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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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schiebe.‹«
    »Vielleicht kannst du ihm ein Friedensangebot unterbreiten«, sagte ich.
    »Zum Beispiel?«
    »Bring ihm einen extra großen Chef-Burrito mit.«
    »O Mann«, sagte er. »Das gibt so schon genügend Stunk.«
     
    Um acht Uhr abends sah ich ihn wieder.
    Er stand mit einem Blumenstrauß vor meiner Tür.
    »Für Robin«, sagte er. »Weil ich einfach so hier reinplatze.«
    Er ging an mir vorbei, blieb stehen, um Blanche zu tätscheln, und maulte wie immer, dass er sich bei einem größeren Hund den Rücken nicht ruinieren müsste. Blanche leckte seine Hand ab und drückte den Kopf an sein Schienbein. Er murmelte: »Braves Hundchen … Ist Robin nicht da?«
    »Sie ist mit einer alten Freundin aus San Luis essen gegangen.«
    Er reichte mir die Blumen. »Stell sie ins Wasser, dann halten sie sich.«
    »Wie lief ’s in der Zentrale?«
    Er ging in die Küche und durchsuchte den Kühlschrank, holte aber nichts heraus.
    »Ich rechne damit, dass ich mit einer Gartenschere ausgeweidet werde, aber er ist völlig entspannt, raucht eine Zigarre, hat den Schlips gelockert. ›Kommen Sie rein, Sturgis. ‹ Er tut, als ob nichts gewesen wäre, und will bloß über meine Fortschritte unterrichtet werden. Erst als ich damit fertig bin, zieht er wieder seine übliche Show ab. ›Ich wollte etwas von Fortschritten hören, Sturgis, keine Darstellung des Offensichtlichen. Warum zum Teufel sind Sie nicht an dem italienischen Freund drangeblieben, wenn Sie schon sagen, dass er ein Hochstapler und Versager ist? Gehen Sie die Sache logisch an.‹ Was so viel heißt wie: Finger weg von der Schule.«
    »Er will dich lieber im Dienst haben, weil er dich dann einigermaßen unter Kontrolle hat. Was hält er von Martin Mendoza?«
    »Juckt ihn nicht. Genauso wenig wie Trey Franck. ›Es sind immer die Geliebten und das Gesindel, Sturgis. Der Italiener ist beides.‹«
    Er nahm sich eine Scheibe Brot vom Küchentisch und schlang sie hinunter. Blanche blickte wie üblich fasziniert zu ihm auf.
    »Nun rate mal, wohin ich unterwegs bin? Ich wollte bloß erst hier vorbeischauen, weil ich mir nicht sicher bin, wie ich bei Fidella vorgehen soll. Er war bislang kooperativ, wie begründe ich es also, dass ich ihn mir noch mal vornehme, ohne dass er nervös wird und kein Wort mehr sagt?«
    »Wenn er ein Hochstapler ist, ist er von Haus aus argwöhnisch«, sagte ich. »Deshalb wirst du es kaum vermeiden können, dass er misstrauisch wird. Vielleicht könntest du ihm erzählen, du hättest ein paar Kids an der Schule ausfindig gemacht, die eine Auseinandersetzung mit Elise hatten, und dir gedacht, wenn sie es irgendjemandem anvertraut hätte, dann ihm.«
    »Was zu einem interessanten Punkt führt: Elise hat Trey Franck von Martin erzählt, aber wenn sie es auch gegenüber Fidella erwähnt haben sollte, ist er nicht damit rausgerückt. Folglich fühlte sie sich entweder Franck mehr verbunden, oder Fidella erzählt uns nicht alles, was er weiß. Sollte Letzteres der Fall sein, denkt Fidella möglicherweise über eine weitere Erpressung nach.«
    »Umso mehr ein Grund, ihn mit einer möglichen Verbindung zur Schule zu ködern. Du bestätigst seine anfängliche Vermutung und gibst ihm das Gefühl, dass er zu unserem Team gehört, statt verdächtigt zu werden. Vielleicht ist er dann nicht mehr ganz so auf der Hut, und du erfährst etwas Interessantes.«
    »Und der Weihnachtsmann hat zwölf Monate im Jahr Bereitschaftsdienst.« Er schnappte sich eine zweite Scheibe Brot, überlegte und packte eine dritte dazu. Dann holte er ein mit Baumwollstoff verschlossenes Glas Boysenbeerenmarmelade aus dem Kühlschrank.
    »Sieht aus wie selbstgemacht. Seid ihr auf Slow Food?«
    »Die hat Robins Freundin mitgebracht.«
    Er bestrich beide Scheiben damit und kaute schmatzend. »Ich würde ja gern Fidellas Reaktion sehen, wenn ich Francks Namen erwähne. Wenn er irgendwas Verräterisches von sich gibt, hab ich es eindeutig mit einem typischen Verbrechen aus Eifersucht zu tun. Aber ich darf meinen letzten Trumpf nicht zu früh ausspielen. Onkel Milo ist ja nicht gerade vom Glück verfolgt. Im Gegensatz zu Sal habe ich noch nie einen Jackpot gewonnen.«
    »Wenn ja, hättest du die Knete behalten.«
    »Da schau her.« Er schnippte mit dem Fingernagel an die Blumenvase. »Für ein paar Stängel und Blüten krieg ich eine kostenlose Therapie.«

23
    Der mondhelle Himmel über Sal Fidellas Straßenzug war von Smog und dichtem Dunst verhangen. Die Bäume und Sträucher wirkten

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