Dienstmarke. »Die hier besagt, dass ich Ihnen Handschellen anlege und Sie auf Ihrem gebildeten, aber moralisch ahnungslosen Hinterteil in den Knast schleife, wenn Sie nicht kooperieren.«
    Sie erbleichte. »Ich habe noch niemals …«
    »Ich auch nicht. Zeigen Sie mir ihre Spinde. Und zwar sofort.«
    »Das werde ich melden.«
    »Gnade, gebt mir den Defibrillator.«
     
    Als wir aufbrachen, sagte Rollins zu McBough: »Sheila, rufen Sie unverzüglich Dr. Helfgott an. Wir haben hier einen Notfall.«
    »Sheila, Sie rufen niemanden an«, sagte Milo. »Das ist ein Ernstfall.«
     
    Die Spinde säumten zwei Wände eines riesigen, als Repositorium gekennzeichneten Gebäudes. Eichenholz mit Messingbeschlägen.
    »Öffnen Sie Wydettes und Glovers«, sagte Milo.
    Rollins schniefte, während sie eine Liste durchging. »Mich als moralisch ahnungslos zu bezeichnen, war unnötig.«
    »Ich suche zwei brutale Mörder, und Ihnen geht’s bloß um die Ausdrucksweise.«
    »Nicht um die Ausdrucksweise«, sagte Rollins. »Ich bin ein guter Mensch. Eines Tages befinden Sie sich vielleicht auch mal in einer schwierigen Lage und erkennen sich selbst nicht wieder.«
    »Grundgütiger«, sagte er, »das könnte mir nie passieren.«
     
    Beide Spinde waren leer.
    »So viel zu Ihren Beweisen«, sagte Rollins.
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, wo ich Tristram Wydette und Quinn Clover finden kann?«
    Schweigen.
    »Doktor, wenn Sie wissen, wo sie sind, und mir diese Information vorenthalten, kommen Sie auf der Stelle wegen Behinderung der polizeilichen Ermittlungen in den Knast.«
    »Das mag sein, aber ich werde nicht lange dort bleiben.«
    »Glauben Sie mir, Dr. Rollins, Ihnen wird es keine Minute hinter Gittern gefallen.«
    Sie schürzte die Lippen.
    »Ist Ihnen der Job so wichtig?«, fragte Milo.
    »Das ist kein Job, das ist eine Berufung.«
    »Das galt auch für die SS der Nazis.«
    »Das ist ungeheuerlich … Ach, na schön, da auf den freien Tag das Wochenende folgt, dürften sie zu einem Familienurlaub aufbrechen.«
    Ihre Überschwänglichkeit war geradezu unheimlich.
    »Beide Familien?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Wohin wollen sie?«
    »Das weiß ich

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