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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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geschlossen.
    Der Club lag in einer zauberhaften Hügellandschaft über den steilen Klippen an der Grenze zwischen Pacific Palisades und Malibu. Am sechsten Loch wird man vom Blick auf den Ozean abgelenkt. Aufgrund der stolzen Mitgliedsbeiträge und einer akribischen Überprüfung der Anwärter ist die Mitgliedschaft auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt. Seinerzeit beim Lunch war nur das Personal dunkelhäutig gewesen; ich fragte mich, ob Emilio Mendoza derjenige gewesen war, der mir ein tellergroßes Rib-Eye-Steak serviert hatte, als wäre es etwas Geheiligtes.
    Die Personalchefin, die am Telefon war, sagte: »Er hat Dienst. Ich sage ihm, dass er Sie anrufen soll.«
    »Ich würde lieber gleich mit ihm sprechen«, erwiderte Milo.
    »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Um eine Familienangelegenheit«, sagte Milo.
    »Emilios Familie?«
    »Genau.«
    »Die Polizei  – ach du meine Güte. Es ist doch hoffentlich nichts Schreckliches passiert?«
    »Schreckliche Sachen passieren ständig, aber mit Mr. Mendozas Familie ist alles in Ordnung.«
    »Wieso …«
    »Wenn es Ihnen lieber ist, kann ich auch vorbeikommen und persönlich mit ihm sprechen. Bei der Gelegenheit könnte ich gleich noch ein paar Löcher spielen.«
    »Moment, ich schaue mal, ob ich ihn finde.«
    Ein paar Minuten später meldete sich ein Mann mit weicher Stimme und leichtem Akzent. »Emilio hier.«
    Milo stellte sich vor und tat so, als wäre er noch im Dienst, sagte aber nichts von wegen Mordkommission. »Tut mir leid, wenn ich Sie störe, Mr. Mendoza, aber ich muss mit Martin sprechen.«
    »Martin?« Martien , mit Betonung auf der zweiten Silbe. »Warum, Sir?«
    »Es geht um seine Nachhilfelehrerin, Elise Freeman.«
    »Um die«, sagte Mendoza. »Die gibt ihm keine Nachhilfe mehr.«
    »Sie gibt niemandem mehr Nachhilfe, Sir. Sie ist tot.«
    »Das soll wohl ein Witz sein  – mein Gott, das ist ja furchtbar. Die Polizei? Hat ihr jemand etwas zuleide getan? Warum wollen Sie mit Martin sprechen?«
    »Wir reden mit all ihren ehemaligen Schülern, Mr. Mendoza. Wir versuchen, so viel wie möglich über sie zu erfahren.«
    Langes Schweigen. »Ist das der einzige Grund?«
    »Was meinen Sie damit, Sir?«
    »Sie verdächtigen Martin nicht wegen irgendwas?«
    »Nein, Sir, wir wollen nur mit ihm sprechen. Sie oder seine Mutter können dabei sein. Ich komme auch gern zu Ihnen nach Hause, damit alles ganz zwanglos bleibt.«
    »Martin war nicht oft bei ihr, Sir. Er hat ein paar Stunden genommen, das ist alles.«
    »Ich weiß, Sir, aber wir müssen eine ganze Liste abarbeiten. Reine Routine, nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste. Ist Martin heute krank?«
    »Krank?«
    »Er war nicht in der Schule.«
    »Sie waren in der Schule?« Beim letzten Wort versagte Mendozas Stimme.
    »Ja.«
    »Hat man Ihnen dort gesagt, dass er krank ist?«
    »Nein«, sagte Milo. »Nur, dass er nicht da wäre. Ist er daheim?«
    Schweigen.
    »Sir?«
    »Nein«, sagte Emilio Mendoza. »Er ist nicht daheim.«
    »Wo ist er dann?«
    Schweigen.
    »Mr. Mendoza?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ist Martin davongelaufen?«
    »Als seine Mutter und ich von der Arbeit heimgekommen sind, war er weg. Er hat sein Handy dagelassen. Soweit wir sehen konnten, hat er nichts mitgenommen. Meiner Frau geht’s schlecht, sie muss sich dauernd übergeben.«
    »Wann ist er abgehauen?«
    »Vor drei Tagen«, sagte Mendoza.
    Kurz nach dem Mord.
    »Als Sie ihn das letzte Mal gesehen haben, war er daheim?« , fragte Milo.
    »Im Bett. Er hat gesagt, er wäre krank. Wir fanden, dass er recht gesund aussah, und dachten, er hätte nur die Schule satt. Aber wir hatten die Nase voll von den ewigen Streitereien, deshalb ließen wir ihn zu Hause bleiben.«
    »Hatte er die Schule ganz allgemein satt oder vor allem die Windsor?«
    »Es hat ihm dort nicht gefallen.« Emilio Mendozas Stimme versagte erneut. »Drei Tage. Meiner Frau geht es sehr schlecht.«
    »Haben Sie die Polizei angerufen?«
    »Ich hatte es vor. Heute. Ich habe ständig gehofft, dass er heimkommt. Als Sie angerufen haben, dachte ich, Sie hätten ihn vielleicht gefunden. Irgendwo.«
    »Kids hauen immer wieder mal ab«, sagte Milo. »Ich erlebe das häufig.«
    »Martin ist früher schon weggelaufen«, sagte Mendoza. »Zweimal. Er ist mit dem Bus zu seiner Schwester in Texas gefahren. Diesmal sagt sie, er wäre nicht dort.«
    »Glauben Sie, sie deckt Martin?«
    »Sie stehen sich nahe, aber nein, das würde Gisella nicht tun, schon gar nicht, nachdem

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