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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Rollins ihm den Rücken zugekehrt hatte, wagte er es, uns zuzuzwinkern.
    »Was für Beschwerden, Doktor?«, fragte Milo.
    »Dass sich zwei Männer am Eingang herumtreiben«, erwiderte Rollins. »Ich muss wohl nicht eigens hinzufügen, dass die Eltern beunruhigt waren.«
    »Ich bin noch nie als Rumtreiber bezeichnet worden, Doktor.«
    »Ich finde das ganz und gar nicht komisch, Lieutenant.«
    »Tut mir leid, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe, Doktor. Zum Glück für alle Beteiligten sind wir ja ihr Freund und Helfer.«
    Walkowicz grinste.
    Mary Jane Rollins sagte: »Unsere Schüler zu verunsichern ist in Anbetracht der angespannten Lage auf der Welt, in der wir leben  – und die durch Ms. Freemans Tod noch verschlimmert wird  –, das Letzte, was wir heute Morgen gebrauchen können. Sie sind kaum darüber hinweggekommen.«
    »Über Ms. Freemans Tod?«
    »Wir hatten zwei Zusammenkünfte sowie ein freiwilliges Seminar zur Trauerbewältigung für alle, die daran interessiert waren. Es war ein aufwühlendes Erlebnis.«
    »Wie groß war die Beteiligung an dem Seminar?«, fragte ich.
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Ich habe mich bloß gefragt, wie groß das Interesse der Schüler daran war.«
    »Wozu? Damit Sie sie alle verhören können? Die Beteiligung war gut, unsere Leute schlagen sich wacker. Im Großen und Ganzen. Jedenfalls bis zwei Männer entdeckt wurden …«
    »Wir hatten nichts Böses im Sinn«, sagte Milo. »Wir standen einfach nur da, und keiner Ihrer Schüler kam mir so vor, als ob er sich belästigt fühlte.«
    Mary Jane Rollins befingerte die an einer Kette hängende Brille. »Bei allem Respekt vor Ihrer Menschenkenntnis, Lieutenant, aber Sie verursachen Stress und Unruhe. Nun, wenn es nichts mehr …«
    »Sind Sie gar nicht neugierig, weshalb wir hier sind, Dr. Rollins?«
    »Ich habe zu viel am Hals, um mich auch noch um solche Nebensächlichkeiten zu kümmern.«
    Walkowicz verdrehte die Augen. Rollins spürte irgendetwas und fuhr zu ihm herum. Als sie auf Blickkontakt gingen, wirkte der Wachmann wie die Ruhe selbst. Doch als Rollins sich wieder uns zuwandte, spielte ein Lächeln um seinen Mund.
    Milo sagte: »Wir müssen mit einem Ihrer Schüler reden. Wir hatten vor, ihn ausfindig zu machen, bevor er das Schulgelände betritt. Um so wenig wie möglich zu stören.«
    »Mit einem Schüler? Um wen handelt es sich?«
    »Martin Mendoza.«
    Schweigen.
    »Geht er hier zur Schule, Doktor?«
    »Warum wollen Sie mit ihm sprechen?«
    »Wir haben ihn nicht kommen sehen. War er besonders früh da?«
    Rollins’ Blick schweifte an uns vorbei. Im unteren Teil der Zufahrt waren Motorengeräusche zu hören. Kurz darauf kam ein grauer Crown Victoria in Sicht, wurde schneller und hielt jählings mit quietschenden Reifen an. Captain Stanley Creighton stieg aus. Er trug einen braunen Anzug statt des cremefarbenen, den er am Tatort angehabt hatte.
    »Morgen, Dr. Rollins, ich übernehme das.«
    »Danke, Captain.«
    Sie drehte sich um und wollte gehen. Walkowicz blieb stehen, starrte Creighton an und hatte eine buschige graue Augenbraue hochgezogen.
    »Kehren Sie auf Ihren Posten zurück, Herb«, sagte Rollins. »Wird gemacht.« Dann sagte er zu Creighton: »Captain, was? Meinen Glückwunsch.«
    Creighton blinzelte. Nickte. »Herb.«
    »Kennen Sie einander?«, fragte Rollins.
    »Klar, schon lange«, sagte Walkowicz. »Stimmt’s, Stan?«
    Bevor Creighton antworten konnte, ging Rollins dazwischen. »Wir schön für Sie, Officer Walkowicz. Aber jetzt sollten wir die guten alten Zeiten auf sich beruhen lassen und uns wieder unseren Aufgaben widmen.«
    »Jawohl.« Walkowicz salutierte zackig und folgte Rollins, die mit schnellen Schritten die Zufahrt hinauflief. Er legte dabei den typischen, in den Hüften wiegenden Polizistengang an den Tag, der von den vielen Ausrüstungsgegenständen am Gürtel herrührt, steuerte dann sein Wachhäuschen an und schlug die Tür zu.
    »Alte Polizisten sterben nicht«, sagte Milo. »Sie hocken bloß auf dem Arsch rum und tun so, als würde man sie immer noch brauchen.«
    »Er war einer meiner Ausbilder in Mitte«, erklärte Stan Creighton. »Dann wurde er nach Glendale versetzt, und wir haben uns aus …« Seine Augen wurden hart. »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, als Sie ohne jede Erlaubnis hierhergekommen sind.«
    »Ich wollte an meinem Improvisationstalent arbeiten, Stan.«
    »Lassen Sie den Scheiß, Mann, das hier ist ein Riesenproblem. Was ist bloß

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